„Ob wir wollen oder nicht“: Philippinen-Präsident sieht sein Land in Taiwan-Konflikt verwickelt

Der Präsident der Philippinen, Ferdinand Marcos Jr., geht davon aus, dass sein Land zwangsläufig in einen möglichen Krieg um Taiwan hineingezogen wird. Die Nähe zu Taiwan und die vielen philippinischen Arbeiter dort würden eine neutrale Haltung nahezu unmöglich machen. Diese Ansicht bringt nicht nur China gegen Marcos auf, sondern sorgt auch für internationale Aufmerksamkeit, berichtet „AP“. China sieht Taiwan als Teil seines Landes und droht immer wieder mit einer gewaltsamen Übernahme.

Präsident der Philippinen warnt vor Taiwan-Konflikt - China empört

Marcos erklärte auf einer Pressekonferenz, dass sein Land „schreiend und strampelnd“ in einen möglichen Konflikt hineingezogen werde, „ob wir wollen oder nicht“. Diese Einschätzung sorgt in Peking für Ärger. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums fordert die Philippinen laut „AP“ auf, sich an das Ein-China-Prinzip zu halten und „nicht mit dem Feuer zu spielen“.

Gleichzeitig gibt es im Südchinesischen Meer neue Spannungen. Philippinische Schiffe sollen von der chinesischen Küstenwache mit gefährlichen Blockade-Manövern und Wasserkanonen bedrängt worden sein. Marcos zeigt sich jedoch entschlossen, die territorialen Rechte seines Landes zu verteidigen. 

Ein Schiff der chinesischen Küstenwache beschattet ein philippinisches Schiff in der Nähe der von China kontrollierten Scarborough-Riffs (Archivbild)
Ein Schiff der chinesischen Küstenwache beschattet ein philippinisches Schiff in der Nähe der von China kontrollierten Scarborough-Riffs (Archivbild) TED ALJIBE/AFP via Getty Images

Erneuter Vorfall am Scarborough-Riff

Ein Vorfall am Scarborough-Riff, einem umstrittenen Fischereigebiet in der exklusiven Wirtschaftszone der Philippinen, hat die Situation zusätzlich verschärft. Bei der Verfolgung eines Schiffes der philippinischen Küstenwache kollidierte ein chinesisches Küstenwachschiff mit einem chinesischen Kriegsschiff und erlitt dabei erheblichen Schaden, so „AP“.