Seit 2018 ist jeder vierte Laden in Weilheim verschwunden

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Trotz Leerstände steht der Weilheimer Einzelhandel, im Vergleich zu vielen anderen Städten, noch gut da. © Holly

Die Stadt Weilheim hat kürzlich die Ergebnisse einer funktionalen Strukturanalyse zur Innenstadt erhalten. Hintergrund ist die zunehmende Diskussion darüber, wie die Stadt künftig aufgestellt sein soll.

Weilheim - Das ist besonders wichtig im Hinblick auf Leerstände und die Veränderungen im Einzelhandel.

Seit dem letzten Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2018 hat sich viel getan: Der Onlinehandel boomt, viele stationäre Geschäfte kämpfen ums Überleben. Eine Auswertung durch das CIMA-Institut aus München zeigt: In Weilheims Innenstadt sind aktuell 91 Betriebe auf rund 20.000 Quadratmetern Fläche angesiedelt.

Doch die Zahl der Schließungen hat deutlich zugenommen. „Man muss feststellen, dass inzwischen jeder vierte Einzelhandelsladen verschwindet – und viele kommen leider nicht wieder“, sagte Städtevertreter Stefan Frenzl bei der Präsentation der Ergebnisse im Bauausschuss. Dennoch bleibe eine vielfältige Innenstadt für viele Bürgerinnen und Bürger zentral und wichtig was Einkaufsgewohnheiten anginge.

Lagenplan für Innenstadt

Der Bericht betont daher die zunehmende Bedeutung der sogenannten Komplementärnutzungen: Arztpraxen, Notariate, Apotheken oder Werbebüros. Sie alle können potenzielle Besucher auch zum spontanen Café-Besuch oder Shopping in einer Boutique animieren.

Die CIMA teilte die Innenstadt in A-, B- und Nebenlagen ein. Als A-Lagen gelten beispielsweise der Marienplatz und die Schmiedstraße.

Über diese Einteilung könne allerdings, laut Sachbearbeiter Manfred Stork, nur der Stadtrat entscheiden. Empfohlen wird auf alle Fälle, in den weniger zentralen Lagen verstärkt auf Dienstleister und Freiberufler zu setzen – jedoch auf die Ansiedlung von Wettbüros, Vergnügungsstätten, Sexshops und Tankstellen im Innenstadtbereich zu verzichten. Dies hatte die Stadt Weilheim das bisher auch schon getan - besonders als Wettbüros einmal Interesse an der Innenstadt bekundeten.

Mit einem Schmunzeln kommentierte ein Stadtrat: „Vielleicht kann man über die Sexshops noch einmal nachdenken. Die sind in großen Städten meist gut besucht.“

„Auf alle Fälle kommt es auf einen guten Branchenmix an,“ merkte Bauausschussmitglied Marion Lunz-Schmieder (CSU) an. Überhaupt waren die Stadträte von den Ergebnissen der Strukturanalyse sehr angetan weil es für die Stadt sehr wegweisend sein kann. Die Auswertungen werden nun den städtischen Gremien zur Verfügung gestellt und ab Herbst im Stadtrat besprochen..

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