Boris Nadeschdin - Der Mann, der Putin bei den Wahlen herausfordern darf

Boris Nadeschdin, russischer Oppositionsführer und Präsidentschaftskandidat, erlebt einen unerwarteten Aufschwung in der Wählergunst, berichtet der „Daily Express“. Diese Entwicklung könnte für Präsident Wladimir Putin, der sich um eine weitere Amtszeit bewirbt, zur Herausforderung werden.

Der 60-jährige Physiker und Politiker Nadeschdin gewinnt an Rückhalt, indem er verspricht, die als „tödlichen Fehler“ bezeichnete Ukraine-Politik Putins zu korrigieren, politische Gefangene freizulassen und kontroverse Gesetze zu LGBTQ+-Rechten sowie zur militärischen Zensur rückgängig zu machen. Der „Daily Express“ berichtet von langen Warteschlangen vor Nadeschdins spontan eingerichteten Wahlkampfbüros, ein deutliches Zeichen für seinen wachsenden Zuspruch.

Nadeschdin muss Unterschriften sammeln

Nadeschdin steht unter Druck, bis Ende Januar 100.000 Unterschriften aus mindestens 40 Regionen beim Zentralen Wahlkomitee Russlands einzureichen. In einem Interview mit POLITICO spricht er von einer Reihe von „Wundern“ und „erstaunlichen Dingen“, die zu seinem Erfolg beigetragen haben.

Die liberale Partei Civic Initiative hat Nadeschdin ihre Unterstützung zugesagt, was seinen Weg erleichtert. Zudem stärken zahlreiche Spenden und die freiwillige Mithilfe Tausender Einzelpersonen seine Kampagne. Ein weiterer Meilenstein war die Unterstützung durch einflussreiche russische Oppositionsfiguren, viele davon im Exil, Anfang Januar.

Unabhängige Analysten, zitiert vom „Daily Express“, sehen Nadeschdins steigende Beliebtheit als Ausdruck der weitverbreiteten Unzufriedenheit mit dem Kreml, insbesondere in Bezug auf die Ukraine-Politik. Trotz der Disqualifikation einer anderen Oppositionskandidatin, Jekaterina Duntsova, im Dezember, bleibt Nadeschdin optimistisch. „Was ich jetzt tue, unterstützt Gott“, sagt er und verweist auf seine familiäre Herkunft aus einer russisch-orthodoxen Priesterfamilie.