Ukraine machtlos: Warum Russlands Drohnenlager schwer zu treffen sind

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Flugkörper spielen seit Ausbruch des Ukrainekrieges eine wichtige Rolle. Bei der Lagerung orientiert sich Moskau auch an der Taktik der Hamas.

Kiew/Moskau – In den sozialen Netzwerken wurden Fotos veröffentlicht, die erklären, warum es der ukrainischen Armee nur schwer gelingen kann, russische Militärstandorte mit stationierten Shahed-Drohnen zu treffen.

Der Grund: die Drohnen werden bereits mit Treibstoff und einem Sprengkopf ausgerüstet an der Startposition, einem kleinen Stativ bestehend aus einer Betonplatte, positioniert. Diese ist ungefähr so groß wie die Flügelspannweite und Rumpflänge des zwei bis drei Meter langen Flugobjektes. Demnach sind Objekte sehr klein und damit selbst mit modernsten Präzisionswaffen aus der Ferne äußerst schwer zu treffen.

Besonders bitter: eigentlich hat Moskau die Startbasen der Shahed-Drohnen nur etwa 200 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt stationiert, berichtet die Defense Express.

Taktische Lagerung: Russische Armee bewahrt Treibstoff und Sprengköpfe nicht zusammen auf

Dass die russischen Besatzer weder Treibstoff noch Sprengköpfe an den Startbasen lagern, verringert zudem die Möglichkeit, dass die Ukraine durch eine Sekundärdetonation ein Drohnenlager trifft. Daher erscheint es laut Experten taktisch sinnvoller, mit ukrainischen Langstreckenraketen auf russische Lagerhallen zu zielen.

Iranische Drohnen vom Typ Shahed-136 werden bei einer Veranstaltung in Teheran zur Schau gestellt.
Russlands Shahed-Kamikaze-Drohnen. © IMAGO/Sobhan Farajvan

Wenn es aber darum geht, russische Lagerstätten für Shahed-136/131 aufzuspüren, wird die Aufgabe noch komplizierter. Dies liegt unter anderem daran, dass die Russen die Lagerstätten für ihre Kamikaze-Drohnen inmitten der zivilen Infrastruktur verstecken und dabei dem Beispiel der Terrorgruppen Hamas und Hisbollah folgen.

Drohnen spielen seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine für Russland eine wichtige Rolle. Und trotz der schweren Bedingungen für die Ukraine, russische Drohnenlager aufzuspüren und zu zerstören, gelang Kiew erst vor wenigen Tagen ein solcher Treffer.

Ukraine trifft Lager in Südrussland: Vermutlich 400 Shahed-Drohnen zerstört

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben Anfang des Monats (9. Oktober) ein Drohnenlager in der südrussischen Region Krasnodar angegriffen und zerstört. Nach einem Volltreffer sei eine weitere Explosion verzeichnet worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. Demnach wurden in dem angegriffenen Gebäude etwa 400 Drohnen des iranischen Typs Shahed gelagert. „Die Vernichtung des Lagers für Shahed-Drohnen wird die Fähigkeit der russischen Besatzer, friedliche Bewohner ukrainischer Städte und Dörfer zu terrorisieren, erheblich verringern“, hieß es. 

Russische Behörden haben zumindest einen Brand in einem Lagerhaus nahe der Ortschaft Oktjabrski bestätigt. Das Gelände sei weiträumig abgesperrt, etwa 800 Quadratmeter Fläche stünden in Flammen, teilte der regionale Operationsstab im Gebiet Krasnodar damals mit. Die Koordinaten stimmen mit dem von Kiew vermeldeten Drohnenschlag überein. Der Operationsstab machte aber keine Angaben zur Brandursache und den dort gelagerten Objekten (bg/dpa).

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