Bei Deutenhausen sollen Energiegroßspeicher aufgestellt werden
Nicht nur für PV-Anlagen braucht es Raum, sondern auch für Batteriespeicher. Das Unternehmen enerpeak möchte bei Deutenhausen einen solchen Großspeicher installieren.
Deutenhausen - Das Problem: Die Fläche liegt im Außenbereich und über einer möglichen Trasse zur Weilheim-Ostumfahrung. Der Bauausschuss stellte bei seiner Vorberatung das Projekt nun zurück. Es müssen erst noch Alternativen geprüft werden.
Mit den zunehmenden erneuerbaren Energiequellen Wind und Photovoltaik wird man künftig Batteriespeichersysteme benötigen, um den produzierten Strom in Zeiten einer „Überproduktion“ speichern zu können und ihn für Zeiten einer „Unterproduktion“ (zum Beispiel nachts oder in windstillen Zeiten) im Netz zur Verfügung stellen zu können. Sinn macht dies natürlich hauptsächlich in Bereichen in der Nähe einer entsprechenden Energieerzeugungsanlage oder eines vorhandenen Umspannwerkes. Beides wäre in Deutenhausen der Fall: Nördlich der Stadtwerke wollen diese eine PV-Anlage hinstellen und in der Nähe ist auch ein Stromverteiler.
Enerpeak würde dafür ein circa drei Hektar großes Grundstück oberhalb des Hausgartweges pachten und davon zunächst 7.000 bis 8.000 Quadratmeter mit den Speicherbatterien mit einer geplanten Leistung von 70 Megawatt bestücken. Die vorgesehene Fläche müsste allerdings am nördlich Ackerende liegen, wenn man nicht direkt im Planungskorridor für eine mögliche Ostumfahrung Weilheims liegen möchte.
„Energiewende vor Städtebau“
Dass in Zukunft mehr Energiespeicher nötig sind, darin waren sich Bauverwaltung und Bauausschuss einig, über das Wo bleibt zu diskutieren. Stadtbauverwalter Manfred Stork erteilte dem angefragten Standort eine klare Absage: „Aus städtebaulicher Sicht ein Nein!“ Dem stimmte auch Stadtrat Klaus Gast (CSU) zu: „Wir zerfleddern hier den Ortsausgang. Das widerspricht einer geordneten Ortsentwicklung, für die wir uns entschieden haben.“
Fast alle anderen Bauausschuss-Mitglieder sehen das ebenso. Außer Luise Nowak (Grüne): „Die Zeiten der Ortsbefindlichkeiten san vorbei, ich habe kein Problem mit dem Standort. Energiewende vor Städtebau.“
Man einigte sich auf eine Zurückstellung der Anfrage von enerpeak. Marion Lunz-Schmieder (CSU): „Man sollte noch mal mit dem Bauherrn sprechen, ob als Alternative das Nachbargrundstück neben der zukünftigen Stadtwerke-PV (siehe Artikel links)in Frage käme.“ Diesen zweiten möglichen Standort hatte die Bauverwaltung vorgeschlagen.
„Ackerland ist auch wichtig“
Denn unmittelbar nordöstlich der Stadtwerke, ein paar Äcker westlich der von enerpeak favorisierten Fläche, soll eine PV-Anlage der Weilheimer Stadtwerke entstehen. Über den genauen vorhabenbezogenen Bebauungsplan hat am Donnerstag der Stadtrat entschieden (nach Redaktionsschluss). Lediglich Gast (CSU) kündigte bereits im Bauausschuss an, dass er wegen des Verlustes guter landwirtschaftlicher Böden nicht zustimmen könne: „Ackerland ist auch wichtig.“
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