Geplanter Wintergarten am Hotel Schlosskrone führt zu Diskussionen im Bauausschuss

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Das Restaurant im Hotel Schlosskrone soll um einen Wintergarten erweitert werden. © Viola Hildt

Das Hotel Schlosskrone in Füssen möchte einen neuen Wintergarten errichten. Dafür wurde dem Bauausschuss eine Bauvoranfrage vorgelegt, die für Diskussionen sorgte.

Füssen – Geplant ist am Hotel in der Prinzregententraße der Anbau eines Wintergartens, der den Innenbereich des Restaurants erweitern soll. Der bestuhlte Außenbereich des Restaurants mitsamt der drei Bäume müssten für das Vorhaben weichen. Als Kompensation für die drei Bäume ist vorgesehen, das Flachdach des geplanten Anbaus zu begrünen und an der Ostseite des Anbaus, neben der Tiefgarageneinfahrt, einen einzelnen großen Baum zu pflanzen.

Die geplante Tiefe des neuen Vordaches wird voraussichtlich bis in den Gehwegbereich reichen. Die Fassade des neuen Wintergartens wird, wie aus einer vorgelegten Skizze zu entnehmen ist, vollständig aus Fenstern bestehen. Die formlose Bauvoranfrage sorgte im Bauausschuss für reichlich Diskussionen.

Für das Vorhaben sei eine Befreiung von der Baugestaltungssatzung nötig

Das Gebäude liegt im Bereich der Baugestaltungssatzung (BauGeSa) vom 13. Juni 2024. Stadtrat Dr. Christoph Böhm (CSU) wies darauf hin, dass eine Befreiung von der Gestaltungssatzung notwendig sei, um dieses Projekt zu realisieren.

Zur Gestaltung sagte Böhm, dass der Bezug zu den oberen Geschossen bei dem vorgelegten Plan nicht gegeben sei. Das Hotel Schlosskrone sei im Stil der Belle Epoque gebaut worden und dieser Anbau würde diesem Stil nicht entsprechen. Er beantragte daher zwei Beschlüsse zur Abstimmung zu stellen, einen für die Baugenehmigung und einen für die Gestaltung des Anbaus.

In einer Stellungnahme führt er aus, dass bei dem Vorhaben drei bzw. vier Verstöße gegen die geltende Baugestaltungssatzung vorliegen würden. So würde unter anderem die Hitzeentwicklung im Sommer wegen der überdimensionierten Fenster unschöne Jalousien vor den Fenstern erfordern, da die drei Bäume vor dem Gebäude, die derzeit für Schatten sorgen, gefällt werden müssten. Thomas Scheibel (FWF) argumentierte dagegen, dass sich die Technik weiterentwickelt habe und es mittlerweile auch Sonnenschutzglas gebe.

Für drei gefällte Bäume wird ein neuer gepflanzt

Die Bäume beschäftigten auch Dr. Martin Metzger (Grüne/BFF), der einräumte, dass für drei gefällte Bäume, gerade einmal ein neuer Baum gepflanzt werden soll. Neu gepflanzte Bäume bräuchten aber Jahre, um die Größe der gefällten Bäume zu erreichen. Gerade im Altstadtbereich würden Bäume aber dringend benötigt, denn auch wenn sie dort manchmal Probleme bereiten, gebe es ohne Bäume bald weitaus größere Probleme.

Es sollte in Zukunft und auch bei diesem Projekt darauf geachtet werden, dass die Bäume in etwa die Größe haben, wie sie in den Anträgen dargestellt sind, entgegnete Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU).

Die Anfrage von Dr. Christoph Böhm wurde angenommen. Somit wurden zwei Beschlussvorschläge zur Abstimmung gestellt. Der Bauausschuss beschloss einstimmig, das kommunale Einvernehmen für den Bauantrag in Aussicht zu stellen. Die geplante Gestaltung wurde mit 7:6 Stimmen genehmigt.

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