Bilder aus dem Ukraine-Krieg: Drohnen zerstören nicht nur Panzer – sie retten auch Verwundete

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Im Krieg gegen Russland setzt die Ukraine vermehrt auf Drohnen. Die Geschichte von Serhij Kupin zeigt, wie die Flugobjekte helfen können. © IMAGO/Ashley Chan

Aufnahme zeigen die Rettung eines verletzten ukrainischen Soldaten mithilfe einer Drohne. Warum die Flugobjekte im Krieg entscheidend sein können:

Kiew – Der Grenzschutz der Ukraine hat auf Telegram ungewöhnliche Bilder veröffentlicht: In einem Video ist zu sehen, wie Soldaten eine Drohne einsetzen, um einem Verwundeten heißen Tee mit einer Notiz zu bringen. Auf dem Zettel soll die Nachricht „Trink, Freund, und folge der Drohne“ zu lesen gewesen sein, schreibt die Kyiv Post. 

Damit reiht sich in die Luftaufnahmen aus dem Ukraine-Krieg, die sonst vor allem die Zerstörung im zwei Jahren anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine zeigen, auch Material der Hoffnung. 

Nach Verletzung im Gefecht: Drohne zeigt Ukrainer rettenden Weg

Hilfe habe der Soldat von den Aufklärern der ukrainischen Streitkräfte (AFU) erhalten. Der Kämpfer erlitt den Angaben zufolge während eines Gefechts in der Region Luhansk in der Ostukraine Verletzungen durch den Angriff einer russischen Drohne. Aufgrund der Grenznähe und seiner Verletzung am Bein war der Mann in seiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Rund 100 Meter lagen zwischen dem ukrainischen Soldaten und dem Feind, wie es hieß.

In einer nahenden Drohne vermutete der Soldat dem Telegram-Posting zufolge daher die russische Armee und einen erneuten Angriff. Stattdessen brachte das fliegende Objekt Tee und die rettende Botschaft, berichtete die Kyiv Post. Der Verwundete folgte demnach der Drohne bis zu seinen ukrainischen Kameraden, die ihn in ein Krankenhaus brachten. Dort werde der Grenzsoldat aktuell behandelt, hieß es am Montag (5. Februar).

Die Rettungsaktion zeigt, dass Drohnen nicht nur bei kriegerischen Manövern eine Unterstützung sein können. Sie helfen auch bei der Versorgung von verwundeten Soldaten mit überlebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln und Medikamenten. Diese Information bestätigte auch ein ukrainischer Geheimdienstoffizier der Kyiv Post.

Ukraine erkennt Potenzial: Neue Drohnen-Streitkräfte in Ausbildung

Das Potenzial der Drohnen hat die Ukraine erkannt. Anfang Februar verkündete Präsident Wolodymyr Selenskyj, eine neue Truppengattung „unbemannte Systeme“ sei ins Leben gerufen worden. Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hat er bereits den entsprechenden Erlass unterzeichnet. Die neuen Drohnen-Streitkräfte seien „keine Frage der Zukunft, sondern vielmehr etwas, das in naher Zukunft zu einem sehr konkreten Ergebnis führen sollte“, erklärte Selenskyj demnach. Drohnen hätten sich bei Kämpfen am Boden, in der Luft und zur See als wirksam erwiesen.

„Dank der Drohnen hat die Ukraine die Sicherheitslage im Schwarzen Meer wirklich verändert“, sagte Selenskyj. Auch durch den Einsatz der sogenannten Seedrohnen – unbemannte Boote mit großer Sprenglast – ist die russische Schwarzmeerflotte sowohl von der südukrainischen Küste als auch teils aus der Umgebung der Halbinsel Krim verdrängt worden. In den Kämpfen entlang der Fronten wurden Drohnen ebenfalls vielfach eingesetzt, um dem russischen Militär schwere Verluste zuzufügen.

Vorteile von Drohnen im Ukraine-Krieg: Preiswerte Herstellung und Hilfe bei Aufklärung

Sowohl Russland als auch die Ukraine haben im bisherigen Kriegsverlauf Drohnen eingesetzt. Das ukrainische Militär setzt dabei im Landkrieg auf kleine Drohnen sowohl zur Aufklärung als auch für Angriffe auf Punktziele. Diese unbemannten Fluggeräte sind bei Bedarf preiswert herzustellen.

Künftig sollen auch größere Drohnen im Land in Serie hergestellt werden. Russland dagegen hat zunächst sogenannte Kamikaze-Drohnen aus iranischer Produktion für Angriffe auf die zivile Infrastruktur der Ukraine genutzt und ist inzwischen auch auf kleinere Fluggeräte zum Einsatz an den Fronten umgestiegen. (bg/dpa)

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