Spanier warnt vor Urlaub in seiner Heimat: „Wir sind kein Freizeitpark“

Jedes Jahr zieht es Millionen Urlauber nach Spanien – doch die Stimmung kippt. Auf Reddit hat ein Spanier jetzt Klartext gesprochen: „Wir sind kein Freizeitpark“, schreibt er in einem viel beachteten Beitrag. Besonders in Küstenregionen wie Andalusien oder Katalonien fühlten sich viele Einheimische zunehmend von Party-Touristen bedrängt.

Hintergrund ist unter anderem der sogenannte „Tourist go home“-Protest aus dem vergangenen Jahr, bei dem in mehreren Städten gegen die Überfüllung durch Urlauber demonstriert wurde. Der Reddit-Nutzer erklärt, dass es vor allem an rücksichtslosem Verhalten liege – etwa bei Junggesellenabschieden, Alkohol-Exzessen oder illegalen Unterkünften.

Wer sich respektvoll verhält, ist willkommen

Der Ton des Beitrags ist scharf, aber differenziert. „Wenn du nicht betrunken auf der Straße liegst und herumschreist – willkommen“, heißt es. Der Appell: Rücksicht nehmen, sich wie ein Gast verhalten und nicht wie ein Eindringling.

Neben Verhaltensregeln geht es auch um Sicherheit und Temperaturen. Wer im Juli oder August nach Südspanien reist, müsse wissen, worauf er sich einlässt. „Wenn du mit Kindern kommst und kein Pool in der Nähe ist, bist du einfach dumm“, warnt der Spanier die Touristen.

Massentourismus in Spanien
Der Massentourismus belastet die Wohnungskrise in Spanien (Symbolbild). Getty Images

Essen und Transport sind echte Urlaubsfallen

Auch kulinarische und praktische Tipps kommen nicht zu kurz – von Warnungen vor Touristenfallen wie schlechter Paella bis hin zu Empfehlungen für den Nahverkehr. Am Ende bleibt sein Appell klar: Spanien sei ein wunderschönes Land – aber nur, wenn man es respektvoll bereise.

Viele scheitern an falschen Erwartungen – Auswanderer gibt ehrliche Tipps für Spanien

Die Warnung des Reddit-Nutzers trifft einen Nerv – und deckt sich mit den Erfahrungen vieler Auswanderer. Einer von ihnen ist Daniel Efford, ein Brite, der seit fast vier Jahrzehnten in Spanien lebt. In einem TikTok-Video erklärt er, warum für viele das neue Leben am Mittelmeer scheitert: „Wer mit Urlaubsgefühlen startet, verliert den Blick für die Realität.“

Daniel rät dazu, sich vor einem Umzug intensiv mit dem echten Leben vor Ort zu beschäftigen. „Sprechen Sie mit den Menschen, fragen Sie sie, was sie empfehlen – und wie sie es sagen.“ Der größte Fehler sei es, Spanien durch die Sonnenbrille des Tourismus zu betrachten.

Spanien verschärft Regeln für Urlauber: Was Touristen 2025 erwartet

  • Höhere Touristensteuern:
    Auf den Balearen steigt die Übernachtungssteuer auf bis zu 5,85 Euro pro Person und Nacht. In Barcelona soll sie bis Ende 2025 sogar auf 14,38 Euro steigen. Kinder unter 16 sind ausgenommen.
  • Strenge Strandregeln:
    Auf Gran Canaria drohen bis zu 500 Euro Bußgeld für das Sammeln von Muscheln, laute Musik oder Rauchen am Strand. Auch das Reservieren von Liegen mit Handtüchern wird auf Mallorca untersagt.
  • Alkoholverkauf eingeschränkt:
    Auf Mallorca und Ibiza darf Alkohol künftig zwischen 21.30 Uhr und 8:00 Uhr nicht mehr verkauft werden – weder in Läden noch an Automaten.
  • Partyboote verboten:
    Innerhalb einer Seemeile rund um bestimmte Zonen auf den Balearen dürfen keine Partys mehr auf Booten stattfinden – ein gezielter Schritt gegen exzessiven Partytourismus.