Peißenberger Marktrat ebnet mit geplanter Bebauungsplanänderung den Weg für neue Kita

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Der rote Pfeil zeigt die Fläche, auf der ein Kindergarten gebaut werden soll. © Kindergarten Peißenberg

Im neuen Wohnquartier „Con-Bravura“ am Saint-Brevin-Ring soll mittel- bis langfristig auch ein Kindergarten entstehen. Der Marktrat hat dafür nun eine Änderung des Bebauungsplans in die Wege geleitet, um die baurechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.

Peißenberg – Mit dem Wohnquartier „Con-Bravura“ und dem zur Schongauer Straße hin vorgelagerten Einkaufspark entstand respektive entsteht auf dem ehemaligen MTP-Gelände ein komplett neuer Ortsteil. Die Infrastruktur soll nun eventuell durch ein Smart-Hotel und mittel- bis langfristig sehr wahrscheinlich mit dem Bau eines Kindergartens weiter aufgewertet werden.

Neue Kita in Peißenberg: Bebauungsplan wird geändert

In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Marktrat, eine Änderung des Bebauungsplans einzuleiten. Dabei geht es um den nordwestlichen Abschnitt an der Ecke „Hochreuther-Straße/Saint-Brevin-Ring“. Dort sollen zwei Baufenster zu einem verbunden werden – und zwar „um für die Gestaltung des Kindergartens flexibel zu bleiben“, wie es in der Vorlage zur Marktratssitzung hieß. Das betreffende Grundstück gehört der Gemeinde. Es wurde ihr vom Investor des Wohnquartiers, der „Conductor-Bau-GmbH“ aus Ludwigsburg übertragen. Der Deal ist Bestandteil der Folgekostenvereinbarung zwischen dem Investor und dem Markt. „Die Vereinbarung besagt, dass wir ab einer gewissen Fertigstellungsquote der Wohnanlagen einen Kindergarten bauen müssen“, erklärt Bürgermeister Frank Zellner im Gespräch mit dem Kreisbote: „Kinder sind quasi die Folge der Bebauung. Dafür haben wir das Grundstück bekommen, um die Betreuungsinfrastruktur zu schaffen.“

Aktuell ist die Fertigstellungsquote noch nicht erreicht. Das wird erst mit der geplanten Bebauung des „Cluster 6“ mit Mehrfamilienhäusern nördlich des Müller-Markts der Fall sein. Die Quote ist dahingehend relevant, da mit ihrer Erfüllung eine fünfjährige Frist anläuft, in der die Gemeinde einen Kindergarten bauen muss. Ansonsten müsste sie das Grundstück wieder dem Investor zurückgeben. Aber eine Rückabwicklung hält Zellner für „nicht sinnvoll“.

Zum Hintergrund: Das von der Kinderhilfe Oberland mit drei Regelgruppen betriebene „Kinderhaus im Dorf“ ist eigentlich nur temporär im ehemaligen Krankenhaus untergebracht. Von Anfang an war keine langfristige Lösung geplant.

„Wir haben lange hin- und herüberlegt, ob wir das Kinderhaus durch einen neuen Kindergarten ersetzen oder nur ergänzen“, berichtet Zellner. Doch die Bevölkerungsstatistiken würden wieder weniger Geburten und damit Kindergartenkinder prognostizieren. Zudem sei die Gemeinde im ehemaligen Krankenhaus nur Mieter. „Ich glaube, die langfristige Prognose wird so aussehen, dass wir das Kinderhaus im Dorf nicht mehr haben werden“, kündigt Zellner an. Dafür solle auf dem ehemaligen MTP-Gelände ein neuer Kindergarten mit „drei plus X“-Gruppen entstehen. Würde man am Kinderhaus im Dorf festhalten, könnte der neue Kindergarten maximal mit zwei Gruppen bestückt werden. „Aber das wäre nicht wirtschaftlich“, so Zellner.

„Noch ist vieles offen“, betont der Rathauschef. Beim Bau eines neuen Kindergartens müsste die Trägerschaft neu ausgeschrieben werden – wobei es vermutlich einen Favoriten geben würde. „Die Kinderhilfe hat bereits ihr Interesse bekundet“, verrät Zellner – und: „Kindergartenträger stehen aufgrund der schwierigen Personalsuche derzeit nicht gerade Schlange.“

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