Job-Speed-Dating in der Peitinger Schloßberghalle: Format kommt gut an
Beim Job-Speed-Dating in der Peitinger Schloßberghalle konnten sich Arbeitssuchende und Arbeitgeber auf einer niederschwelligen Ebene kennenlernen. Das Format kam gut an – und könnte in dem ein oder anderen Arbeitsvertrag fruchten.
Peiting – Alle zwölf Minuten tritt Jan Riediger ans Mikrofon und ruft die Grüppchen dazu auf, sich zum nächsten Stand zu bewegen. Der Leiter des Jobcenters in Weilheim steht auf der Bühne in der Peitinger Schloßberghalle und hat einen guten Überblick über die rund 140 Arbeitssuchenden, die der Einladung zum Job-Speed-Dating gefolgt sind und mit regem Interesse durch die Halle wuseln. Sie wirken bestens vorbereitet, mit Namensschild auf der Brust und Lebenslauf unterm Arm.
Zwölf Firmen aus der Region können die Arbeitssuchenden an diesem Tag im Schnelldurchgang kennenlernen, und – so die Hoffnung – möglicherweise ihren nächsten Vorgesetzten kennenlernen. Rund 70 Prozent der Teilnehmer haben Migrationshintergrund, viele sind Geflüchtete. Am Ende des Tages sollen so viele Arbeitssuchende mit Arbeitgebern zusammenkommen wie möglich, sagt Riediger. „Ziel wäre natürlich, dass sich daraus viele Arbeitsverträge ergeben.“
Die Betriebe, die sich für das Job-Speed-Dating in Peiting angemeldet haben, kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen. So stehen Vertreter der Schongauer Papierfabrik UPM neben dem Stand der Peitinger Firma ARS Starkholzplatten, dem Personalmanagement-Unternehmen AK aus Weilheim und der AWO.
Job-Speed-Dating in der Peitinger Schloßberghalle: Betriebe suchen Helfer und Fachleute
Auch der V-Markt, die Baufirma Haseitl, die Firma Kunert oder die Ökumenische Sozialstation sind dabei. So verschieden die Arbeitgeber sind, eines haben sie gemeinsam: Sie brauchen Personal. Ausschau gehalten wird an diesem Tag vor allem nach Helfern, aber auch Mitarbeiter mit Fachkenntnissen suchen die Betriebe.
Dabei ist diese Art der Nachwuchs-Werbung für die meisten eher Neuland. So räumen etwa Andreas Reßle und Christian Schamper von der Firma ARS kurz vor der Veranstaltung ein, dass sie noch nicht recht wissen, was sie beim Job-Speed-Dating erwartet. „Für uns ist das was ganz Neues.“ Man brauche aber Personal, und das Konzept des Job-Tags habe sich vielversprechend angehört, sagt ARS-Geschäftsführer Reßle. Die Firma sucht Unterstützung in verschiedenen Bereichen und sei offen, was das Einstellen von Helfern oder Fachleuten aus dem Ausland angehe. „Wir haben damit schon gute Erfahrung gemacht“, sagt Reßle.

Während perfekte Deutschkenntnisse bei ARS nicht zwingend notwendig seien, wie Reßle beteuert, gibt es andere Betriebe, die schon allein aus Gründen der Sicherheit gewisse Sprachkenntnisse voraussetzen. Beispielsweise UPM: „Wir haben viele automatisierte Anlagen“, erklären Christoph Strejcek und Stefan Tomaschek vom technischen Bereich der Papierfabrik. „Das Level an Deutschkenntnissen ist bei uns deshalb höher.“ Das sei folglich ein Aspekt, auf den sie bei den Gesprächen achten.
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Dass das Job-Speed-Dating gut ankomme und sowohl bei Arbeitssuchenden als auch Arbeitgebern auf gute Resonanz stoße, hat laut Riediger schon die erste Veranstaltung in Peißenberg gezeigt. Dort war auch Arzu Fabisch, die nach einem neuen Job sucht und auch in Peiting ihr Glück versucht. Die 33-Jährige würde gern in die Altenpflege gehen. „Ich möchte mich gern bei der AWO und der Ökumenischen Sozialstation vorstellen“, sagt sie.
Einige Probearbeiten und Vorstellungsgespräche vereinbart
Bis der Jobcenter-Leiter sagen kann, wie viele Arbeitsverträge die Veranstaltung in Peiting unterschrieben wurden, dauert es noch einige Wochen. Eine erste Bilanz fällt aber schon positiv aus: „Es wurden einige Probearbeiten und Vorstellungsgespräche vereinbart“, freut sich Riediger nach der Veranstaltung. Und er verrät, dass das Job-Speed-Dating bald auch nach Penzberg und Weilheim kommen soll. Zudem gebe es die Überlegung, das Format über mehrere Tage anzubieten. „Der Bedarf ist da.“
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Zufrieden zeigt sich auch Roland Stindl von der Firma Kunert in Peiting: „Wir haben sehr gute Gespräche geführt und Kontakte geknüpft“, sagt der Werksleiter. „Mit dem ein oder anderem werden wir auf jeden Fall in Kontakt bleiben.“
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