So wehrte Israels Schutzschild „Arrow 3“ den Angriff des Irans ab – sogar außerhalb der Erdatmosphäre

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Die israelische Luftabwehr find einen Großteil der iranischen Drohnen und Raketen ab. Das hat vor allem auch mit dem Flugabwehrsystem Arrow 3 zu tun.

Tel Aviv - Die Luftangriffe des Iran auf Israel waren das bestimmende weltpolitische Thema am Sonntag (14. April). Rund 300 Raketen, Marschflugkörper und Drohnen sollen die iranischen Streitkräfte des Mullah-Regimes auf den jüdischen Staat abgefeuert haben.

Iranische Raketen-Angriffe: Israel verteidigt sich mit Arrow-3-Luftabwehr-System

Die meisten konnte die israelische Luftabwehr abfangen, es gab am Wochenende keine Berichte über etwaige Todesopfer. Maßgeblich an Abfangaktionen beteiligt waren die Luftabwehr-Batterien mit den Arrow-3-Systemen. Auch Deutschland hatte im Umfeld des Ukraine-Kriegs ein eigenes Arrow-3-Luftabwehr-System für ein Langstreckenraketen-Schutzschild gekauft.

Wie ntv.de berichtet, stoppte ein israelisches Arrow-3-System eine iranische Rakete sogar außerhalb der Erdatmosphäre. Denn: Die Reichweite der eigenen Raketen ist zur Zerstörung der angreifenden Raketen enorm.

Israelisches Raketenschutzschild gegen Langstreckenwaffen: Arrow 3 bei einem Start.
Israelisches Raketenschutzschild gegen Langstreckenwaffen: Arrow 3 bei einem Start. © -/israelisches Verteidigungsministerium/dpa

Luftabwehr Israels: Arrow 3 kann Raketen außerhalb der Erdatmosphäre abfangen

Das Arrow-System umfasst eine mobile Radaranlage des Typs IAI EL/M-2080 „Green Pine“ sowie mehrere Raketenträger, die mit je vier Raketenstartvorrichtungen an verschiedenen Standorten einer Region oder eines ganzen Landes aufgestellt werden und so einen Raketenschutzschirm bilden sollen. Die Raketen sollen, verbunden mit dem Radar, noch in bis zu 100 Kilometern Höhe funktionieren. Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) haben die Raketen eine Reichweite von bis zu 2400 Kilometern. Das Raketenabwehrsystem „Arrow“ (Englisch = Pfeil) soll vor allem Boden-Boden-Raketen bekämpfen.

Ein Kontrollzentrum berechnet kurzerhand die Flugbahn und übermittelt ggf. Steuersignale zur Korrektur der Flugbahn in die Stratosphäre. Die Rakete trägt einen sogenannten Gefechtskopf auf Kollisionskurs, einen „kill vehicle“, der den feindlichen Sprengkopf mittels der Energie des Aufpralls zerstören soll. Das Unternehmen Israel Aerospace Industries produziert die Raketensysteme. Eines soll laut dpa rund zwei Milliarden Euro kosten. Das Raketenabwehrsystem könne „rundum ballistische Flugkörper erfassen und abfangen. Mit dem Lenkflugkörper Arrow 3 werden weitreichende feindliche Flugkörper außerhalb der Erdatmosphäre durch einen direkten Treffer (Hit-to-Kill) zerstört“, erklärte das Bundesverteidigungsministerium im Sommer.

Raketenschutzschild gegen Langstreckenwaffen: Grafik zur Funktion von „Arrow 3“. (vereinfacht dargestellt)
Raketenschutzschild gegen Langstreckenwaffen: Grafik zur Funktion von „Arrow 3“. (vereinfacht dargestellt) © dpa

Gegen Raketen aus dem Iran: Iron Dome und Arrow 3 schützen Israel

FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hatte IPPEN.MEDIA im März 2023 bei einem Termin in München einen entscheidenden Vorteil von Arrow 3 gegenüber anderen Luftabwehr-Systemen genannt: „Das schützt Israel vor Raketen, die für Sekunden die Hemisphäre verlassen und dann auftauchen.“ Die Experten des Institute for the Study of War (ISW) glauben, dass der Iran durch seine jüngsten Raketen-Angriffe auf Israel die effektivste Herangehensweise zur Durchdringung der Luftabwehr testen wollte. Anders formuliert: Wie Arrow 3 und das weitere Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgetrickst werden können. (pm)

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