Alternative zu Wärmepumpe & Co.: Energielieferant will Gasnetz in Peiting erweitern – was dahintersteckt

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Alternative zu Wärmepumpe & Co.: Energielieferant will Gasnetz in Peiting erweitern – was dahintersteckt

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Ddas Gasnetz in Peiting soll erweitert und langfristig mit klimaneutralem Gas betrieben werden (Symbolfoto).  © IMAGO / Zoonar

Vier Wohngebiete bekommen dieser Tage Post: Anwohner von Füssener Straße, Bergstraße, Steingadener Weg, Bachfeld und Wankstraße im Westen Peitings werden angefragt, ob Interesse besteht, eine alte Heizung klimaneutral umzurüsten. Für an die 1300 Haushalte könnte das eine Alternative zu Wärmepumpe & Co. sein.

Peiting – Vier Wohngebiete im westlichen Bereich der Marktgemeinde Peiting betrifft ein Anschreiben der Gemeinde, das dieser Tage im Briefkasten von zirka 1300 Haushalten an der Füssener Straße, im Bachfeld, an der Bergstraße und am Steingadener Weg landet. Konkret geht es um das Umrüsten einer vorhandenen, alten Heizanlage auf eine klimaneutrale Gasheizung.

Der Hintergrund: Erdgas Schwaben rüstet um – nicht ganz freiwillig. Denn: Laut Gesetzgeber müssen alle Gasanbieter bis zum Jahr 2040 auf klimaneutrales Gas umrüsten. Um auf dem Markt konkurrieren zu können, soll also das Gasnetz in Peiting erweitert und langfristig mit klimaneutralem Gas betrieben werden.

Eine neue Option für vier Wohngebiete im westlichen Bereich Peitings: Im Bereich Füssener Straße, Bergstraße, Steingadener Weg, Bachfeld und Wankstraße gibt es Bestandsgebäude, die in die Jahre gekommen und mit der Problematik „alte Ölheizung“ konfrontiert sind.

Betroffen sind in diesen Wohngebieten laut Bürgermeister Peter Ostenrieder in erster Linie Besitzer von Gebäuden, die in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren gebaut wurden. Wohin also langfristig in Sachen Energie?

„Unser örtlicher Netzbetreiber, die ,schwaben netz gmbh‘ beabsichtigt, bis spätestens 2045 ihre gesamte Versorgung auf 100 Prozent klimaneutrales Gas umzustellen“, erklärt es Ostenrieder im Schreiben an die Anwohner. Auf den Punkt gebracht: Es geht um Bio-Methan, Wasserstoff und Ähnliches.

Erste Gespräche: Bilanz positiv

Erste Gespräche zwischen dem Anbieter und der Gemeinde haben bereits stattgefunden. Bilanz: positiv. Der zeitnahe Ausbau des Gasnetzes in besagte Wohngebiete soll schnell über die Bühne gehen, verspricht Erdgas Schwaben.

Alleine die Frage stellt sich: Wenn Erdgas Schwaben die Leitungen in besagte vier Wohngebiete legt: Wer hat langfristig Interesse, den alten Öltank entsorgen zu lassen und auf klimaneutrales Gas umzustellen?

Genau aus diesem Grund gibt es jetzt das gemeindliche Anschreiben inklusive Fragebogen, der wieder zurück ans Rathaus soll. Die große Frage am Ende des Tages: Wie wird der Ausbau einer leitungsgebundenen, zukunftssicheren Energieversorgung von den Bürgern angenommen? Und: Lohnt sich ein Ausbau des Gasnetzes für die „erdgas schwaben gmbH“?

Bis zum 31. Oktober soll der ausgefüllte Fragebogen in der Gemeindeverwaltung abgegeben oder zurückgeschickt werden. „Freilich ist die Teilnahmen freiwillig und nicht verpflichtend“, betont Ostenrieder.

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Allerdings erleichtere die Rückmeldung der Bürger weitere Planungen in mehreren Richtungen für die Gemeinde. Sollte das Projekt mit der Gasnetz-Erweiterung Formen annehmen, wird ein Mitarbeiter von Erdgas Schwaben für mehrere Wochen im Peitinger Rathaus Bürgern beratend zur Seite stehen.

Bürgermeister Peter Ostenrieder: „Wir versuchen den Weg weg von fossilen Energieträgern breit aufzustellen. Die Erweiterung eines Gasnetzes, das auf klimaneutrale Gase umgestellt wird, ist insbesondere für ältere, ölbeheizte Gebäude ein Weg.“

Er verspricht: „Für jede Art von Gebäude wird es optimale Lösungsansätze geben: bei Neubauten wird das in Kombination mit Photovoltaik eher die Wärmepumpe sein, bei Altbauten mit ihren Hochtemperaturheizungen kann auch eine solche Lösung interessant sein.“ Da bereits ein Großteil im Ort mit einem wasserstofftauglichen Gasnetz ausgestattet sei, wäre es sträflich, einen solchen Weg nicht auszutesten, so Ostenrieder weiter.

Transport klimaneutraler Gase

„Es geht bei der Lösung nicht um die künftige weitere Verwendung von fossilem Erdgas, sondern es geht um die Verwendung eines bestehenden Netzes zum Transport von klimaneutralen Gasen wie Biomethan und Wasserstoff“, so der Peitinger Rathauschef.

Der Peitinger Bürgermeister wirbt für das Vorhaben, denn aus seiner Sicht, müsse „die Kombination von vielen verschiedenen Maßnahmen zur Wärmewende für alle Bürger gangbar gemacht werden.“ Übrigens: Weitere Fragebögen können im Einwohnermeldeamt abgeholt werden.

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