Mit der App von Job zu Job: Berufsmesse an der Dorfener Mittelschule mit elektronischem Wegweiser

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Großes Interesse: 37 Betriebe aus Handel, Handwerk und der Pflege in der Region hatten in der Mittelschul-Turnhalle ihre Stände aufgebaut. Dort konnten sich die künftigen Azubis über ihre Möglichkeiten informieren. © Weingartner

37 Betriebe aus Handel, Handwerk und der Pflege in der Region warben in der Turnhalle der Mittelschule Dorfen um Nachwuchskräfte. Eine App hatte für jeden Schüler einen persönlichen Messeplan erstellt.

Dorfen – Es gab mal eine Zeit, da hatten es junge Leute nach dem Schulabschluss schwer, einen Job zu ergattern: Sie mussten zig Bewerbungen schreiben, kassierten oft Absagen nach Vorstellungsgesprächen. Heutzutage sieht es ganz anders aus, der Arbeitsmarkt bietet den Absolventen viele Möglichkeiten – 37 Betriebe aus Handel, Handwerk und der Pflege in der Region warben am Samstagvormittag in der Turnhalle der Mittelschule Dorfen um Nachwuchskräfte. Eine App hatte zudem für jeden Schüler einen persönlichen Messeplan erstellt.

Die Bandbreite an Ausbildungsmöglichkeiten sei groß, doch oft hätten seine Schüler nur die „Klassiker“ auf dem Schirm, erklärte Rainer Sonnleitner, Rektor der Mittelschule Dorfen. Etwa Mechaniker, Schreiner oder auch Industriekaufmann. „Die Messe ist eine Plattform, hier kommen die jungen Leute in direkten Kontakt mit den Ausbildern und bekommen Einblick in die unterschiedlichsten Branchen – eine große Chance auch für die schwächeren Schüler.“

Emily, Marie und Johanna gehen in die achte Klasse, sie informierten sich am Stand des Marienstifts. „Irgendwas im Büro und irgendwie im medizinischen oder psychologischen Bereich“, so der vage Berufswunsch der Freundinnen. „Aber keinesfalls Altenpflegerin, da betreut man doch nur alte Leute“, wiegelte Emily ab.

Marion Prey, Leiterin des städtischen Seniorenheims, hielt dagegen: „In der Pflege arbeitet man sehr viel am PC.“ Ein stressiger Job, meinte daraufhin Marie. „Mit täglich neuen Herausforderungen, da wird es einem nicht langweilig“, sagte Prey. In der Einrichtung könne man jederzeit ein Praktikum machen, die täglichen Arbeitsabläufe kennenlernen. „Es ist ein schöner Beruf – wir bekommen sehr viel zurück.“

Die App von Recrewt hatte die drei Mädchen und die Marienstift-Chefin zusammengebracht. Anhand eines spielerischen Fragebogens in der App berechnete Recrewt, welche Ausbildungsberufe sowie Unternehmen auf der Messe zu den jungen Leuten passen könnten. Die angehenden Azubis erhielten eine kurze Analyse sowie Informationen zum Betrieb und dem Ausbildungsangebot. Danach wurde ein persönlicher Messeplan erstellt.

Berufsmesse Mittelschule Dorfen
Die Jugendlichen erfuhren auf der Berufsmesse: Ihre Chancen sind top. Mit der Recrewt-App wurden sie in der Schulturnhalle zu den Firmen geleitet, die am ehesten ihren Interessen entsprechen. © Heske

Die Roadmap von Max führte den jungen Dorfener, der im Sommer einen Quali in der Tasche haben wird, direkt zu Dominik Rott und Jens Hübel. „Wir bringen Glück, die Leute freuen sich, uns zu sehen“, berichteten die beiden Schornsteinfeger aus Dorfen. Zudem sei die Arbeit abwechslungsreich: „Eine Verbindung aus Technik und Handwerk – wir machen außerdem Energieberatungen, ein Beruf mit Zukunft.“

Ali wurde per App zum Stand der Volksbank Taufkirchen-Dorfen geschickt. Mittlerweile brauche man für eine Ausbildung zum Bankkaufmann kein Abitur mehr, konnte er hier erfahren. „Ich gehe trotzdem erst mal auf die FOS“, erklärte der Zehntklässler. „Ich weiß nämlich noch gar nicht genau, was ich später mal machen möchte.“

„Es sind sehr gute Zeiten für die Absolventen“, meinte Stefan Goldbrunner. Das Handwerk sei nach wie vor „golden“, so der Mittelschullehrer, der in diesem Jahr die Veranstaltung organisiert hatte. Der Bedarf an Fachkräften sei groß, die Karriere ziemlich sicher. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung haben die Schüler automatisch die Mittlere Reife, können, wenn sie weitermachen möchten, entweder den Meister draufsetzen oder das Abitur nachholen.“

Jeder Absolvent könne heutzutage eine gute Ausbildungsstelle bekommen, fügte Stefan Tremmel, Vorsitzender des Förderkreises Dorfen, an. Doch selbst in Zeiten des Fachkräftemangels gelte: „Man muss fleißig sein, Engagement zeigen und sich gut präsentieren.“ Im Netz stehen die Seiten www.taufkirchen-bildet-aus.de und www.dorfen-bildet-aus.de, auf der ebenfalls aktuelle Jobangebote zu finden seien, warb der Geschäftsführer des Heuschneider-Marktes.

Unterstützt wurde die Berufsmesse nicht nur vom Förderkreis, sondern auch von der Stadt Dorfen sowie der Kreishandwerkerschaft. Auch in diesem Jahr würdigte Bürgermeister Heinz Grundner gleich mehrere Betriebe für die intensive Betreuung von Praktikanten und Auszubildenden. Darunter die Bäckerei Kern, Martins Backstube, Gruber Gartentechnik sowie der Hagebaumarkt und der Städtische Bauhof.

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