Die Landtagswahl in Brandenburg steht bevor. Ministerpräsident Woidke will sein Amt verteidigen und bekommt nun Unterstützung aus der CDU.
Potsdam – Brandenburg bereitet sich auf die Landtagswahl am 22. September vor. Der amtierende Ministerpräsident Dietmar Woidke von der SPD steht im Zentrum des Geschehens. Er regiert Brandenburg seit 2013.
Während ein aktueller Brandenburg-Trend für die ARD von Infratest dimap die AfD mit 27 Prozent nur knapp vor der SPD mit 26 Prozent sieht, liegt die AfD im ZDF-Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen bei 29 Prozent vor der SPD mit 26 Prozent. Die CDU erreicht in der ARD-Umfrage 16 Prozent, im Politbarometer 15 Prozent.
Ein gemeinsames Ziel scheint die demokratischen Parteien zumindest teilweise zu vereinen: Die AfD als stärkste Kraft zu verhindern. Daher stellen sich nun prominente CDU-Politikerinnen und -Politiker hinter Woidke.
Ungewöhnliche Allianzen: Woidke erhält Unterstützung von der CDU bei Landtagswahl in Brandenburg
Überraschenderweise hat der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) öffentlich seine Unterstützung für Woidke ausgesprochen. Kretschmer, der betonte, dass Woidke dem Land Brandenburg sehr gutgetan habe, hob die enge Zusammenarbeit der beiden Politiker in Bereichen wie dem Strukturwandel in den Kohleregionen hervor. Diese Unterstützung kommt trotz der Tatsache, dass Jan Redmann, der CDU-Spitzenkandidat in Brandenburg, ebenfalls um das Amt des Ministerpräsidenten kämpft.
Sachsens CDU-Regierungschef verwies auf die enge Zusammenarbeit mit seinem SPD-Kollegen Woidke in der Lausitz. „Ich wünsche mir sehr, dass wir weiter gemeinsam Verantwortung übernehmen“, sagte Kretschmer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Konkret nannte er den Aufbau der Medizinischen Universität Lausitz in Cottbus. „Was ist das für ein Zukunftsanker, der da unter Dietmar Woidke in den Lausitzer Sand geschlagen wird! Und es war von vornherein klar: Wir Sachsen sind eingeladen, mitzumachen.“
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Zusätzlich haben auch prominente ehemalige CDU-Politiker wie Rita Süssmuth und Peter-Michael Diestel ihre Unterstützung für Woidke signalisiert. Diestel, der letzte DDR-Innenminister, betonte, dass er Woidke für einen klugen und sachkundigen Politiker halte.
Politische Konkurrenz vor Brandenburg-Wahl: Redmann gegen Woidke
Redmann sieht Kretschmers Äußerungen nicht als Werben für einen SPD-Wahlsieg. „Er unterstützt uns sehr und wünscht sich ein starkes Ergebnis der CDU Brandenburg“, sagte er. „Insofern werten Sie mal sein Statement - und so wollte er es denke ich auch verstanden wissen - als ein Votum, als ein Petitum für die demokratische Mitte.“ Auch die CDU habe in den vergangenen 34 Jahren dazu beigetragen, dem Land Stabilität zu geben.
Vor der Landtagswahl in Brandenburg – Reaktionen und Konsequenzen für die CDU
Die Reaktionen innerhalb der CDU auf Kretschmers Unterstützung für Woidke sind gemischt. Während einige Parteimitglieder empört sind, sehen andere darin eine Chance, die politische Mitte zu stärken. Die Wahl in Brandenburg wird nicht nur die politische Stabilität der Region beeinflussen, sondern könnte auch weitreichende Konsequenzen für die Position der SPD in der zukünftigen Regierungsbildung haben. (sot mir dpa)