Die 30-jährige Karina Whyte aus Glenrothes in Schottland erlebte wenige Tage nach der Geburt ihrer Tochter Mackenzie im August dieses Jahres einen schrecklichen Moment. Wie der „Mirror“ berichtet, begann ihre linke Gesichtshälfte zu erschlaffen, nachdem sie eine Tasse Tee getrunken hatte. „Innerhalb einer Stunde begann die Hälfte meines Gesichts zu erschlaffen und ich dachte, ich hätte einen Schlaganfall“, erzählt Karina.
Der britische Gesundheitsdienst NHS diagnostizierte bei ihr eine Bell-Lähmung. Diese Erkrankung verursacht eine vorübergehende Schwäche oder Bewegungsunfähigkeit auf einer Gesichtshälfte.
Karina: „Ich kann nicht trinken, ohne dass Wasser herausläuft.“
Karina erhielt daraufhin eine fünftägige Behandlung mit Steroiden. Die Bell-Lähmung stellt für Karina eine große Herausforderung dar: „Eine junge Mutter zu sein, ist schon herausfordernd genug, und ich habe auch noch ein Kleinkind und bin alleinerziehend“, sagt sie.
Karina beschreibt die Schwierigkeiten, mit der Lähmung zu leben: „Ich kann nicht trinken, ohne dass Wasser herausläuft. Wenn ich spreche, lispele ich.“ Trotz ihrer Ängste bleibt sie widerstandsfähig und engagiert sich dafür, andere zu sensibilisieren. „Es war definitiv schwer, aber ich versuche, jeden Tag mit der gleichen Routine zu bewältigen“, erklärt sie.
Bell-Lähmung: Unerklärliche Gesichtslähmung
- Die Bell-Lähmung ist eine akute, periphere Parese des Nervus facialis unbekannter Ursache.
- Weltweit sind jährlich sieben bis 40 von 100.000 Menschen betroffen.
- Als mögliche Ursachen werden zellvermittelte Autoimmunreaktionen und die Reaktivierung einer Herpes-simplex-Virus-Infektion diskutiert.
- Die Symptome sind variabel und reichen von einer kompletten halbseitigen Lähmung der Gesichtsmuskulatur bis zu retroaurikulären Schmerzen und Schmeckstörungen.
- Die Diagnose erfolgt durch eine klinische Untersuchung, elektrophysiologische Diagnostik und gegebenenfalls Bildgebung. Laboruntersuchungen helfen bei der Differenzialdiagnose.
- Die Therapie beinhaltet Glukokortikoide und kann bei Zoster oticus Virustatika umfassen. Eine medikamentöse Behandlung innerhalb von 72 Stunden verbessert die Prognose.
- In der Regel bildet sich die Lähmung innerhalb von drei Wochen zurück, bei einigen Patienten bleibt jedoch eine Restschädigung bestehen.
- Während einer Schwangerschaft ist eine engmaschige Überwachung erforderlich, da das Risiko einer Erkrankung erhöht sein könnte.