Letzte Umfrage des Jahres zeigt, wie drastisch die Ampel 2023 an Rückhalt verloren hat

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Für die Ampel liegt ein echtes Krisen-Jahr 2023 zurück. Ein Umfrage-Vergleich zeigt, wie sehr SPD, Grüne und FDP in der Wählergunst gefallen sind.

Berlin – Ein politisch turbulentes 2023 nimmt für die Ampel-Regierung um Olaf Scholz langsam aber sicher sein Ende. Nicht zuletzt kürzlich gegipfelt in die schier endlose Debatte um den Haushalt für das Jahr 2024, der nicht nur Streitigkeiten innerhalb der Regierungsparteien ausgelöst hat, sondern auch für Missgunst in der Bevölkerung sorgte. Die Quittung gibt es von den Wählerinnen und Wählern.

Seit Wochen weisen die Umfrage-Ergebnisse von SPD, Grünen und FDP die klare Tendenz Kellersturz auf. Auch Einzel-Politiker der Bundesregierung, allen voran Bundeskanzler Scholz, haben teils so wenig Rückendeckung in der Bevölkerung wie noch nie seit ihrem Amtsbeginn. Eine neue Umfrage passend zum Jahresende zeigt, dass sich der aktuelle Trend fortsetzt.

Katastrophen-Jahr 2023: Für die Ampel-Parteien um Scholz, Lindner und Habeck ging es in den Umfragen bergab.
Katastrophen-Jahr 2023: Für die Ampel-Parteien um Scholz, Lindner und Habeck ging es in den Umfragen bergab. © Kay Nietfeld / Bernd von Jutrczenka / dpa (Montage)

Umfrage attestiert Ampel-Parteien Seitwärtsbewegung – nur eine Partei legt zu

Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut INSA für die Bild am Sonntag erhebt, bleiben die Ampel-Parteien nämlich unverändert schwach. Die SPD bleibt bei 15 Prozent, genau wie in der Vorwoche. Auch die Grünen (12 Prozent) und die FDP (fünf Prozent) bleiben auf identischem Wert. Weiterhin vorne im Parteien-Ranking steht die CDU/CSU mit unveränderten 32 Prozent. Wäre diesen Sonntag Wahl, wäre die Union also klarer Gewinner. Parteichef Merz zeigte neuerdings aber Zurückhaltung, was die K-Frage angeht. Einzige Partei mit Zugewinnen in der letzten Umfrage für das Jahr 2023 dieser Reihe ist die AfD. Sie kommt leicht verbessert auf 23 Prozent (Vorwoche: 22 Prozent).

Auch wenn die Ampel in dieser Woche eine Seitwärtsbewegung hinlegt, zeigen die Zahlen, wie katastrophal das Jahr für die drei Regierungsparteien gelaufen ist. In der letzten INSA-Sonntagstrend-Umfrage für die Bild am Sonntag im Jahr 2022 war die SPD noch auf 20 Prozent gekommen, immerhin fünf Prozent mehr als jetzt. Im Vergleich zum Vorjahr mit 18 Prozent haben die Grünen gar sechs Prozent weniger. Die FDP sank von sieben Prozent Ende 2022 auf fünf Prozent Ende 2023.

Umfrage-Werte 2022 und 2023 im Vergleich: So drastisch haben SPD, Grüne und FDP an Rückhalt verloren

Partei Letzter INSA-Sonntagstrend 2023 Letzter INSA-Sonntagstrend 2022
SPD 15 % 20 %
Die Grünen 12 % 18 %
FDP 5 % 7 %
CDU/CSU 32 % 26 %
AfD 23 % 15 %
Die Linke 4 % 5 %
Sonstige 9 % 9 %

Welche Themen muss die Regierung 2024 anpacken? Inflation vorne, Ukraine-Unterstützung fällt ab

Ausblick auf das Jahr 2024: Was muss die Ampel nun besser machen, um wieder in der Wählergunst zu steigen? In der Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Bild am Sonntag geben 57 Prozent an, die Bekämpfung der Inflation unter den wichtigsten Themen zu sehen, die die Bundesregierung 2024 anpacken muss. Allerdings liegt der Wert sechs Prozentpunkte niedriger als noch vor einem Jahr – die Inflation ist seitdem deutlich gefallen.

55 Prozent der Befragten sehen außerdem die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ganz oben auf der Aufgabenliste der Ampel-Regierung – dieser Wert ist gegenüber dem Vorjahr leicht (ein Prozentpunkt) gestiegen. Für rund die Hälfte der Befragten sind zudem die Sicherung der Rente und der Energieversorgung sehr wichtig.

Der Insa-Sonntagstrend

Das Meinungsforschungsinstitut Insa hat im Zeitraum vom 21. bis zum 29. Dezember im Auftrag der „Bild am Sonntag“ 2004 Personen befragt. Die Frage lautete: „Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Themen, die die Bundesregierung im Jahr 2024 anpacken muss?“, es gab rund 20 Antwortmöglichkeiten, darunter Bekämpfung der Inflation, Steuerung von Migration, Bekämpfung des Klimawandels, Bekämpfung von Kinderarmut, Unterstützung der Ukraine etc.

Für die Sonntagsfrage wurden 1001 Menschen zwischen dem 28. und 29. Dezember 2023 befragt. Die maximale Fehlertoleranz liegt bei 3,1 Prozentpunkten.

Die Bekämpfung des Klimawandels fällt trotz Wetterextremen und Temperaturrekorden für etwas weniger Menschen unter die wichtigsten Themen – mit 38 Prozent waren es vier Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Auch die Unterstützung der Ukraine sackte um sechs Punkte ab, nur noch 15 Prozent der Befragten sehen diese auf der Prioritätenliste der Regierung. (han/mit Material der dpa)

Auch interessant

Kommentare