Extremsportler und Unternehmer Jochen Schweizer hält Vortrag bei der Schule für ABC-Abwehr in Sonthofen
Der bekannte Unternehmer, Autor und Extremsportler, Jochen Schweizer, hielt einen interessanten Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe 2025 der Schule für ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben in der Sonthofener Jägerkaserne der Bundeswehr.
Sonthofen – Gibt es Ideen, die die Welt verändern können?“, fragte Jochen Schweizer im Rahmen der Vortragsreihe 2025 der Schule für ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben sein Publikum. Die Antwort des Unternehmers und Extremsportlers: „Keine Idee kann die Welt verändern. Nur Frauen und Männer, die einer guten Idee das Konzept des Handelns hinzugefügt haben, können die Welt verändern“.
Vortrag von Jochen Schweizer bei der Sonthofener Schule für ABC-Abwehr
Etwa 350 Zuhörer aus Bundeswehr und Zivilgesellschaft waren kürzlich der Einladung von Oberst Tim Richardt, dem Kommandeur der Sonthofener Bundeswehrschule, zu einem Vortrag zum Thema: „Resilienz – vom Hinfallen und Wiederaufstehen“ in den Vortrags-Saal der Sonthofener Jägerkaserne gefolgt.
Schweizer, dessen Karriere als Stuntman begann, stellte mehrere Weltrekorde auf. Bekannt wurde er vor allem mit Bungee-Springen. Sein erfolgreiches Unternehmen geriet 2003 in eine schwere Krise, als an einer Sprunganlage ein Seil riss und der Springer dabei zu Tode kam. Seine Berater empfahlen ihm damals Insolvenz anzumelden.
Der Extremsportler entschied sich dagegen, wählte den schwereren Weg, wollte Widerstände überwinden. Er übernahm die Verantwortung für den Unfall und verlor sein Vermögen. Ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten konnte aber nicht festgestellt werden. Aus der Krise und seinem Glauben an sich selbst, ordnete er sein Unternehmen neu. Seine Unternehmensgruppe beschäftigte 2015 laut Schweizer 550 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von rund 70 Millionen Euro.
Mentale Robustheit wichtig bei der Sonthofener Schule für ABC-Abwehr
Während seiner Begrüßungsrede wandte sich Oberst Tim Richardt insbesondere an die anwesenden Soldaten. „Neben den fachlichen Aspekten und der körperlicher Robustheit, kommt es vor allem auf die mentale Robustheit an. Wenn Sie „mental robust“ sind, ist alles andere leichter hinzubekommen“, erklärte Richardt, der selbst Erfahrungen im Auslandseinsatz sammeln konnte. „Mentale Robustheit“ könne laut Richardt auch als Nervenstärke bezeichnet werden. Gerade Soldaten im Einsatz, egal welcher Dienstgradgruppe sie angehörten, werde diese insbesondere bei unklarer Gefechtslage abverlangt. Seit zwei Jahren setzt sich die Schule der Bundeswehr in ihren Vortragsreihen immer wieder mit dem Thema Resilienz auseinander.
Psychische Belastungen ohne Schaden
Resilienz leitet sich vom lateinischen „resilire“ ab. Es bedeutet „zurückspringen“ oder „abprallen“. In diesem Kontext bedeute das, die Fähigkeit, Krisen oder psychische Belastungen zu bewältigen, ohne selbst Schaden zu nehmen. Schweizer gibt den Zuhörern sein Manifest mit auf den Weg. Dieses fußt auf fünf Begriffen: Glaube, Wage, Überwinde, Wachse, Fliege. Er schlussfolgert: „Wenn Sie nicht glauben, dass eine Sache gelingen kann, werden Sie es nicht wagen. Glaube ist die Grundvoraussetzung für alles. Wenn Sie nicht glauben, dass Sie einen Kampf gewinnen können, dann werden Sie nicht kämpfen. Wenn Sie nicht daran glauben, dass Sie ihr Land verteidigen, dann werden Sie es auch nicht tun“.
Jochen Schweizer rät etwas zu wagen bei seinem Vortrag in Sonthofen
Und weiter: „Wenn Sie etwas wagen, werden Sie Rückschläge überwinden, aber natürlich auch mal Niederlagen erleben. Sie werden auf Widerstände stoßen, die es zu überwinden gilt. Nur an der Überwindung von Widerständen kann man selbst wachsen. Schwierigkeiten sind normal, auch Schmerzen gehören dazu. Nur wenn Sie Widerstände überwinden, können Sie auch wachsen. Und Wachstum führt dahin wo die Freiheit ist, Sie können fliegen, sind frei.“ Jochen Schweizer appellierte an die Zuhörerinnen und Zuhörer, ihren Fähigkeiten zu vertrauen, an sich selbst zu glauben und den Blick stets nach vorne zu richten. „Nur so besteht eine Chance Dinge möglich zu machen, die einem selbst unmöglich erscheinen“, betonte auch Oberst Tim Richardt. Man müsse das Momentum nutzen und die Welt verändern, und wenn es nur ein klein wenig sei. Der Oberst beendete den Abend schließlich mit dem Satz: „Zur richtigen Zeit am richtigen Ort und die Chancen nutzen“, das ist auch das Motto der Schule für ABCAbwehr. S
Mit dem Kreisbote-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Kreisbote“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.