Wie in den 50er und 60er Jahren: Tausende feiern beim Oldie-Festival

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Als erstes Tanzpaar wagten sich Julia und Markus Huber gut gelaunt vor die Bühne beim zwölften „Vintage Motor & Music Festival“ der Gasoline Gang. © Ursula Gallmetzer

Die Wettervorhersage sah mehr als schlecht aus. Dennoch entschied sich die „Gasoline Gang“, ihr jährliches Oldtimertreffen am Tiefstollen durchzuziehen. Das stellte sich im Nachhinein als gute Entscheidung heraus.

Peißenberg – Ein Oldtimer an den anderen reihte sich schon kurz vor Beginn des zwölften „Vintage Motor & Music Festivals“ Richtung Sulz. Mit knatternden Auspuffen zogen die Autofans zum Festgelände. Dort angekommen, wurden sie von Moderator Michael Krabler begrüßt, der mit jedem Fahrzeuglenker vor der Bühne ein kurzes Schwätzchen hielt und über das jeweilige Vehikel fachsimpelte. „In zwölf Jahren ist es das erste Mal, dass uns der Regen erwischt“, so Krabler, der sich die Laune dennoch nicht vermiesen ließ.

Mit „Pretty Woman“-Auto angereist

Ebenso die Gäste. Die machten es sich unter den riesigen aufgestellten Schirmen und Pavillons gemütlich. Zwischen den Autos füllten sich ebenfalls die Gassen. Mit Regenschirmen und -jacken bewaffnet, flanierten die Menschen über das Areal, um die – teils von Regenhauben geschützten – Fahrzeuge zu bestaunen. Von denen gab es zahlreiche zu entdecken – von sehr alten Modellen aus den Anfängen des motorisierten Fahrens bis hin zu Exemplaren aus den 90er-Jahren.

Wir sind doch nicht aus Zucker: Der Regen schreckte die Aussteller, die in Scharen gekommen waren, nicht. Gasoline Gang Peißenberg
Wir sind doch nicht aus Zucker: Der Regen schreckte die Aussteller, die in Scharen gekommen waren, nicht. © Ralf Ruder

Mit einem solchen war Josef Bock angereist. Der Hohenpeißenberger präsentierte stolz seinen „Lotus Esprit Turbo SE“ aus dem Jahr 1990. „Mit so einem ist Richard Gere in ‚Pretty Woman‘ gefahren“, erklärte der Autoliebhaber, der zwei weitere Exemplare zu Hause stehen hat. Er ist seit dem ersten Oldtimertreffen in Peißenberg dabei. „Man trifft immer viele Bekannte hier und die Stimmung ist gut“, sagte er und konnte es kaum erwarten, sich unters Volk zu mischen.

Bands heizten den Besuchern kräftig ein

Ein paar Meter weiter parkte Gena Huber mit ihrem auf Hochglanz polierten Van, einem „Ford Falcon Club Wagon” aus dem Jahr 1964. Auch sie ein Stammgast beim Peißenberger Event. Von ihrem Kommen hielt die einstige Münsingerin nicht einmal der Umzug nach Landshut ab. Ihren Van hat sie vor Kurzem in Norddeutschland geholt; zuvor fuhr sie einen alten Volvo. „Ich war schon als Kind ein riesen ‚Scooby-Doo‘-Fan und wollte immer unbedingt so einen Bus haben“, begründete sie ihre Entscheidung zum Fahrzeugwechsel. Ein Vorteil: Der „Falcon” bietet so viel Platz im Innenraum, dass Huber zur Übernachtung in Peißenberg einfach eine Pritsche darin aufgebaut hatte, denn sie wollte auf jeden Fall noch alle Konzerte miterleben.

Wahre automobile Schätze konnten beim Treffen in Peißenberg betrachtet werden. Gasoline Gang Peißenberg
Wahre automobile Schätze konnten beim Treffen in Peißenberg betrachtet werden. © Ralf Ruder

Davon gab es einige. Bereits am Nachmittag heizten „Road Shot“ und „Dusty Dave Heart Attacks“ den Anwesenden auf der Außenbühne kräftig ein und die ersten Paare wagten sich auf die Tanzfläche. Am Abend im Saal der Tiefstollenhalle ging die Party weiter mit „Floque und Roque“, „Ray Black & Flying Carpets“ und „The Royal Flush”.

Freier Eintritt für die Konzerte

Die Einladung von Crewchef Franco Colle, dem Konzert umsonst zu lauschen, nahmen viele Besucher an. Denn schon am Vortag entschloss sich die „Gasoline Gang“, diesmal auf Eintritt zu verzichten.

An liebevoll geschmückten Ständen wartete so mache Versuchung auf die Besucher. Gasoline Gang Peißenberg
An liebevoll geschmückten Ständen wartete so manche gastronomische Versuchung auf die Besucher. © Ralf Ruder

„Bei uns spielt das Geld keine Rolle, sondern dass ihr Spaß habt“, wandte Colle sich bei der Vorstellung seines Teams an das Publikum. „Ihr seid die Helden, weil ihr da seid“, dankte er allen, die trotz des unbeständigen Wetters gekommen waren. Mit dem Besucherzustrom zeigte er sich zufrieden: „Es hätte schlechter sein können, aber es ist gut“, freute er sich und fand: „Es ist friedlich und es passt einfach alles.“

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