Kreml-Chef Putin bemängelt Defizite beim russischen Militär im Hintergrund des Ukraine-Krieges – und fordert Verbesserungen bei Waffen und Ausrüstung.
Moskau – Das russische Narrativ im Ukraine-Krieg lautet in der Regel, dass alles gut läuft und die russische Armee einen klaren Vorteil hat. Auch wenn Propagandisten wie etwa Wladimir Solowjow oder Margarita Simonjan oftmals darauf bestehen, gibt es nicht selten Stimmen, die Probleme anmerken.
Dazu gehört auch der russische Machthaber Wladimir Putin höchstpersönlich. In einem Treffen mit Vertretern des russischen Verteidigungsministeriums am Dienstag (19. Dezember) befasste er sich mit Schwierigkeiten mit Blick auf verschiedene Waffen und Ausrüstung seiner Truppen.
Ukraine-Krieg: Putin fordert Wiederaufbau des Kommunikationssystems und Satellitenausbau
Der Krieg in der Ukraine habe auch „Probleme aufgedeckt“, sagte der Kreml-Chef laut dem US-Magazin Newsweek. So müsse man etwa das Kommunikationssystem wiederaufbauen, moderne Überwachung nutzen und die Fähigkeiten der russischen Satellitengruppe ausbauen, unterstrich Putin – nicht nur für die Ukraine, sondern weltweit.
Beim russische Satellitensystem handelt es sich dabei um das sogenannte Glosnass-System aus den Sowjetzeiten. Das System kann jedoch inzwischen nicht mehr mit der modernen Konkurrenz mithalten, wie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Der Knackpunkt: Die intelligenten und neuen Waffen der russischen Armee können mit dem veralteten Satellitensystem nur schwer und mit geringer Präzision eingesetzt werden.
Kreml-Chef Putin will mehr Eigenproduktion von Waffen im Ukraine-Krieg
Der russische Machthaber äußerte sich auch zu allen möglichen Waffen des russischen Militärs und Entwicklungen, die in diesem Bereich notwendig seien. Man müsse etwa die einheimische Produktion von Hochpräzisionsraketen sowie Drohnen vorantreiben und auch die Luftabwehr stärken. „Ich weiß, dass die Änderungen, die geschehen, ziemlich schnell geschehen, doch wir müssen immer noch daran arbeiten und diesen Trend konsolidieren“, erklärte Putin.
Die Arbeit der Luftverteidigung müsse „verbessert“ werden. Dennoch lobte der Kreml-Chef die russischen Luftabwehrsysteme wie etwa Pantsir, Buk, S-300 und S-400. Diese würden „tadellos“ arbeiten. „Sie sind die Besten der Welt, das ist keine Übertreibung“, behauptete Putin. Allerdings dürfe man nicht vergessen, dass ukrainische Drohnen die russischen Systeme beschädigen. „Das dürfen wir auf keinen Fall übersehen“, zitierte ihn der russische Sender RTVI.
Meine news
Schon im Juni hatte er sich beschwert, man habe Defizite bei Präzisionsmunition, Kommunikationsausrüstung, Flugzeugen, Drohnen und weiteres. „Wir haben sie, aber leider haben wir nicht genug“, hatte er gesagt. Der Kreml-Chef hatte damals mehr moderne Panzerabwehrwaffen sowie mehr moderne Panzer gefordert. (bb)