Im Foyer des Rathauses ist derzeit die Ausstellung „Miesbach unterirdisch“ zu sehen. Der Museumsverein lädt dabei aber auch dazu ein, sich in der Kreisstadt auf den Weg zu machen und Unterirdisches zu entdecken.
Miesbach – „Miesbach hat auch unterirdisch einiges zu bieten“, betonte Bürgermeister Gerhard Braunmiller bei der Ausstellungseröffnung vor Kurzem. Das beweist der Museumsverein. Wobei sich die Ausstellungsgruppe auf drei Themenbereiche konzentrierte: auf Keller, das Bergwerk und den Miesbach, erklärte Maria Krüger-Basener. Noch weitere Themen aufzugreifen „hätte uns überfordert“, erklärte sie.
Ausstellung „Miesbach unterirdisch“ im Rathaus-Foyer
Spannend ist neben der Ausstellung die Frage, ob der Museumsverein mit seinem Vorstoß auch die Stadt überfordert. Denn die Eröffnung nutzte Vereinsvorsitzender Johannes Schlichting dafür, einmal mehr darauf hinzuweisen, dass es in Miesbach nach wie vor kein Museum gibt – und er bemühte zur Zustandsbeschreibung den Ausstellungstitel: „unterirdisch“.
Auch wenn ihm der übertragene Wortsinn eigentlich nicht gefalle, wie Schlichting bekannte, lag das Wortspiel doch zu nahe, es nicht auszusprechen. Angesichts der fehlenden Räumlichkeiten „machen wir einstweilen so weiter“, sagte Schlichting – mit Präsentationen im Rathaus. Die Nachfrage ist da, das zeigte sich nicht zuletzt vor einem Jahr, als Miesbach als Filmkulisse dargestellt wurde.
Stadt Miesbach soll Räume für den Museumsverein mieten
Doch die Ausstellungsgruppe des Museumsvereins um Maria Krüger-Basener möchte mehr. „Schafft man zwei Ausstellungen pro Jahr?“, fragte Hermann Kraus. Vor allem wünschen sich die Mitglieder mehr Platz. Und da haben sie eine neue Idee. „Es wäre schön, einen Veranstaltungs- oder Versammlungsraum zu bekommen“, sagte Kraus, vielleicht sogar mit Museumscafé. Konkret nannte Kraus leerstehende Räume am Stadtplatz: die ehemalige Hypo-Filiale und den Ernsting‘s-Family-Laden. Nun hoffen die Mitglieder, dass die Stadt bereit ist, eins der Objekte zu mieten.
Für den Museumsverein wäre dies wohl genauso „überirdisch“, wie Vize-Landrat Jens Zangenfeind die Arbeit der Mitglieder im Rahmen der Ausstellungseröffnung bezeichnete. Sie begeisterten einmal mehr mit „erfrischenden Ideen“ und bringen Geschichte lebendig näher.
So gibt es neben Exponaten und Stellwänden mit vielen Informationen auch Fotos und Filme zu sehen. Mit einem Modell können Besucher ein Hochwasser des Miesbachs simulieren, außerdem wartet ein Quiz. Zudem lädt die Ausstellung ein, auf Entdeckungsreise durch die Stadt zu gehen, entlang eines Museumswegs – auch online auf www.museumsverein-miesbach.de – am Miesbach, der heute unterirdisch verläuft. Der Lauf des verborgenen Bachs ist mit blauen Streifen markiert, seine Geschichte auf Tafeln entlang des Weges beschrieben.
Begleitveranstaltungen zu „Miesbach unterirdisch“
Darüber hinaus finden noch drei begleitende Veranstaltungen statt: eine Stadtführung mit dem Schwerpunkt „Kellergeschichten“ am Samstag, 18. Oktober, um 11 Uhr. Los geht‘s im Rathaus. Mit dabei ist Krimiautor Andreas Föhr, der im Anschluss, ab 12 Uhr im Haindlkeller liest. Die „Miesbacher Kohle“ steht im Mittelpunkt der Stadtführung am Samstag, 25. Oktober, ebenfalls mit Start um 11 Uhr im Rathaus. „Stadtgeplätscher – Geschichten aus dem Untergrund“ ist das Kabarett mit Wassergeist Klaus Ruml am Donnerstag, 30. Oktober, um 20 Uhr, im Haindlkeller überschrieben. Am Tag darauf endet die Ausstellung.
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