In Shandong - Archäologen entdecken antike Struktur älter als die Chinesische Mauer
Archäologen haben in der chinesischen Provinz Shandong eine 2800 Jahre alte Stadtmauer entdeckt. Wie „Live Science“ berichtet, wurde die Mauer ursprünglich um 800 v. Chr. errichtet und während der Zeit der Streitenden Reiche (etwa 475 bis 221 v. Chr.) erweitert. Sie ist etwa 30 Meter breit. In der Nähe fanden die Forscher auch Überreste von Häusern, Straßen und Gräben.
Experte: „Natürlich nicht die Chinesische Mauer“
Das Alter der Mauer bestimmten die Archäologen mit Hilfe der Radiokohlenstoffdatierung von Tierknochen und Pflanzenresten. Obwohl die „Global Times“ berichtete, dass der Fund den Bau der Chinesischen Mauer um 300 Jahre zurückdatiere, wiesen Experten diese Behauptung zurück.
Die Chinesische Mauer: ein Meisterwerk der Baukunst
- Die Chinesische Mauer ist eine historische Verteidigungsanlage zur Sicherung der Nordgrenzen Chinas.
- Sie wurde während der Ming-Dynastie (1368-1644) erbaut und erstreckt sich über eine Länge von 21.196 Kilometern.
- Ihr chinesischer Name "Wànlǐ Chángchéng" bedeutet "Mauer der 10.000 Li", wobei ein Li etwa 500 Metern entspricht.
- Die Mauer besteht aus verschiedenen Abschnitten, die zu unterschiedlichen Zeiten und mit unterschiedlichen Bautechniken errichtet wurden.
- Besonders bekannt sind die breiten, begehbaren Abschnitte im Norden Pekings aus dem 16. Jahrhundert.
Laut Gideon Shelach-Lavi, Professor für Asienwissenschaften an der Hebräischen Universität Jerusalem, ist die neu entdeckte Mauer „natürlich nicht die Chinesische Mauer“, berichtet „Live Science“. Sie wurde zu einer Zeit gebaut, als China in mehrere Staaten aufgeteilt war, die sich oft bekriegten.
Fund könnte auf militärische Präsenz hinweisen
Die Mauer wurde in der Zeit der Streitenden Reiche errichtet und schützte Qi vor Invasionen. Der Fund könnte Hinweise auf eine militärische Präsenz und Verteidigungstechniken aus dieser Zeit geben.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass es sich hier um eine permanente Garnison handelte, also um einen Ort, an dem militärische und andere Einrichtungen dauerhaft untergebracht waren. „Die Tatsache, dass die Garnison versuchte, den schmalen Pass in Richtung Norden zu befestigen, ist sehr interessant“, sagt Yuri Pines von der Hebräischen Universität Jerusalem.
Seltene Kommandantenstatue in China entdeckt
Ein weiterer archäologischer Fund wurde kürzlich in China gemacht. Am Fundort der berühmten Terrakotta-Armee in der Nähe von Xi'an entdeckten Forscher eine 2000 Jahre alte Statue eines militärischen Befehlshabers.
Laut "Mirror" handelt es sich um den ersten Fund einer solchen Figur seit 1994. Insgesamt wurden bisher nur elf solcher Kommandanten-Statuen unter den Tausenden von Tonkriegern identifiziert.