Stadt verwendet Stiftungsvermögen des ehemaligen Schwimmbadvereins

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Die Wasserqualität des Badweihers hat aufgrund des Algenwachstums gelitten. © Peter Herrmann

1982 löste sich der Schwimmbadverein „Wolfratshausen und Umgebung“ auf. Das von der Stadt verwaltete Vermögen der fiduziarischen Stiftung in Höhe von rund 102.000 Euro soll nun investiert werden.

Wolfratshausen – 1982 löste sich der Schwimmbadverein „Wolfratshausen und Umgebung“ auf. Das von der Stadt verwaltete Vermögen der fiduziarischen Stiftung in Höhe von rund 102.000 Euro soll nun investiert werden.

Beheizbares Freischwimmbad ist in der Loisachstadt einfach nicht drin

„Der Neubau eines beheizbaren Freischwimmbades ist aus den vorhandenen Stiftungsmitteln bei weitem nicht zu finanzieren“, schickte Bürgermeister Klaus Heilinglechner in der jüngsten Stadtratssitzung voraus. Immerhin wurde aus den Zinserträgen in den Jahren 2017 bis 2020 einmal jährlich eine Förderung an verschiedene Vereine für den Schwimmsport ausgezahlt. Dennoch stellte der Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband (BKPV) fest, dass der Werterhalt des Kapitalvermögens seit Änderung des Stiftungszwecks nicht nachgewiesen werden konnte.

Diskussion über die Verwendung des Vermögens der fiduziarischen Stiftung

Die rein nominelle Erhaltung des Kapitalvermögens der übergangenen Vermögenswerte ist aus Sicht des BKPV nicht ausreichend. Somit sind beim Kapitalvermögen auch inflationsbedingte Wertverluste auszugleichen beziehungsweise die Zinserträge dem Vermögen wieder zuzuführen. „Den Werteverlust aus dem eigenen Haushalt auszugleichen, wird seitens der Kommunalaufsicht nicht befürwortet“, gab Heilinglechner zu bedenken. Daher hat die Verwaltung bei der Behörde angefragt, inwieweit eine Auflösung der Stiftung möglich ist.

Mögliche Verwendung des Geldes: Lehrschwimmbecken der Grund- und Mittelschule

Auch der Rechnungsprüfungsausschuss hat in seinen Niederschriften über die örtliche Prüfung der Jahresrechnungen der vergangenen Jahre immer wieder die Verwendung und Verwertung der Mittel aus Nachlässen, wie dem ehemaligen Schwimmbadverein, empfohlen. „Eine Verwendung der Mittel könnte beispielsweise zur anteiligen Finanzierung des geplanten Lehrschwimmbeckens in der Grund- und Mittelschule am Hammerschmiedweg erfolgen“, sagte der Bürgermeister.

In der anschließenden Debatte regte Jennifer Layton (Grüne) an, das Geld lieber für eine Reinigung des Badweihers am Campingplatz oder für die Anlage eines „strandartigen Teilabschnitts an der Loisach“ zu verwenden.

Zweiter Bürgermeister Günther Eibl (CSU) warnte dagegen vor „Ideen, die nicht umsetzbar sind“. Helmut Holzheu (Bürgervereinigung), Vorsitzender des Bezirksfischervereins, berichtete in diesem Zusammenhang vom verstärkten Algenwachstum am Badweiher. Eine Reinigungsaktion mit einem Mähboot würde wahrscheinlich 15.000 Euro kosten und müsste zudem jedes Jahr wiederholt werden. „Wenn wir nichts tun, werden wir irgendwann mal zu Fuß über den Badweiher gehen können“, befürchtet er.

Umwelt- und Klimaschutzreferent Hans Schmidt (Grüne) plädierte deshalb dafür, die Verwendung des Geldes „offenzulassen“.

Kämmerer Peter Schöfmann kündigte an, dass die Kommunalaufsicht die Verwendung erneut prüfen wird. Der Stadtrat befürwortete danach einstimmig die Auflösung des Stiftungsvermögens.

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