Wegen Baustellen: RVO kann Fahrplan oft nicht einhalten – Schüler (10) verpasst regelmäßig Anschlussbus
Weil der Schulbus ihres Sohnes regelmäßig zu spät in Schongau ankommt, und der Zehnjährige dadurch seinen Anschlussbus verpasst, beschwert sich eine Mutter aus Altenstadt. Sie wirft dem Regionalverkehr Oberbayern (RVO) vor, unflexibel auf die Baustellensituation zu reagieren. Der RVO bezieht Stellung.
Altenstadt/Schongau – Es ist nichts Neues: Wer auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen ist, braucht starke Nerven. Dabei macht nicht nur die sanierungsbedürftige Infrastruktur der Bahn den Fahrgästen zu schaffen – auch die Busse des Regionalverkehrs Oberbayern (RVO) können ihren Fahrplan gerade oft nicht einhalten. Diese Erfahrung musste nun auch die Mutter zweier Kinder aus Altenstadt machen, die sich verärgert an unsere Zeitung gewandt hat.
Die 35-jährige Stephanie Allinger, die mit ihrem Lebensgefährten in Altenstadt wohnt, berichtet, dass ihr älterer Sohn seit Schubjahresbeginn regelmäßig an der Umstiegs-Bushaltestelle am Schongauer Bahnhof strandet. Der Anschlussbus, der den Zehnjährigen nach der Schule von dort nach Altenstadt bringen soll, sei nämlich meistens schon weg. Grund ist die Verspätung des vorausfahrenden Busses aus Peißenberg. „Eigentlich hat mein Sohn 18 Minuten Umstiegszeit in Schongau“, sagt Allinger. Doch das reiche nicht. Durch die Baustellen in Hohenpeißenberg und an der Schongauer Papierfabrik könne der Bus den Fahrplan nicht einhalten.
RVO kann Fahrplan nicht einhalten – Schüler (10) verpasst regelmäßig Anschlussbus
Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt RVO-Niederlassungsleiter Ralf Kreutzer, dass diese Baustellen dem Unternehmen „sehr zu schaffen machen“ und die Busse aus Richtung Peißenberg fast immer zu spät in Schongau ankommen. „Meist sind die Baustellen in den Ferien, aber bei längeren geht das nicht immer“, so Kreutzer. Der RVO freue sich, wenn die Busse wieder über die Lechbrücke fahren können. Die Sperrung dort sei, zusammen mit der Baustelle in Hohenpeißenberg, derzeit einfach „zu viel“.
Die Mutter will den Zehnjährigen, der seit September in die 5. Klasse der Realschule in Peißenberg geht und im wöchentlichen Wechsel bei ihr und seinem Vater wohnt, freilich nicht in Schongau auf den nächsten Bus warten oder gar nach Hause laufen lassen. Weil sie selbst in München arbeitet, sei deshalb schon oft ihr Lebensgefährte mittags aus der Arbeit weg, um den Buben abzuholen. „Das geht nur, weil mein Freund so einen familienfreundlichen Arbeitgeber hat“, sagt Allinger. „Aber eigentlich kann das nicht sein.“ Vor allem, weil sie viel Geld für das Ticket zahlen müsse, da der Erstwohnsitz des Sohnes bei seinem Vater in Peißenberg sei und sie die Fahrtkosten dadurch nicht erstattet bekäme.
Lebensgefährte muss Jungen abholen
Die 35-Jährige könne nicht nachvollziehen, warum sich der RVO nicht auf die Baustellensituation einstellen und den Fahrplan entsprechend anpassen könne. Sie habe sich schon beschwert und um eine Lösung gebeten, was von dem RVO-Mitarbeiter im Kundenservice nicht ernst genommen worden sei. Inzwischen habe sie aber eine Antwort-Mail erhalten, so Allinger.
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Was sie auch ärgert, ist, dass der Fahrer des Anschlussbusses einmal sogar einfach losgefahren sei, obwohl er ihrer Meinung nach noch auf den vorherigen Bus hätte warten können. „Er ist losgefahren, obwohl er den Bus aus Peißenberg schon gesehen hat“, sagt sie kopfschüttelnd. Kreutzer erklärt, dass die Fahrer immer miteinander in Kontakt stehen und ihre Kollegen bei Verspätung informieren würden, damit sie warten. „Aber nach fünf bis zehn Minuten muss auch ein Anschlussbus losfahren.“