Zwischen Festen und Baustellen: Diese Projekte packt Unterhaching in diesem Jahr an
Vereinsjubiläen, Bauprojekte, Wirtschaft und Finanzen: Was tut sich 2025 in der auf über 27 000 Einwohner angewachsenen Gemeinde Unterhaching? Ein Ausblick.
Unterhaching - Die Freiwillige Feuerwehr Unterhaching ist 150 Jahre alt geworden – schon im Jahr 2020. Wegen der damals strengen Restriktionen zu Beginn der Corona-Pandemie fiel die Jubiläumsfeier aus, 2021 ebenso. Nun also, mit fünf Jahren Verspätung, feiert die Feuerwehr ihr 150-jähriges Bestehen mit einer großen Festwoche vom 29. Mai bis zum 1. Juni. Auch ein runder Geburtstag steht bei der SpVgg Unterhaching bevor, der 100. nämlich. Das Gründungsjahr 1925 ist sogar im Vereinswappen enthalten, ebenso wie der Bob, auch wenn der Fußballverein mittlerweile gar keine Bobsport-Abteilung mehr hat. Als 1992 der Sportpark eröffnet wurde, war im Zuge des Stadionbaus sogar noch eine Anschubbahn für Bobfahrer geplant – sie wurde aber nie realisiert. Ob die Rot-Blauen just im Jubiläumsjahr aus der 3. Liga absteigen oder sich sportlich doch noch retten, werden die Fans spätestens nach dem letzten Spieltag am 17. Mai wissen. Die erste Kunde von der Schützengesellschaft Unterhaching ist laut Vereinschronik mit dem 6. Dezember 1875 datiert, auch hier jährt sich die Vereinsgründung zum 150. Mal. Auf eine 30-jährige Verbindung zu Zywiec in Polen blickt schließlich der Städtepartnerschaftskreis zurück.
Kein Abitur, aber Umbau am LMGU
Als im Sommer 2024 mit der Erweiterung des Lise-Meitner-Gymnasiums begonnen wurde, fiel rund um den offiziellen Spatenstich die geplante Feier wegen eines tragischen Unglücks in der Schulfamilie aus. Eventuell werde dies 2025 nachgeholt, kündigt Bürgermeister Wolfgang Panzer an, „vielleicht in Form einer Grundsteinlegung oder einer Hebefeier“. Das 20-Millionen-Euro-Projekt mit einem schwebenden Gebäudetrakt werde nach der Fertigstellung 2027 „ein Highlight-Bauwerk sein, auf das wir stolz sein können“. Als „organisatorischen Vorteil“ in der ersten großen Bauphase sieht es der Rathauschef, dass 2025 wegen der Umstellung aufs G9 kein Abitur geschrieben wird. Ein weiteres Bildungsprojekt ist die Ganztagsbetreuung: Deshalb soll die VHS im März aus dem Kubiz ausziehen, das für die Schülerbetreuung umgebaut wird.

Neuer Baubetriebshof und Schwimmlernhaus
Ein weiteres wichtiges Bauprojekt ist für die Gemeinde der Baubetriebshof am Grünwalder Weg, der nun endlich eine neue Multifunktionshalle bekommt. Wegen einer Genehmigungsverzögerung 2024 erfolgt die Umsetzung mit einem Jahr Verspätung, und das Zeitfenster zwischen Ende und Beginn des Winterdienstes ist eng. Es geht nicht um eine reine Fuhrparkhalle für kommunale Fahrzeuge, sondern auch um Werkstätten wie eigene Schreinerei und zertifizierte Schlosserei. Auch die festangestellten Baumkletterer, die sich um die Gehölzpflege kümmern, sind im Baubetriebshof beheimatet. Noch nicht ganz so weit gediehen sind die Planungen für das sogenannte Schwimmlernhaus, das im Freibad die 2024 abgerissene Wasserwachthütte ersetzen soll. „“Wir haben die Baugenehmigung in Aussicht. Sobald die Zuschusszusage erteilt ist, können wir nach den Sommerferien damit beginnen, ein winterfestes Gebäude zu errichten“, sagt Panzer. Wegen des Freibadbetriebs sei dies im Sommer unmöglich, da quer über die Liegewiesen diverse Leitungen verlegt werden müssen. Apropos Freibad: Das werde 2025 „wieder in vollem Umfang geöffnet“, so der Bürgermeister. Schluss mit reduzierten Öffnungszeiten: Die Kommune sei personell nun wieder gut aufgestellt.

Hachinger Bach und Landschaftspark
Schon länger auf der Agenda steht die Bachufersanierung am Hachinger Bach; hier stimmt sich Unterhaching in puncto Hochwasserschutz mit Neubiberg ab, das unter den vier Bach-Gemeinden die Federführung übernommen hat. „Eine echte Errungenschaft“, sagt der Bürgermeister, sei die mobile Jugendarbeit über den KJR: „Wir haben jetzt einen Streetworker.“ Der solle unter anderem mithelfen, im Landschaftspark den Vandalismus einzudämmen.
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Vorerst keine neuen Schulden
Wenn der Gemeinderat im Februar den Haushalt verabschiedet, solle es „keine neuen Schulden geben, das ist unser Ziel“, sagt Panzer. Finanziell gehe es Unterhaching wieder einigermaßen gut, „wir können das Notwendige tun“. Bei der Gewerbesteuer sei allerdings „gesunde Skepsis“ angebracht, 2025 werde man sich mit einer Senkung für Steuerhebesätze für 2026 befassen.
Abriss und Neubau der Kreissparkasse
Anfang Februar wird die Geschäftsstelle der Kreissparkasse in der Hauptstraße abgerissen und bis Herbst 2026 durch einen modernen Neubau ersetzt. Es wird nicht die einzige größere Baustelle sein: Ab 2025 muss Unterhaching auch den Unterhalt der Staats- und Kreisstraßen übernehmen, das sind 7400 Meter zusätzlich zu den Gemeindestraßen. „Der Straßensanierungsplan wird notgedrungen sehr dynamisch sein“, so Rathaussprecher Simon Hötzl; vieles werde kurzfristig abgestimmt mit dem Vollausbau der Geothermie.

Viergruppiger Kindergarten
Wenn er sich etwas wünschen können, sinniert Bürgermeister Panzer: „Wir bräuchten dringend einen weiteren viergruppigen Kindergarten.“ Und bezahlbaren Wohnraum. Ein fertiges Konzept der GWU für die Walter-Paetzmann-Straße liege vor, „aber die Baupreise sind momentan so hoch, dass die Miete 20 Euro pro Quadratmeter betragen würde“. Zu teuer und somit wohl erst ab 2026 ein Thema.