Nach TV-Duell: Auswärtiges Amt macht sich über Trump lustig

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Im TV-Duell zwischen Harris und Trump wurde hitzig debattiert. Ein Thema hinterließ besonderen Eindruck. Auch das Auswärtige Amt meldet sich zu Wort.

Philadelphia – Donald Trump fiel bei der TV-Debatte vor der US-Wahl 2024 durch bizarre Äußerungen auf. „In Springfield fressen sie die Hunde. Die Leute, die hierherkamen, fressen die Katzen. Sie fressen – sie fressen die Haustiere der Menschen, die dort leben“, sagte Trump bei der ABC-News-Debatte. „Und das ist es, was in unserem Land passiert. Und es ist eine Schande.“

Als Moderator David Muir darauf hinwies, dass es keine glaubwürdigen Berichte über solche Behauptungen gebe, weigerte sich Trump, dies zu akzeptieren. „Ich habe Leute im Fernsehen gesehen … die behaupteten, mein Hund sei entführt und gegessen worden“, entgegnete Trump. Das Internet macht sich jetzt über Trumps Aussagen lustig. Auch das Auswärtige Amt konnte sich einen Kommentar zur Aussage des Ex-Präsidenten nicht verkneifen.

Republikaner Donald Trump beim TV Duell
Donald Trump fällt bei TV-Debatte vor der US-Wahl mit bizarren Äußerungen auf. © IMAGO/UPI Photo

Auswärtiges Amt reagiert auf Trumps Behauptungen: „Außerdem essen wir auch keine Katzen und Hunde“

Nach der TV-Debatte hat das Auswärtige Amt Donald Trump wegen seiner Behauptung, Einwanderer würden in Springfield Katzen essen, humorvoll verspottet. In einem Beitrag auf dem sozialen Netzwerk X stellte das Ministerium klar: „Außerdem essen wir auch keine Katzen und Hunde“. Der Beitrag bezog sich auf Trumps Aussagen zur deutschen Energiewende.

In seinem Schlusswort, kam Trump auf Deutschland als Negativbeispiel für die Energiewende zu sprechen. Deutschland habe versucht, keine fossilen Energien mehr zu verwenden, sagte Trump, „und binnen eines Jahres haben sie wieder angefangen, normale Kraftwerke zu bauen“, behauptete er. Neben dem Auswärtigen Amt meldete sich auch das deutsche Wirtschaftsministerium zu Wort.

Vor dem TV-Duell: Woher stammen Trumps Behauptungen?

Trumps bizarre Behauptungen kamen einen Tag, nachdem sein Vize-Kandidat, J.D. Vance, einen Beitrag auf X geteilt hatte. Vance behauptete darin, dass haitianische Migranten in Springfield „Haustiere ihrer Nachbarn oder heimische Wildtiere entführt“ hätten. Diese unbegründete Behauptung scheint ihren Ursprung in einem Facebook-Post zu haben, der in einer Springfielder Facebook-Gruppe geteilt wurde, berichtet die Washington Post. In diesem Post soll ein Nutzer beschrieben haben, dass die Freundin der Tochter ihres Nachbarn eine verschwundene Katze an einem Ast hängend in einem Haus gefunden habe, in dem ein haitianischer Nachbar lebt.

Der Nutzer soll ohne Beweise behauptet haben, dass die Polizei ihm berichtet hätte, dass haitianische Nachbarn auch Enten und Gänse zum Schlachten aufgehängt hätten. Die Polizei von Springfield, berichtete laut Washington Post, der Springfield News-Sun, dass keine Beweise für solche Behauptungen vorliegen.

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Haitianer leben in Springfield legal: Republikaner hetzen mit falschen Behauptungen

Die Trump-Kampagne veröffentlichte schon am 9. September eine Pressemitteilung, in der suggeriert wurde, dass haitianische Einwanderer in Springfield illegal und ohne ordnungsgemäße Überprüfung eingereist seien. Dabei lebt und arbeitet eine wachsende Zahl haitianischer Einwanderer in den Vereinigten Staaten legal.

Die Washington Post berichtete von einer FAQ-Umfrage der Stadt Springfield. Dieser Umfrage zufolge kamen haitianische Einwanderer im Rahmen des „Immigration Parole Programms“ nach Springfield. Dieses Programm erlaubt ihnen einen befristeten Schutzstatus zu beantragen, der ihnen die Möglichkeit gibt, legal in den Vereinigten Staaten zu arbeiten.

Republikaner provozieren mit KI-generierten Bildern: Trump küsst Ente und strickt neben Katzen

Vor der Debatte am Dienstag postete Trump auf seiner Social-Media-Plattform auch KI-generierte Bilder von sich selbst mit verschiedenen Tieren, offenbar eine Anspielung auf die Behauptung aus Springfield. Weitere Trump-Befürworter griffen das Narrativ auf. Der X-Nutzer „Trump War Room“ teilte in einem Beitrag, dass Trump, sollte er gewählt werden, „Migranten ausweisen wird, die Haustiere essen. Kamala Harris wird sie als Nächstes in deine Stadt schicken. Triff deine Wahl, Amerika“.

Der Abgeordnete Wesley Hunt teilte ein Video auf X, das KI-generierte Aufnahmen von Trump enthielt, der eine Ente küsst und neben einer Katze strickt. „Wir können nicht zulassen, dass unsere Haustiere ein warmes Mittagessen für Kamalas Neulinge werden“, schrieb Hunt in seinem Beitrag. „Diesen November können Sie Ihren Teil dazu beitragen. Schützt die Tiere. Wählt Trump.“ (lw)

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