Verlierer der Bundestagswahl: Scholz muss sich Merz geschlagen geben – Hochrechnung deutet SPD-Ergebnis an
Bis zuletzt war die Bundestagswahl von Spannungen geprägt. Nun steht der Verlierer fest: Olaf Scholz muss sich Friedrich Merz geschlagen geben.
Berlin – Es hat sich bereits in den vergangenen Wochen abgezeichnet: Trotz seiner konfliktfreudigen Auftritte in diversen TV-Duellen konnte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) das Ruder bei der Bundestagswahl für seine SPD nicht herumreißen. Am Ende steht Scholz als Verlierer der Wahl dar und Friedrich Merz (CDU) ist mit seiner Union der große Gewinner. Dabei startete der (Noch)-Kanzler noch entspannt in den Tag. Morgens wurde der SPD-Politiker beim Joggen in Berlin gesichtet, später ging es mit Ehefrau Britta Ernst zur Stimmenabgabe.
Bei Bundestagswahl: Olaf Scholz ist Verlierer – Prognosen und Hochrechnungen deuten SPD-Ergebnis an
Der kurze Winterwahlkampf vor der Bundestagswahl, an dessen Ende Scholz als Verlierer dasteht, war zuletzt geprägt von der Debatte über eine Begrenzung der Migration, zweites Thema war die schwächelnde Wirtschaft. Empörung hatte die Einmischung der neuen US-Regierung in den Wahlkampf zugunsten der in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften AfD ausgelöst. Die Bundestagswahl wurde um sieben Monate vorgezogen – das gab es bisher nur 1972, 1983 und 2005.
Die ersten Hochrechnungen der Bundestagswahl deuten einen großen Triumph der Union an. Wie das ZDF mitteilt, teilten sich die Zahlen folgendermaßen auf: SPD mit 16,4 %, Union mit 28,7 %, Grüne mit 12,3 %, FDP mit 5 %, AfD mit 19,8 %, Linke mit 8,9 %, BSW mit 5 % und Sonstige mit 3,9 %.
Grund ist, dass die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP im November zerbrochen war. Kanzler Scholz schlug nach dem Nein des Bundestages zu seiner Vertrauensfrage vor, das Parlament aufzulösen – was Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dann anordnete. Scholz startete bereits damals mit schwachen Umfragewerten in das Rennen.
Wer hat die Wahl verloren? Verlierer der Bundestagswahl ist wohl Olaf Scholz
Letzte Umfragen hatten kurz vor der Bundestagswahl gezeigt, dass Scholz‘ Wahlkampf nicht von Erfolg geprägt war. Einen Tag vor der Bundestagswahl lag die Union in einer Umfrage mit leichten Einbußen weiter vorn. CDU und CSU kommen in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Bild-Zeitung auf 29,5 Prozent, das ist ein halber Prozentpunkt weniger als in der vorherigen Umfrage. AfD und SPD verharren demnach bei 21 und 15 Prozent. Die Grünen rutschen leicht ab auf 12,5 Prozent (-0,5).
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Trotz der miesen Werte in den Umfragen zur Bundestagswahl gab sich Scholz bis zuletzt siegessicher: Noch am Samstag sprach der Bundeskanzler von hohen Chancen – „so wie beim letzten Mal“. Größte Wählergruppe, die er auf den letzten Metern für sich gewinnen wollte: unentschlossene Wählerinnen und Wähler. „Ich glaube nicht an Wunder, sondern an einen Wahlsieg“, sagte er vor Journalisten. „Ich bin überzeugt, es wird diesmal so sein, dass ganz viele sich erst im Wahllokal entscheiden.“ Doch am Ende reichte diese Zuversicht nicht, Scholz ist nun der Verlierer der Bundestagswahl. Die Prognosen und Hochrechnungen deuten ein schwaches SPD-Ergebnis an.
Verlierer der Bundestagswahl: Scholz unterliegt Merz
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Bei der Bundestagswahl zeichnete bereits früh eine hohe Wahlbeteiligung ab. Bis 14.00 Uhr gaben am Sonntag rund 52 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in den Wahllokalen ab, wie die Bundeswahlleiterin Ruth Brand mitteilte. 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt nur 36,5 Prozent gewesen. Die Gesamtwahlbeteiligung lag damals bei 76,4 Prozent. Eine Prognose oder Angaben zum Anteil der Briefwähler machte Brand nicht. Am Ende konnte die hohe Wahlbeteiligung Olaf Scholz allerdings nicht mehr helfen, seine SPD stand um kurz nach 18 Uhr in den Hochrechnungen zur Bundestagswahl bei 16,4 %. (fbu/dpa)