Auch Ausblick überzeugt - Nvidia trotzt Skepsis nach Deepseek-Schock und liefert Mega-Quartalszahlen

Der Chipgigant Nvidia erlebt trotz einiger Bedenken einen beispiellosen Aufschwung, gestützt durch die anhaltende Nachfrage im Bereich Künstlicher Intelligenz. Jüngst kamen Zweifel auf, ob tatsächlich so viele Nvidia-Chips für das Training von KI benötigt werden, wie bisher angenommen. Diese Bedenken wurden durch die chinesische KI Deepseek genährt, die angeblich mit minimalem Aufwand angelernt wurde.

Allerdings konnte Nvidia nun sowohl mit den Zahlen des letzten Quartals als auch mit der Prognose für das aktuelle Vierteljahr die Erwartungen der Analysten übertreffen. Jensen Huang, der CEO des Unternehmens, erklärte, dass Deepseek „fantastisch“ für Nvidia gewesen sei, da die chinesischen Entwickler eine neue Technik zur allgemeinen Verfügbarkeit von KI-Antworten entwickelt hätten. Diese Entwicklung treibe die Nachfrage nach Nvidia-Chips weiter an, da solche KI-Modelle bis zu 100 Mal mehr Rechenleistung benötigen als frühere Softwareversionen, führte Huang im Interview mit CNBC aus.

Nvidia hat Schlüsselrolle im KI-Sektor

Nvidias Chips sind das Rückgrat für KI-Trainingsanwendungen weltweit. Schwergewichte wie Google und Meta, aber auch Start-ups wie OpenAI, nutzen diese Technologie in ihren Rechenzentren. Diese zentrale Rolle hat das Geschäft von Nvidia in den letzten zwei Jahren in die Höhe schnellen lassen.

Derzeit arbeitet Nvidia daran, eine neue, leistungsstärkere Generation seiner KI-Chips, bekannt als „Blackwell“, auf den Markt zu bringen. Zwar verzögerte sich die Einführung durch technische Schwierigkeiten, doch diese seien inzwischen behoben, wie Huang verriet. Die Nachfrage nach „Blackwell“ sei „außerordentlich“, betonte er. Huang fühlt sich in Bezug auf das Chipsystem, das 1,5 Tonnen wiegt und aus über einer Million Teilen besteht, besser als noch vor drei Monaten.

Anhaltend starkes Wachstum

Im letzten Quartal stieg der Umsatz von Nvidia im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 78 Prozent auf 39,3 Milliarden Dollar. Besonders das Geschäft mit Technik für Rechenzentren legte mit einem Plus von 93 Prozent auf 35,6 Milliarden Dollar zu, von denen „Blackwell“ allein elf Milliarden Dollar beisteuerte. Der Gewinn kletterte unterm Strich von 12,3 auf 22,1 Milliarden Dollar.

Für das laufende Vierteljahr erwartet Nvidia einen Umsatz von 43 Milliarden Dollar, wobei eine Schwankung von zwei Prozent nach oben oder unten möglich ist. Analysten hatten im Durchschnitt mit einer Prognose von rund 42 Milliarden Dollar gerechnet. Dennoch gab die Nvidia-Aktie im nachbörslichen US-Handel um etwa 1,5 Prozent nach. Investoren sorgen sich nach wie vor, dass verschärfte Verkaufsbeschränkungen für moderne Nvidia-Chips nach China das Geschäft beeinträchtigen könnten.