Kryptowährung - Diese Bitcoin-Preise erwarten Experten nach Donald Trumps Amtsantritt

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Mark Humphrey/AP/dpa Der Kurs des Bitcoins dürfte steigen, weil von Donald Trump krypto-freundliche Politik erwartet wird. (Archivbild)
Samstag, 25.01.2025, 08:21

Das Jahr 2025 könnte für Bitcoin – und andere Kryptowährungen – zum wichtigsten in der Geschichte werden. Der neue US-Präsident Donald Trump spielt dabei eine zentrale Rolle.

Bitcoin wird ‚to the moon‘ gehen, wie wir sagen. Ich möchte, dass Amerika die Nation ist, die diesen Weg anführt. Und genau das wird passieren.“

Spätestens mit diesen Worten auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville Ende Juli 2024 war den Anhängern der ältesten und bekanntesten Kryptowährung der Welt klar, wohin die Reise für den Bitcoinkurs geht, wenn Donald Trump erneut US-Präsident wird: steil nach oben.

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Bisher scheint diese Rechnung aufzugehen. Bereits kurz nach dem Wahlsieg des Republikaners schoss der Preis auf über 100.000 Dollar. Nun blicken Anleger gespannt auf die Zeit nach der Amtseinführung am 20. Januar 2025. Ab dann wird sich zeigen, wie schnell der selbst ernannte „Krypto-Präsident“ seinen Worten auch Taten folgen lässt – und den Bitcoinpreis noch weiter nach oben treiben könnte.

Insider: Donald Trump wünscht sich einen Bitcoin-Preis von 150.000 Dollar

Trump selbst soll sich Insidern zufolge gleich zu Beginn seiner neuen Amtszeit einen Preis von 150.000 Dollar wünschen.

Was nicht unrealistisch erscheint: So erwarten die Strategen des Krypto-Vermögensverwalters Bitwise bis Ende 2025 einen Bitcoinkurs von 200.000 Dollar.

US-Researchhaus Fundstrat erwartet Anstieg auf 500.000 Dollar

Sean Farrell vom US-Researchhaus Fundstrat kann sich sogar einen Anstieg bis auf 500.000 Dollar vorstellen. „Ich glaube nicht, dass wir uns schon an einem neuen Zyklus-Top befinden oder diesem sehr nahe sind“, sagte der Head of Digital Asset Strategy in einem Interview auf der Medienplattform Coinage. Bitcoins nächste Etappe dürfte dabei vor allem von der Hoffnung auf eine strategische Bitcoin-Reserve der USA befeuert werden.

Mögliche staatliche Bitcoin-Reserve wirkt als Kurs-Pushfaktor

Farrell, der bereits die Preisentwicklung von Bitcoin in den Jahren 2023 und 2024 recht treffsicher vorhersagte, betonte jedoch, dass es extrem schwierig sei, die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses vorherzusagen.

Laut der US-Wettplattform Kalshi lag die Chance auf eine US-Bitcoin-Reserve oder ein entsprechendes Gesetz noch in diesem Jahr zuletzt bei knapp 50 Prozent.

kalshi.com
 

Auf der Prognoseplattform Polymarket waren zuletzt sogar rund 30 Prozent der Marktteilnehmer davon überzeugt, dass die Bitcoin-Reserve, wie von der US-Senatorin Cynthia Lummis vorgeschlagen, bereits in den ersten 100 Tagen nach Donald Trumps Amtsantritt kommen wird. Die Weichen dafür hat dieser bereits gestellt: Alle von ihm für hochrangige Posten nominierten Personen sind Bitcoin-Befürworter.

Reserve von 1 Million Bitcoin entspräche fünf Prozent des Gesamtangebots

Gleiches gilt für die Mitglieder des geplanten Bitcoin-Beirates. Lummis Gesetzesentwurf sieht vor, Mittel der US-Notenbank Fed und des Finanzministeriums für den Kauf von bis zu einer Million Bitcoin zu verwenden – was etwa fünf Prozent des gesamten Angebots entspricht und die USA zum größten staatlichen Bitcoin-Inhaber der Welt machen würde. Derzeit besitzt die US-Regierung etwa 200.000 (beschlagnahmte) Bitcoin.

Fakt ist: Nahezu alle Analysten sind sich einig, dass ein solcher Schritt einen massiven Anstieg des Bitcoinpreises auslösen könnte. Die Krypto-Strategen von Bitwise würden in diesem Fall sogar ihre 200.000er-Prognose verwerfen und auch Kurse von 500.000 Dollar und mehr erwarten.

Karges Bitcoin-Angebot

Hauptgrund für die ambitionierten Preisprognosen der Analysten dürfte die stark begrenzte Menge an verfügbaren Bitcoin sein, die dann auf eine rasant steigende Nachfrage treffen würde.

Dabei ist weniger die maximal mögliche Menge von rund 21 Millionen Bitcoin entscheidend, sondern vielmehr die extrem geringe Liquidität. So können die auf Kryptobörsen verfügbaren Bitcoin die aktuelle Nachfrage nicht einmal sieben Monate lang decken – ein Rekordtief.

cryptoquant.com
 

„Sollte eine strategische Bitcoin-Reserve zustande kommen, könnte das einen regelrechten Bieterkrieg auslösen“, sagt Travis Kling, Gründer des Krypto-Vermögensverwalters Ikigai Asset Management, dessen Kursziel für Bitcoin dann bei mindestens 300.000 Dollar läge.

Hongkong denkt auch über eine Bitcoin-Reserve nach

Zumal andere Länder dem Beispiel der USA folgen dürften. Viele Politiker diskutieren bereits offen(er) über eine Bitcoin-Reserve, auch in Deutschland. Vor allem in Hongkong wird inzwischen verstärkt über eine mögliche Beimischung von Bitcoin zu den staatlichen Währungsreserven nachgedacht.

Eine Rolle spielt dabei die weltweit zunehmende Akzeptanz von Bitcoin bei Unternehmen und Investoren sowie die wachsende Bedeutung als „digitales Gold“– die zuletzt sogar von Fed-Chef Jerome Powell anerkannt wurde.

Gleichzeitig soll eine Bitcoin-Reserve die finanzielle Sicherheit der Sonderwirtschaftszone – und damit von China insgesamt – schützen. Denn Hongkongs Legislativrat befürchtet, Trumps Bitcoin-Pläne könnten sich negativ auf die traditionellen Märkte und globalen Vermögenswerte auswirken.

Zur Erinnerung: Auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville spielte der 78-Jährige auch mit dem Gedanken, die ausufernden Staatsschulden der USA mit Bitcoin zu begleichen. Nicht zuletzt könnte es für große Wirtschaftsnationen wie China ein Risiko sein, den USA das Spielfeld einer Bitcoin-Reserve allein zu überlassen. Bitwise rechnet 2025 mit einer Verdopplung der Anzahl an Staaten, die Bitcoin halten.

Gute Gelegenheit zum Anlegereinstieg in Bitcoin

Nach einem erneuten Anstieg auf über 100.000 Dollar Anfang vergangener Woche korrigierte der Bitcoinkurs vorübergehend wieder spürbar. Gute US-Wirtschaftsdaten dämpften die Hoffnung auf rasche Zinssenkungen der Fed – und damit auf billiges Geld. Zudem stiegen die Renditen langlaufender US-Staatsanleihen, und der Dollar wertete weiter auf.

Bitcoin setzt das traditionell unter Druck. Gleichzeitig verunsicherte die Meldung, dass die US-Regierung 69.370 konfiszierte Bitcoin des illegalen Marktplatzes Silk Road verkaufen darf, die Anleger. Bei Bitwise ist man jedoch der Meinung, dass „jeder kurzfristige makroökonomisch bedingte Ausverkauf eine attraktive Gelegenheit sein könnte, das Engagement in Bitcoin und anderen Kryptoassets zu erhöhen“.

Anleger warten auf Bitcoin-Maßnahmen von Donald Trump

Eines der größten Risiken für Bitcoin bleibt derweil der neue-alte US-Präsident selbst. „Wenn Donald Trump in den ersten 100 Tagen keine Maßnahmen ergreift, um seine Versprechen einzulösen, könnte Bitcoin den Rückwärtsgang einlegen“, warnt John Glover von der Krypto-Kreditplattform Ledn.

Allerdings sei es unwahrscheinlich, dass der Kurs dann unter 77.000 Dollar falle, so der Chief Investment Officer. Unabhängig davon könnte der Preis aber durchaus erst noch auf rund 89.000 Dollar korrigieren, bevor er im ersten Quartal auf über 125.000 Dollar steigt. Trumps Wunsch von 150.000 Dollar wäre dann fast erfüllt.

Die Entwicklung des Bitcoin-Kurses in Dollar.
finanzen100.de Die Entwicklung des Bitcoin-Kurses in Dollar.