Kampfdrohnen-Projekt in Bayern: US-Soldaten schießen mit scharfer Munition – „War fantastisch“
Um für die Herausforderungen aktueller Krisenherde vorbereitet zu sein, rüstet sich die US-Armee mit neuen Gefechtstaktiken aus – mitten in Bayern.
Grafenwöhr – Schon während seiner ersten Amtszeit drohte Donald Trump mit einem Teilabzug amerikanischer Truppen aus Deutschland – mit der Begründung, Berlin zahle zu wenig an die NATO. Auch in seiner zweiten Amtszeit bestehen erneut Befürchtungen, dass er die US-Truppenstärke in Deutschland reduzieren könnte. Dabei zeigt sich: Gerade in Deutschland bietet sich der Raum offenbar gut für militärische Innovation – etwa im Bereich der Drohnentechnologie.
U.S. Army führt in Deutschland Drohnentest durch: Modernisierung der US-Gefechtstaktiken
Im Februar führten US-Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr erstmals Tests von First-Person-View-(FPV)-Drohnen mit scharfer Munition durch. Die Übung mit dem Namen „Projekt Shiv“ sei Teil einer umfassenden Initiative der US-Armee zur Modernisierung ihrer Gefechtstaktiken durch günstige, anpassungsfähige unbemannte Systeme, heißt es auf der offiziellen Website der United States Army. Modernisierungsbemühungen, im Einklang mit aktuellen globalen Entwicklungen, wie sie etwa im Ukraine-Krieg deutlich werden.
Zwar kamen FPV-Drohnen bereits zu Trainingszwecken auch in Deutschland zum Einsatz, doch sei es das erste Mal, dass das US-Militär diese Technologie mit scharfer Munition in einem Gastland erprobte – ein deutliches Zeichen für das wachsende Interesse an ihrer militärischen Nutzung.
U.S. Army in Deutschland: Maßgeschneiderte Drohnen für den Einsatz
Gebaut und getestet wurden die Drohnen von einem kleinen Team. In Zusammenarbeit mit dem US Army Combat Capabilities Development Command (DEVCOM), der 173. Luftlandebrigade und der multinationalen Ausbildungsgruppe für ukrainische Soldaten sollen die Live-Flugtests erfolgreich durchgeführt worden sein.
„Das ist der Fortschritt, den alle in der Armee erwarten. Es ist ein großer Sprung nach vorn“, sagte CHief Warrant Officer 2 Nathan Shea, der die Flugplanung und die Drohnenentwicklung leitete. „Der Moment, als die erste beim Aufprall explodierte, war fantastisch.“ Laut U.S. Army wurden im Rahmen der Testkampagne zentrale Leistungsparameter untersucht – darunter Reichweite, Anflugwinkel und das Gewicht der eingesetzten Munition. Auch die Drohnenplattformen selbst sowie damit verbundene Einsatztechniken und Taktiken standen im Fokus der Erprobung.

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US-Soldaten testen Drohnen mit scharfer Munition in Deutschland: „Wie Kinder im Süßwarenladen“
Das Team operierte vom Flugplatz Balli in Vilsek aus. Der Einsatz der Munition erfolgte unter Einhaltung sowohl US-amerikanischer als auch deutscher Vorschriften. Dean Aguirre, einer der beteiligten FPV-Piloten, zeigte sich begeistert: „Ich habe davon geträumt, so etwas zu machen. Wir fühlen uns wie Kinder im Süßwarenladen.“
Chief Warrant Officer 2 Shea betonte den Wert der Übung: „Wir hatten hier ein großartiges Team, das viele Herausforderungen gemeistert hat, um an diesen Punkt zu gelangen.“ Aus seiner Sicht habe sich der Test eindeutig gelohnt. Auch die offizielle Seite der US-Armee schrieb von einem bedeutenden Fortschritt für den zukünftigen Drohneneinsatz innerhalb der Streitkräfte.
Im Ukraine-Krieg: FPV-Drohnen als Schlüsseltechnologie
Die USA setzen verstärkt auf die Modernisierung von FPV-Drohnen, die auch im Ukraine-Krieg eine zentrale Rolle spielen. Seit drei Jahren bleibt das ukrainische Verteidigungsministerium der größte Käufer von Drohnen im Land. Die Zahl der gelieferten unbemannten Luftfahrzeuge wächst stetig im Ukraine-Krieg. 2025 wird das Ministerium umgerechnet ca. 2,43 Milliarden Euro für Drohnenkäufe bereitstellen, berichtete Defence-Network. Die Ukraine macht aber nicht nur Fortschritte als Drohnen-Hersteller, sondern bildet auch eine neue Art von Soldaten aus: Drohnen-Piloten, die sich flexibel auf neue Waffensysteme und Situationen einstellen können. (lw)