Update: Laut dem Van Gogh Museum in Amsterdam soll es sich bei dem Gemälde nicht um Werk von Vincent van Gogh handeln. Die in New York ansässige Firma LMI Group International hatte dies in einem Bericht mit 458 Seiten behauptet. Das schreibt "Art News".
Ein Sprecher des Van Gogh Museums hat sich in einer E-Mail gegenüber dem "Art Dependence Magazine" geäußert, wobei hervorgeht, dass das Bild bereits in der Vergangenheit angeboten wurde: "Basierend auf unserer Meinung, die wir bereits im Jahr 2019 zu dem Gemälde geäußert haben, bleiben wir bei unserer Ansicht, dass es sich nicht um ein authentisches Gemälde von Vincent van Gogh handelt."
Einige Kunstexperte glauben einem anderen Artikel von "Art News" zufolge, dass das Werk von dem Dänen Henning Elimar stammt. Der weniger bekannte Künstler starb im Jahr 1989. Insgesamt gab die Firma über 30.000 Dollar (etwa 29.000 Euro) für die Untersuchung des angeblichen Van-Gogh-Gemäldes aus.
Ursprüngliche Meldung: Auf einem einfachen Flohmarkt in Minnesota hat ein anonymer Antiquitätensammler 2019 ein lange verschollenes Kunstwerk von Vincent van Gogh entdeckt. Er kaufte es für weniger als 50 Dollar (48 Euro). Der wahre Wert des Gemäldes liegt jedoch bei rund 15 Millionen Dollar (14,4 Millionen Euro).
Fakten über Vincent van Gogh
- Vincent Willem van Gogh ist am 30. März 1853 in Groot-Zundert in den Niederlanden geboren und am 29. Juli 1890 in Auvers-sur-Ois in Frankreich gestorben: Sein Leben war von vielen Höhen und Tiefen geprägt.
- Er gilt als einer der Begründer der modernen Malerei: Sein Hauptwerk greift stilistisch den Realismus, den Naturalismus und den Impressionismus auf; zugeordnet wird es dem Post-Impressionismus.
- Es übte starken Einfluss auf nachfolgende Künstler aus, vor allem auf die Expressionisten.
- Nach dem Wissensstand von 2021 hinterließ er über 900 Gemälde und über 1000 Zeichnungen. Die Gemälde entstanden überwiegend in den letzten zehn seiner 37 Lebensjahre.
- Während er zu Lebzeiten nur ein Bild an die Künstlerin Anna Boch verkaufen konnte, erzielen seine Werke seit den 1980er-Jahren bei Auktionen Rekordpreise.
Experten-Team versucht Authentizität des Gemäldes zu beweisen
Ein Experten-Team aus New York, bestehend aus Restauratoren, Wissenschaftlern und Historikern versuchte die Authentizität des Gemäldes beweisen. In der Farbe konnte ein Haar gefunden werden. Ausgiebige Tests und Untersuchungen zeigten laut einem Bericht der Firma LMI Group International, dass das Haar menschlich und männlich ist.
Außerdem konnten die Experten auch das rote Pigment des Gemäldes mit einer im späten 19. Jahrhundert in Südfrankreich verwendeten Farbmarke vergleichen.
Ölporträt zeigt einen Pfeife rauchenden Fischer
Das bisher unbekannte impressionistische Ölporträt zeigt einen Pfeife rauchenden Fischer. In der rechten unteren Ecke ist das Wort „Elimar“ hingekritzelt. Es entstand 1889 - im selben Jahr, in dem van Gogh in einer psychiatrischen Klinik in Südfrankreich sein Meisterwerk „Die Sternennacht“ malte, wie „ArtNews.com“ berichtete.
„Ich war beeindruckt von dem, was ich sah“, sagte Maxwell Anderson, ein ehemaliger Kurator des Metropolitan Museum of Art gegenüber dem „Wall Street Journal“. Er erklärte weiter, dass die Lachfalten, die das Gesicht des Fischers umrahmten, van Gogh-ähnlich waren.
Gemälde muss noch vom Van Gogh Museum akzeptiert werden
„Dieses bewegende Abbild verkörpert van Goghs wiederkehrendes Thema der Erlösung, ein Konzept, das in seinen Briefen und seiner Kunst häufig diskutiert wird“, so Anderson in einer Erklärung. Durch den Namen Elimar schaffe van Gogh eine Art spirituelles Selbstporträt, das es dem Betrachter ermöglicht, den Maler so zu sehen, wie er in Erinnerung behalten werden möchte.
Flohmarkt-Gemälde kommt unter den Hammer
Immer wieder entpuppen sich günstige Bilder vom Flohmarkt als wertvolle Gemälde. Im Oktober letzten Jahres entdeckte ein Kunsthändler auf einem Flohmarkt in den Hamptons ein Gemälde, das er für 50 Dollar erwarb.
Nach eingehenden Recherchen stellte sich heraus, dass es sich um ein bedeutendes Werk handelt. Das Gemälde „Masset, Q.C.I.“ von Emily Carr stammt aus dem Jahr 1912. Das Heffel Fine Art Auction House in Vancouver bestätigte die Authentizität und den hohen Wert des Bildes.
Das Gemälde kam in Toronto unter den Hammer. Es wurde laut „Artnet“ für 349.000 kanadische Dollar (etwa 231.600 Euro), einschließlich Gebühren, verkauft. Damit konnte ein höherer Preis erzielt werden, als die geschätzten 100.000 bis 200.000 Dollar.