4 Tote bei Seilbahn-Unglück in Italien: Deutsche Familie überlebt Absturz
In Italien sind bei einem Seilbahnunglück am Monte Faito vier Menschen gestorben, darunter drei ausländische Urlauber. Eine fünfte Person wurde schwer. Das Unglück ereignete sich am Nachmittag gegen 15 Uhr bei Castellammare di Stabia in der Nähe der Großstadt Neapel abgespielt haben, wie mehrere italienische Medien berichten.
Seilbahn stürzt in Italien ab - Details zu Toten, deutsche Familie gerettet
Zuvor war ein Kabel der Seilbahn am Monte Faito gerissen. Eine Kabine, die schon fast den Gipfel erreicht hatte, war daraufhin zu Boden gestürzt. An Bord befanden sich ein Angestellter der regionalen Betreibergesellschaft EAV und vier Touristen. Einer der Insassen kam mit schweren Verletzungen davon. Bei den Todesopfern handelt es sich nach Angaben der Behörden um zwei Urlauber aus England und einen aus Israel sowie um einen Italiener.
Zwei Kabinen hingen nach dem Kabelbruch in der Luft. An Bord waren insgesamt 16 Personen. Sie wurden mit Seilen gerettet. In einer der blockierten Kabine befanden sich auch deutsche Staatsbürger. Wie "Corriere della Sera" berichtet, war darunter ein junges Paar, welche als Erasmus-Studenten in Neapel studiert. Auch eine Familie mit drei Kindern aus Deutschland musste aus der Kabine gerettet werden. „Sie weinten, umarmten uns und bedankten sich bei uns. Die kleinen Kinder waren verängstigt“, erklärt ein Feuerwehrmann , der die knapp eine Stunde dauernde Rettungsaktion miterlebte.

Seilbahn stürzt in Italien ab - Ursache unklar
Auch Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Die Rettungsarbeiten wurden durch den Nebel erschwert. Die örtliche Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.
Der Bürgermeister von Castellamare di Stabia, Luigi Vicinanza, berichtete am Unfallort, dass das Zugseil der Bahn aus ungeklärter Ursache gerissen sei. Die Notbremse im Tal habe funktioniert, aber offensichtlich nicht die Bremse der Bahn nach oben. Die Kabine habe gerade in die Bergstation einfahren wollen.

Bereits mehrere Vorfälle an der Seilbahn am Monte Faito
Die Seilbahn führt auf den mehr als 1100 Meter hohen Berg Monte Faito, von dem aus man normalerweise einen Blick auf den Golf von Neapel und den Vesuv hat. Die Sicht war aber an diesem Tag durch dichten Nebel schlecht. In der Region gibt es auch immer wieder Erdbeben.
Die Seilbahn gibt es bereits seit 1952. Normalerweise dauert die Fahrt knapp zehn Minuten. 1960 hatte sich dort schon einmal ein tödlicher Unfall ereignet. Damals kamen beim Absturz einer Gondel vier Menschen ums Leben, mehr als 30 wurden verletzt. Im Sommer 2021 steckte eine Kabine auf dem Weg nach unten infolge eines Stromausfalls mit 31 Passagieren mehr als eine Stunde fest. Verletzt wurde niemand. Erst im September steckte eine Seilbahn in den italienischen Alpen fest. 150 Menschen mussten gerettet werden.