B471-Ausbau, Elterntaxis und Ortsdurchfahrt: Der aktuelle Stand bei den drängenden Verkehrsthemen
B471-Ausbau, Elterntaxis und Ortsbusse: Bei der Bürgerversammlung wurde deutlich, welche Verkehrsthemen den Ismaningern auf den Nägeln brennen.
Der Verkehr ist immer ein Thema bei der Bürgerversammlung in Ismaning. Das war diesmal nicht anders.
Magda Tomaschewski erkundigte sich nach dem Fahrplan für die Hecker-Brücke. Die große Brücke der Bundesstraße B471 zwischen Garching und Ismaning muss erneuert werden. Der Zeitplan stehe in den Sternen, antwortete Bürgermeister Alexander Greulich (SPD). Im Verkehrswegeplan 2030 kommt die Bundesstraße vom vierspurigen Ausbau bis zur Erneuerung der Brücke nicht vor. Greulich erklärte, dass man keine wirklichen Antworten des zuständigen Staatlichen Bauamtes bekomme. Der Neubau der Isarbrücke ist der zweite Bauabschnitt. Auch zum ersten Abschnitt, dem Ausbau der großen Kreuzung südlich von Garching, gibt es keine konkreten Aussagen.
Peter Stelzl machte sich unterdessen die Sorge, dass der anstehende Aus- und Umbau der Ismaninger Ortsdurchfahrt Chaos bringen könne. Er fragte, ob wie in anderen Orten die Hauptstraße Monate oder Jahre gesperrt werde. Der Bürgermeister machte das Projekt grinsend zur „Chefsache“. Denn: „Ich kann mir gut vorstellen, wo sich die Leute zuerst beschweren.“ Er betonte, dass man sich schon im intensiven Austausch mit dem Landratsamt befinde, um beim Bau die Belastungen erträglich zu halten.
„Brauchen Terror von der Rückbank“
Für Michael Able und andere Mitglieder des ADFC-Ortsverbandes sind die Elterntaxis zum Gymnasium ein unerträglicher Zustand. Er kritisierte in seiner Anfrage, dass es an jedem Schultag chaotische Zustände am Seidl-Kreuz-Weg gebe. „Wir brauchen, überspitzt ausgedrückt, den Terror von der Rückbank“, antwortete Bürgermeister Greulich. Man versuche, mit Aktionen zu erreichen, dass manche Kinder ihre Eltern ein Stück weit erziehen. Der Gedanke ist es, mit kleinen Bonusprogrammen Kinder zu belohnen, wenn sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen. Man habe eine solche Aktion bereits in der Nordallianz, dem Kommunen-Bündnis, angestoßen und befinde sich im Austausch mit der Polizei, wie man den Hol- und Bringservice in erträglichen Grenzen halten kann.
Der evangelische Pfarrer Carsten Klingenberg, nach eigenen Angaben „ein fröhlicher Nutzer des öffentlichen Personen-Nahverkehrs“, kritisierte, dass die gut genutzte Ortsbus-Linie 231 in den Ferien nicht mehr im Zehn-Minuten-Takt fahre. Die nicht so gut genutzte Linie 236 („Da wird öfters heiße Luft spazieren gefahren“) habe dagegen auch in den Ferien den gewohnten Takt. Greulich erklärte, dass sich die 236 in einem Probebetrieb befinde: „Wir sollten diese Linie bestmöglich nutzen und sie nicht schlecht reden.“ Schließlich gehe es nach der Testzeit um den Weiterbetrieb. Bei der Linie 231 muss man den Ferien-Takt akzeptieren, weil der Landkreis Geld sparen müsse.