Acht private Gärten im Landkreis Starnberg öffnen am Sonntag ihre Gartentür für Besucher
Auch dieses Jahr findet am Sonntag, 30. Juni, wieder der Tag der offenen Gartentür im Landkreis Starnberg statt. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums werden einige der frühere Teilnehmer mit besonders sehenswerten Gärten noch einmal ihre Türen öffnen.
Starnberg - Neben zwei Vereinslehrgärten sind beim Tag der offenen Gartentür im Landkreis Starnberg eine Reihe vollkommen unterschiedlich gestalteter Hausgärten wie Naturgärten, Stauden- und Ziergärten, ein Gemüsegarten und ein japanähnlicher Garten zu bewundern.
Von 10 bis 17 Uhr können Gartenliebhaber die ganze Vielfalt der Gartenkultur erleben. Landrat Stefan Frey dankt anlässlich des 25-jährigen Jubiläums allen Bürgerinnen und Bürgern, die mit der liebevollen Pflege ihrer Gärten unserem Landkreis ein wunderschönes Gesicht geben und unsere Heimat lebens- und liebenswert machen: „Die Freude am eigenen Garten ist wirkliche Lebensfreude an den schönen Dingen unserer Welt, für die wir dankbar sein können!“
Bei diesen Teilnehmenden steht am Sonntag die Gartentüre für Besucher offen:
Ernst und Ursula Bachmaier, Am Gremberg 12, Inning-Schlagenhofen (Weich)
Naturnaher Staudengarten am See: Der Künstlergarten in unmittelbarer Nähe zum Wörthseeufer wird dominiert von prächtigem, altem Baumbestand. Unter den Bäumen kann man auf einem Pfad Schattenstauden wie Funkien, Farne, Elfenblumen, Akelei, Fingerhut, Geißblatt und Aronstab bewundern. Von der Terrasse aus ist das Farben- und Lichtspiel des Sees zu erleben. Vom Hausherren selbst gestaltete Holzskulpturen aus Altholz mit teils verrosteten Eisenteilen erzeugen einen besonderen Charme.
Gert Müller , Waldstraße 13, Herrsching
Gepflegter Hanggarten am Waldrand: Mit viel Fleiß, gärtnerischem und handwerklichem Geschick hat sich der Eigentümer eines halbschattigen am Waldrand gelegenen Grundstücks einen Garten geschaffen, der auf Anhieb gefällt. Schon im Vorgarten wandelt der Besucher in einem mit Blattstauden unterpflanzten Rhododendronhain durch ein Meer aus Farben und Formen. Im rückwärtigen Gartenteil öffnet sich ein Garten mit Perspektive: im Vordergrund eine kleine Rasenfläche und eine abwechslungsreiche, niedrige Staudenpflanzung, am Rande die Rahmenpflanzungen aus blütenreichen Sträuchern und Großstauden, wie Rodgersien und Tafelblatt, im Hintergrund der Hochwald. Alles auf verschiedene Ebenen sehr gelungen mit niedrigen Natursteinmauern verbunden.
Obst- und Gartenbauverein Machtlfing am Brunnenweg in Machtlfing
Obstlehrgarten mit Programm: Im Obstlehrgarten, der auf einem terrassenartig gegliederten Hang vor 23 Jahren durch den Obst- und Gartenbauverein Machtlfing angelegt wurde, gibt es viel zu entdecken. Klimabedingt findet man auf dem etwa 4.000 Quadratmeter großen Gelände vor allem Apfelbäume. Neben den auf verschiedenen Unterlagen und in verschiedenen Wuchsformen gepflanzten 66 Apfelbäumen sind neun Birnen- und zehn Zwetschgenbäume vorhanden. Die anwesenden fachkundigen Vereinsmitglieder stehen zu Fragen über die Anforderungen, die die gepflanzten Bäume in Hinblick auf Winterhärte und Resistenz gegen Krankheiten erfüllen sollten, mit Auskünften zur Verfügung.
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Ebenso wird eine passionierte Imkerin die Gäste in die Welt der Bienen mit ihrer Lebensweise entführen. Außerdem wird sie eine qualifizierte Kräuterpädagogin zur Vielfalt der einheimischen Botanik und deren vielseitige Verwendung auf eine Entdeckungsreise mitnehmen. Gegen Langeweile bei Kindern gibt es ein auf sie zugeschnittenes Programm.
Jakob Blätte, Waldschmidtstraße 8 a, Tutzing
Der leere Zen-Garten - ein Stück Japan in Bayern: Jakob Blätte, der Japan beruflich und privat häufig bereist hat, schuf als Hobbygärtner auf seinem Grundstück mit viel Liebe zum Detail einen „Japan ähnlichen Trockenlandschaftsgarten“ (karesansui) in Kombination mit einem Teegarten (roji). Beide Gartenvorbilder gehören zur Kategorie der Zengärten. Die typischen Gestaltungselemente, wie Laternen, Pagode, Brücke, Wasserbecken und Jizo-Figuren stammen alle aus Japan. Sie sind authentische Zeugnisse japanischer Kultur. Der Garten, den man über Trittsteinwege durchstreifen kann, strahlt dabei eine wohltuende Ruhe aus. Diese wird durch die bewusste Pflanzenauswahl, hauptsächlich in Grüntönen, erzeugt. Neben den Moosteppichen befinden sich im Garten viele Buchse und Farne und die für einen Japangarten typischen Gehölzen, wie Bambus, Kiefern, Zierkirschen, Azaleen und Ahorn.
Elsbeth Scheiner und Jochen Stahl, Pöckinger Straße 32, Feldafing
Kleinod für Mensch und Tier: Ein Garten am Hang ist immer eine schwierige Ausgangslage – außerdem sollte der Garten möglichst naturnah angelegt, aber auch pflegeleicht sein. Der Naturgartenplaner Herr Brumbauer modulierte vor ca. 10 Jahren das Gelände um, entfernte Humus und schuf magere, kiesige Beetflächen am terrassierten Hang. Im Hang selbst findet sich eine kleine Kiesfläche, die zum Aufenthalt einlädt und von niedrigen Natursteinmauern aus Gneis umrahmt wird. Bepflanzt wurde der Hang mit Stauden und Gräsern, die sich weitgehend selbst überlassen werden können. Von den Terrassen am Haus und Hang hat man einen tollen Blick auf den ebenfalls naturnahen Gartenteich mit Bachlauf. Ein Kleinod, in dem sich nicht nur der Mensch wohlfühlen kann, sondern auch viele Tiere, wie z.B. die Ringelnatter und die Zauneidechse.
Christian Ufer und Renate Richter, Possenhofener Straße 13 und 15, Starnberg
Garten als Lebensraum: Dieser naturnahe Garten wird von allen Bewohnern gemeinsam belebt, genutzt und von Kindern bespielt. Der Vorgarten begeistert durch seinen Blumenreichtum. Den Garten prägen alte Bäumen, Wildstrauchhecken, Stauden- und Sommerblumenbeete und naturbelassene Bereiche. In zwei großen Gemüsegärten werden viele Kulturen angebaut und mit eigenem Kompost gedüngt. Grund- und Niederschlagswasser speisen den Naturteich.
Familie Nagelmüller, Irene Lang-Reeves, Reismühler Weg 1, Gauting
Gartenparadies am Fluss: Ein langes Ufer zur Würm, einem idyllischen Flüsschen, gibt dem großen, gemeinschaftlich genutzten Garten seinen naturnahen Charme. Darüber hinaus ist er sowohl vom Landesbund für Vogelschutz als auch vom Landesverband für Gartenbau als vogelfreundlicher Naturgarten ausgezeichnet. Alte Obstbäume und Blumenrasen, Totholzhecken, Ritzengrün und Naturteich bieten vielen Mitgeschöpfen einen strukturreichen Lebensraum. Die vielseitige gärtnerische Gestaltung wird sichtbar an Staudenbeeten und Rosen, Beerensträuchern und Gemüseanbau, Kompostplatz, Kleingewächshaus und einer alten Kakteensammlung.
Verein für Gartenkultur Krailling, Fischerfeldstr. 1/Ecke Pentenriederstraße, Krailling
Naturerlebnisgarten : Seit bald 30 Jahren hegen die Vereinsmitglieder ihr Herzstück, entwickeln es weiter und experimentieren. So verbinden sich Natur und Gartenkultur auf 3000 qm zu einem Natur-Erlebnis-Garten, den man berühren, besehen, riechen und schmecken kann. Es gibt viel zu bestaunen, vom Himmelsweiher mit Seerosen, in dem im Frühjahr Grasfrösche, Erdkröten und Bergmolche ablaichen, über Staudenhügel, Steinwall mit Findlingen, Laubbäumen, Hecken, Wildgehölzen, Alpinum, Sandarium, Altholz- und Steinhaufen bis hin zu verschiedenen Wiesenformen, Obstbäumen, Beerensträuchern und einem Bauerngarten mit großer Regenwasser-Zisterne – haben wir was vergessen? Ach ja, eine Maibaumwiese, eine Terrasse und ein Informationshaus mit Dach- und Fassadenbegrünung, man soll ja auch zusammensitzen können.
Allgemeine Hinweise:
Parkplätze sind an den Gärten nicht oder nur eingeschränkt verfügbar. Das Landratsamt Starnberg empfiehlt, auf andere Verkehrsmittel auszuweichen oder einen Fußweg in Kauf zu nehmen. Die Gartenauswahl erfolgte wieder durch den Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Jürgen Ehrhardt.
Auf der Homepage des Bezirksverbands für Gartenkultur und Landespflege unter www.tag-der-offenen-gartentuer-oberbayern.de sind alle teilnehmenden Gärten in Oberbayerns zu finden. (kb)
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