Ukraine gelingt heftiger Schlag mit HIMARS: Russische Soldaten sterben während ihrer Zeremonie

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HIMARS im Einsatz: Die Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesysteme aus den USA helfen auch der Ukraine im Kampf gegen Russland. (Archivbild) © Tony Overman/The Olympian/AP/dpa

Im Krieg sollte der Gegner nie aus den Augen gelassen werden. Diese Erfahrung machen derzeit immer mehr Russen und bezahlen sie teuer.

Donezk – Im Ukraine-Krieg wählen Aggressor und Verteidiger komplett gegensätzliche Ansätze, was die öffentliche Kommunikation über die Kämpfe angeht. Russland scheint nur die nötigsten Informationen preiszugeben – offenbar auch, um die eigene Bevölkerung nicht mit dem Grauen des Schlachtfelds zu konfrontieren. Die Ukraine hingegen berichtet überraschend detailliert von den Vorgängen rund um die Front.

Ukraine und HIMARS: Raketenangriff auf russische Brigade mit 19 Toten

Auch wenn die von den Kriegsparteien verbreiteten Nachrichten kaum einmal unabhängig zu überprüfen sind, werden die Inhalte auch bei den Unterstützern aufgesaugt. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wohin sich die Waage neigt. In letzter Zeit anscheinend mehr in Richtung Moskau, das seine quantitative Überlegenheit mehr und mehr auszuspielen scheint.

Umso seltener sind derzeit die positiven Meldungen der ukrainischen Streitkräfte. Doch es gibt sie auch im dritten Jahr des Kriegs. So berichtete der Generalstab des Kiewer Militärs in den Morgenstunden dieses Donnerstags (29. Februar) auf Telegram, die eigenen Truppen hätten die Russen in der Siedlung Oleniwka in der Region Donezk mit einem Raketenangriff überrumpelt.

Weiter heißt es, laut vorläufigen Angaben wurden 19 Besatzer dabei getötet, darunter der stellvertretende Kommandeur einer russischen Militäreinheit. Unter den zwölf Verletzten soll sich auch der Kommandeur der Einheit befinden.

Video: Nato ist uneinig über Bodentruppen im Ukraine-Krieg

HIMARS-Angriff auf Russen: Raketen schlagen offenbar während Zeremonie für die Soldaten ein

Laut dem Telegram-Kanal mit dem Namen „Spionagedossier“, über den – zumeist im Abstand von Tagen – detaillierte Informationen geteilt werden, traf der Angriff aus der Luft die 155. Separate Marinebrigade. Diese habe sich am Dienstagabend um 19 Uhr versammelt, um ihre Soldaten für ihre Taten im Krieg auszuzeichnen. Dann seien zwei HIMARS MLRS-Raketen eingeschlagen.

Offenbar hatten sie sich zu sicher gewähnt, was unter anderem Oberstleutnant Roman Koschuchow sowie ein Major und ein Kapitän mit dem Leben bezahlten. Ersterer war der von den Ukrainern erwähnte Stellvertreter von Oberst Michail Gudkow, dem beim Raketeneinschlag verwundeten Kommandeur.

Warnsignale habe es durchaus gegeben. So soll das Kommando Kenntnis davon erhalten haben, dass eine ukrainische Aufklärungsdrohne in dem Gebiet unterwegs war. Diese Information sei jedoch ignoriert worden.

Russen sterben während Zeremonie durch HIMARS-Angriff: Auch Kriegs-Denkmal wird zerstört

Im Zuge des Angriffs mit dem sich in diesem Krieg längst bewährten Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem soll auch das Denkmal für den unbekannten Soldaten des Großen Vaterländischen Kriegs zerstört worden sein. Denn die für Russland folgenschwere Zeremonie sei ganz in der abgehalten worden.

Es war nicht das erste Mal, dass von Kreml-Chef Wladimir Putin in die Ukraine geschickte Kämpfer zur Zielscheibe wurden, als sie ihre Taten nahe der Front feiern wollten. Auf frühere Fälle, die erst wenige Tage zurückliegen, spielt auch ein Kriegsblogger auf seinem Telegram-Kanal „Militärinformant“ an.

„Nicht schon wieder, doch schon wieder“, heißt es da. Und: „Eine weitere Formation, eine weitere Siegerehrung, ein weiterer HIMARS-Angriff. Es handelt sich nicht mehr um einzelne Fehler, sondern um ein Krankheitsbild.“

HIMARS-Angriff auf russische Brigade: Separatistenführer aus Ukraine schimpft auf Telegram

Auch Oleh Zarjow äußerte sich über den Messengerdienst. Der einstige ukrainische Politiker, der mittlerweile die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine anführen soll, schrieb: „Sie sprechen über die nächste Preisverleihung vor der Formation und über einen weiteren Angriff mit HIMARS-MLRS-Raketen auf unser Militärpersonal und die daraus resultierenden Verluste. Unbelehrbar. Ich gebe keine Einzelheiten preis, um den Feind nicht zu erfreuen.“

Fast wirkt es, als würden die russischen Kommandeure die Ukrainer infolge der jüngsten Erfolge des Aggressors nicht mehr ernst nehmen. Sie vielleicht sogar aus den Köpfen verbannen und für einige Momente gänzlich vergessen. Im Krieg kann das ein tödlicher Fehler sein, wie offensichtlich immer mehr Soldaten am eigenen Leib erfahren müssen. (mg)

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