Im zweiten Anlauf: Gemeinderat Hausham beschließt Kauf von zwei neuen Bauhof-Fahrzeugen

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Austauschkandidat eins: der Lader. © Gemeinde Hausham

Aus Kostengründen hatte der Gemeinderat Hausham 2023 den Kauf von zwei neuen Fahrzeugen für den Bauhof verweigert. Im zweiten Anlauf gab‘s jetzt doch ein „Ja“. Aus gutem Grund.

Hausham – Wie lange läuft er noch und welche Reparaturen lohnen sich noch? Fragen wie diese kennt jeder, der ein nicht mehr ganz neues Fahrzeug sein Eigen nennt. Beim Haushamer Bauhof gibt es sogar zwei Kandidaten in diesem Unsicherheitsbereich: ein Mehrzweckfahrzeug der Firma Hansa und ein Radlader des Herstellers Mecalac. Beide sind zehn Jahre alt und hätten gemäß Fahrzeugkonzept der Gemeinde bereits im Vorjahr ausgetauscht werden sollen. Doch der Gemeinderat entschied sich mehrheitlich dagegen. Nun wagte die Verwaltung einen erneuten Anlauf – und setzte sich diesmal knapp durch.

Investition durch Haushalt gedeckt

Kämmerer Martin Reisberger lieferte zunächst die für die Entscheidung relevanten Zahlen. 285 000 Euro seien im Haushalt 2023 für die Ersatzbeschaffungen eingeplant gewesen und dann wegen des ablehnenden Beschlusses auf 2024 übertragen worden. „Die Finanzierung ist also gesichert“, erklärte Reisberger. Eine Marktbeobachtung habe ergeben, dass man bei einer Veräußerung der Fahrzeuge im Rahmen einer Zollauktion zwischen 23 000  und 33 000 Euro beim Lader sowie zwischen 11 000 und 17 000 Euro beim Hansa erwarten könne. „Das sind aber nur die Mindestgebote, die Endpreise sind oft deutlich höher“, erklärte Bürgermeister Jens Zangenfeind (FWG).

„Der Markt ist leer, solche Gebrauchtfahrzeuge sind sehr gefragt“, bestätigte Bauhofleiter Christian Freiwang. Ein Austausch sei dringend notwendig, vor allem beim Hansa. Der habe mehrere Male im Winterdiensteinsatz gestreikt und Reparaturen im Gesamtwert von über 14 000 Euro verursacht. „Das käst uns an“, sagte Freiwang. Zwar habe man einige Mechaniker in den Reihen des Bauhofs, aber bei einem Ausfall der Elektronik oder der Antriebswelle sei man machtlos gewesen.

Austauschkandidat zwei: der Hansa.
Austauschkandidat zwei: der Hansa. © Gemeinde Hausham

Bei diesem Fahrzeug könne man über einen Austausch reden, meinte Georg Eham (Parteilos). „Beim Lader tue ich mir aber hart.“ Generell sollte man angesichts der angespannten Haushaltslage darüber nachdenken, ob die Zehn-Jahres-Zeitspanne im Fahrzeugkonzept noch sinnvoll sei, fand Eham. Was den Lader anbelangt, stimmte Markus Czernik (CSU) Eham zu. „Solche Maschinen laufen bei Baufirmen 20 Jahre und länger“, sagte er. Beim Hansa sah Czernik die hohen Investitionen in Reparaturen eher als Grund, das Fahrzeug noch zu behalten. „Jetzt sollte er doch eigentlich wieder gut in Schuss sein?“

Dafür gebe es keine Garantie, entgegnete Zangenfeind. „Letztlich ist es immer ein Blick in die Glaskugel, hier gibt es kein Richtig oder Falsch.“ Er vertraue hier der fachkundigen Einschätzung des Bauhofs. „Die hat sich bis dato immer bewährt und bewahrheitet.“ Und sie setzte sich am Ende offenbar auch im Gemeinderat als Meinung durch. Mit 10:9-Stimmen fiel der Beschluss für die Neuanschaffung des Laders, der Hansa setzte sich mit 14:5-Stimmen erwartungsgemäß deutlicher durch. Die Altfahrzeuge sollen in besagter Zollauktion bestmöglich verwertet werden.

Noch zu früh für Umstieg auf Bio-Diesel

Zuvor hatte Harda von Poser (Grüne) noch angeregt, beim Kauf der Neufahrzeuge darauf zu achten, dass diese bereits den neuen Bio-Sprit tanken können. Der sei nicht nur emissionsärmer, sondern sogar günstiger als herkömmlicher Diesel. Das kommunale Abfallentsorgungsunternehmen Vivo statte seine Lkw-Flotte dementsprechend aus. Eham winkte ab: „Das steckt alles noch in den Kinderschuhen“, wusste er über seine berufliche Tätigkeit bei Mercedes-Benz. Obendrein seien Bio-Diesel kälteempfindlich, was bei Winterdienstfahrzeugen alles andere als optimal sei. Freiwang zeigte sich grundsätzlich aufgeschlossen, hielt es aber noch für verfrüht, sich so eine Technik anzuschaffen. „Es bietet auch noch keine Tankstelle im Umkreis an.“

Wie viel die beiden Neufahrzeuge nun konkret kosten werden, blieb zunächst offen. Die Angebote kamen erst in der nicht öffentlichen Sitzung auf den Tisch. Zangenfeind schickte aber voraus, dass es wohl auf 130 000 Euro für den Lader und 150 000 Euro für den Hansa hinauslaufen werde.

sg

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