Windräder in Reichersbeuern? Vier mögliche Vorranggebiete

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Wo © Jens Büttner

Vier mögliche Standorte für Windräder gibt es im Reichersbeurer Gemeindegebiet. Der Gemeinderat befasste sich jetzt grundsätzlich mit dem Thema.

Reichersbeuern – Auf dem Reichersbeurer Gemeindegebiet gibt es vier Flächen, die theoretisch für den Bau von Windrädern infrage kommen. Dies hat eine Untersuchung ergeben, die kürzlich im Planungsausschusses der Region 17 vorgestellt wurde (wir berichteten). Der Reichersbeurer Gemeinderat beschloss nun einstimmig, sich mit den Nachbargemeinden über das weitere Vorgehen abzustimmen.

Wind-an-Land-Gesetz soll den Ausbau an Land beschleunigen

„Wir werden uns in dieser Frage positionieren müssen“, sagte Bürgermeister Ernst Dieckmann und betonte: „Das heißt noch lange nicht, dass bei uns jemals ein Windrad gebaut wird.“ Dass das Thema nun in vielen Gemeinderäten auf der Tagesordnung steht, liegt am „Wind-an-Land-Gesetz“, das seit 2023 gilt. Es soll den Ausbau der Windenergie beschleunigen. Laut Landesentwicklungsplan müssen bis Ende 2027 alle Regionen im Freistaat 1,1 Prozent ihrer Fläche als Vorrangfläche für Windenergie festlegen. Bis 2032 sollen es 1,8 Prozent sein.

Alle Belange, die gegen Windkraft stehen, wurden bereits herausgefiltert

In der Untersuchung sei auch das Reichersbeurer Gemeindegebiet unter die Lupe genommen worden, berichtete Dieckmann. In vier Bereichen seien Windräder vorstellbar. Zum einen auf dem ehemaligen militärischen Übungsplatz „Am Kranzer“. Das Gebiet erstreckt sich über 306 Hektar und umfasst auch noch Flächen in Ellbach und Sachsenkam. Fläche Nummer zwei ist 329 Hektar groß und betrifft den Reichersbeurer Ortsteil Allgau sowie Sachsenkam, Waakirchen und Schaftlach. Die dritte und vierte Fläche befinden sich südlich der Bundesstraße.

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Die erste ist 35 Hektar groß und liegt zwischen Platten und Vorberg. Die vierte ist 183 Hektar groß und betrifft auch Gaißacher, Reichersbeurer und Waakirchner Flur. „Das ist keine Karte, die einfach mal so gemalt wurde“, betonte Dieckmann. „Alle Belange, die erheblich gegen Windkraft sprechen, sind schon rausgefiltert.“ Die Gemeinde solle nun bis zu den Sommerferien mitteilen, ob die eingezeichneten Gebiete schon anderweitig überplant sind.

Gemeinde möchte sich mit den Nachbarkommunen abstimmen

Zweiter Bürgermeister Andreas Melf wunderte sich teilweise über die Flächen. „Wie soll zum Beispiel an der Platten eine Erschließung stattfinden? Wer gräbt da eine kilometerlange Leitung hin?“ Dieckmann entgegnete, die Wahrscheinlichkeit, dass südlich der Bundesstraße jemals ein Windrad gebaut wird, sei „eher gering“. Er empfahl, sich mit den Nachbar-Kommunen abzustimmen: „Wenn wir mit einer Stimme sprechen, hat unsere Stimme mehr Gewicht.“

In den nächsten Wochen müsse der Gemeinderat seine grundsätzliche Haltung klären. Er empfahl, positiv an die Verfahren heranzugehen und Vorranggebiete auszuweisen, „sonst können Windräder überall entstehen“. Klaus Hochwind befand: „Es geht nur miteinander.“  

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