Bürgerinitiative startet Online-Petition gegen Abriss von Schwarzbauten mit dem Ziel: Duldung und Nutzung für soziale Zwecke
Geretsried/Wolfratshausen - Jüngst gründete sich aus dem Verein SOS Sozialwerk in Geretsried die Bürgerinitiative BIWOB. Ziel dieser sei: Wohnraumvernichtung zu verhindern. Ihr aktuelles Projekt: Den Abriss der Schwarzbauten am Isarwinkel in Wolfratshausen abzuwenden, um diese für soziale Zwecke zu nutzen.
Seit 2011 unterstützt der Verein SOS Sozialwerk in Geretsried Bürger in problematischen Lebenssituationen mit seinem Konzept. Neu gründete sich daraus nun die Bürgerinitiative BIWOB, die Bürgern in Geretsried und Umgebung bei baurechtlichen Belangen beisteht. Jüngst rief sie eine Online-Petition gegen Wohnraumvernichtung ins Leben.
Die im Oktober 2023 gegründete Bürgerinitiative gegen Wohnraumvernichtung, Baurechtsmissbrauch und Behördenwillkür“, kurz BIWOB, setzt sich für die drei Schwarzbauten am Isarspitz im Wolfratshauser Ortsteil Weidach ein - unter anderem mit einer Online-Petition.
Fakt: Vor rund einem Jahr bekamen der Bauträger und seine Tochter, die Eigentümerin der drei Einfamilienhäuser Nummer 24, 24a und 25, per Post die Anordnung, die Häuser abzureißen. Stüwe möchten diese Anordnung nicht infrage stellen.
Nur grundsätzlich sei das Verhalten der Bauämter, wenn es darum geht, Wohnraum zu vernichten, für Stüwe nicht nachvollziehbar – denn dieser sei rar. Deshalb wolle er mit der neuen Bürgerinitiative gegen Wohnraumvernichtung aktiv werden und sich für das Ziel einsetzen, für die betroffenen Häuser am Isarspitz eine Duldung und Nutzung sozialer Zwecke zu erlangen. Der geplante Abriss neu errichteter Wohnhäuser am Wolfratshauser Isarspitz war in aller Munde und so sei laut BIWOB-Sprecher Burkhard Stüwe die Idee entstanden, mit einer Online-Petition ein Duldungs- und Nutzungsrecht zu erwirken.
Häuser retten in Wolfratshausen: soziale Zwecke
„Die Intention, die Häuser zu retten, um diese sozialen Zwecken zur Verfügung zu stellen, fand bisher eine breite Zustimmung“, konstatierte auch Bauingenieur Peter Pauker. Mit einer Duldung der Schwarzbauten wäre folgendes Szenario möglich: Der Träger eines Sozialprojekts könnte anschließend jeweils ein Haus „für einen symbolischen Euro“, Nebenkosten exklusiv, anmieten. Eigentümerin würde die Tochter bleiben, trotz der Duldung, „darf die Häuser aber nicht nutzen“, sagt Stüwe.
Kommunikation mit Behörden verbessern: Außergerichtliche Lösungen angestrebt
Sowohl für das Landratsamt als auch für die Stadt Wolfratshausen komme eine solche Lösung bislang nicht infrage. Dennoch bereitet ein Arbeitskreis der BIWOB aus Juristen, Architekten und Bauingenieuren derzeit „den Schriftverkehr mit dem Wolfratshauser Stadtrat und dem Kreisbauamt in Bad Tölz“ vor, sagte Stüwe, um „die Kommunikation zu verbessern“ und außergerichtliche Lösungen „anzuschieben“. Statt wie am Isarspitz „ein Exempel“ an einem Schwarzbauer zu statuieren, sollte laut Pauker „ein sozialer Ansatz auch per Gesetz angesetzt werden – hier ist die Politik gefordert“.
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Infos und Beratung
Für weitere Fragen zur Petition, zur BIWOB oder für einen Austausch, können sich Interessierte an die BIWOB per E-Mail an: Biwor@web.de wenden. Telefonisch ist die BIWOB unter 0173/8233593 erreichbar.