Vorstoß in Kursk: Ukraine dringt in neuen Bezirk in Russland ein
Die Kursk-Offensive im Ukraine-Krieg könnte für Kiew eine Wende darstellen. Russland soll nun eine Gegenoffensive gestartet haben.
Kursk – Die Ukraine ist in Kursk weiterhin in der Offensive. Obwohl Russland kleinere Gebiete zurückgewinnen konnte, kann Kiews Armee weitere Erfolge in Kursk verzeichnen. Laut einem Bericht des „Institute for the Study of War“ (ISW) ist die Ukraine in den Gluschkowo Distrikt vorgestoßen. Für den Ukraine-Krieg stellt die Kursk-Offensive einen Wendepunkt dar.
Außerdem konnte die Ukraine, wohl aufgrund der Kursk-Offensive, Russlands Pläne verhindern, mehrere Pufferzonen entlang der ukrainischen Grenze einzurichten. Kiews Plan war es, durch die Offensive in Russland die Truppen Wladimir Putins zu zwingen, sich von der Ukraine-Front zurückzuziehen. Teilweise ging der Plan auch auf. Obwohl Russland nahe Pokrowsk kleinere Fortschritte machen konnte, hatte es die Ukraine geschafft, die russische Offensive im Donezk Oblast zu verlangsamen.

Russland braucht mehr Truppen in Kursk für einen Gegenangriff auf die Ukraine
Weiter heißt es im ISW-Bericht vom Freitag, dass Russland vermutlich weitere Truppen in den Kursk Oblast schicken muss, um die ukrainische Offensive zu stoppen. „Die russischen Streitkräfte setzen ihre Gegenangriffe im gesamten ukrainischen Vorposten in der Oblast Kursk fort, aber das russische Militär wird wahrscheinlich zusätzliche Truppen aus anderen Teilen des Gebiets in die Oblast Kursk verlegen müssen, um eine Truppengruppierung zu bilden, die in der Lage ist, eine anhaltende Gegenoffensive durchzuführen.“
Russland hatte am Mittwoch (11. September) behauptet, selbst eine Gegenoffensive in Kursk gestartet zu haben. Kommandeur der Akhmat Einheit, Apti Aludinov äußerte sich auf Telegram über die russische Offensive: „Soweit ich weiß, haben (russische Soldaten, Anm. d. Red.) bereits mehrere Siedlungen zurückerobert.“ An der Offensive soll die 155te Marine Brigade beteiligt sein, wie der Kyiv Independent berichtet.
Laut ISW gibt es noch keine große Gegenoffensive Russlands in Kursk
Am Donnerstag bestätige Wolodymyr Selenskyj die russische Gegenoffensive. Noch kann Russland jedoch keine großen Fortschritte in Kursk verzeichnen. Das ISW schreibt, es gebe bisher noch keine groß angelegten Kampfhandlungen der russischen Armee in der Kursk Region, die auf eine koordinierte und große Gegenoffensive der Russen hinweisen würde. Laut Angaben Selenskyjs sollen sich in der Kursk Region um die 40.000 russische Truppen befinden. Ähnliche Zahlen gab auch der ukrainische Militärbeobachter Kostyantyn Mashovets an. Er berichtet von ungefähr 33.000 bis 35.000 russische Truppen in Kursk. (Simon Schröder)