Audi verkündet neue E-Auto-Strategie – Umstellung bei den Baureihen bahnt sich an
Kommt von Audi ein kleines Elektroauto? Markenchef Gernot Döllner beantwortet diese Frage. Außerdem plant der CEO offenbar wichtige Änderungen bei den Baureihen.
Ingolstadt/München - Audi befindet sich an der Schwelle zum Elektro-Zeitalter: Bis zum Ende des Jahrzehnts will der Premiumhersteller eigenen Angaben zufolge mit Elektroautos so viel Geld verdienen wie mit Verbrennern.
Bis dahin scheint jedoch Geduld gefragt: Die VW-Tochter erklärte nämlich zuletzt, dass 2024 ein „Überbrückungsjahr“ sei. Demzufolge dürften die Ingolstädter im Gegensatz zum erfolgreichen Vorjahr einen geringeren Absatz und Umsatz zu spüren bekommen, bedingt durch die Einführung neuer Modelle:
Audi bringt einige Neuheiten - und plant den elektrischen A3-Nachfolger
Weil bei neuen Baureihen nämlich meist grundlegend die Produktion umgestellt werden muss, sind in der Regel sinkende Auslieferungszahlen die Folge. Und Neuheiten gibt es bei Audi demnächst reichlich: Zunächst kommt der vollelektrische Audi Q6 e-tron in den Handel, außerdem steht die Markteinführung des ebenfalls elektrischen A6 e-tron an – sowie der Modelle A5 und Q5 mit Verbrennungsmotor.
Danach dauert es nicht lange, da steckt die nächste Audi-Neuheit in den Startlöchern – und die hat von den genannten Modellen wohl die besten Absatzchancen: der elektrische A3-Nachfolger. Wie Markenchef Gernot Döllner gegenüber dem Portal Autocar erklärte, beschleunigt der Hersteller die Entwicklung eines kompakten Einstiegsmodells.

Audi bringt kompaktes Elektroauto – aber keinen Kleinwagen
Es handelt sich also um eine batterieelektrische Alternative zu den Modellreihen Audi A3 und Q3. Der CEO bezeichnet das Konzept als „wunderbar, einzigartig und eigenständig“. Seine Prognose für die Serientauglichkeit beläuft sich auf drei Jahre, das Elektroauto könnte demnach 2027 auf den Markt kommen. Womöglich auch als Crossover statt Fließhecklimousine?
Schon jetzt will Döllner den Produktionsstandort des unterhalb des Q4 e-tron angesiedelten Fahrzeugs wissen – es soll sich um den Firmensitz in Ingolstadt handeln. Gleichzeitig räumt der 55-Jährige mit dem Gerücht auf, Audi werde womöglich auch einen elektrischen Nachfolger für den Kleinwagen A1 entwickeln.
„Es ist kein Vier-Meter-Auto. (...) Wir werden keinen Nachfolger für den A1 oder Q2 haben, keinen direkten Nachfolger. Das Modell im A3-Segment wird definitiv unser Einstiegsauto“, so Döllner. In dem Bericht wird zudem die Vermutung aufgestellt, der Wagen könne angesichts einer neuen Audi-Nomenklatur die Bezeichnung A2 oder Q2 e-tron bekommen.
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Audi-Chef Döllner plant offenbar neues Management der Baureihen
Das Handelsblatt berichtet derweil über eine geplante Umstellung beim Baureihen-Management der Volkswagen-Tochter. Demnach wolle Döllner bei Audi eine neue Führungsstruktur einführen.
Verantwortliche sollen die jeweiligen Modelle künftig „von der Idee bis zum Produkt“ betreuen, wovon sich der Audi-Chef den Angaben zufolge mehr Unternehmertum innerhalb des Herstellers erhoffe. Das Portal bezieht sich auf Informationen aus Konzernkreisen, wonach neben BMW auch die Konzernschwester Porsche eine ähnliche Strategie verfolge – diese werde als „schneller und effizienter“ empfunden. (PF)