Kanzlerkandidatin Alice Weidel privat: So lebt die AfD-Chefin

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Alice Weidel führt die AfD in die Bundestagswahl. Ihr Privatleben und ihre Wohnsituation sorgen für Diskussionen. Wie tickt die Kanzlerkandidatin?

Berlin – Alice Weidel will Kanzlerin werden. Eine reelle Chance hat sie aber nicht. Alle anderen Parteien haben eine Koalition mit der AfD ausgeschlossen. Dennoch hat die in Teilen gesichert rechtsextreme Partei Weidel zur Kandidatin für die Bundestagswahl gekürt und damit einen Regierungsanspruch unterstrichen. Wie aber tickt die private Alice Weidel?

Ihr Privatleben versucht Weidel aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. „Wenn man da die Tür öffnet, kriegt man sie nicht mehr zu“, sagt die 46-Jährige. Bei einer Frage wird die Stimmung immer wieder angespannt und in einer neuen ZDF-Doku hat die AfD-Chefin deshalb sogar ein Interview abgebrochen. Es geht um ihre Partnerin und ihren Wohnsitz.

Weidel lebt mit Schweizerin und zwei Kindern zusammen 

Weidel lebt in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft mit einer in Sri Lanka geborenen Schweizerin und zieht mit ihr zwei Kinder groß. Das thematisiert sie auch selbst in den diversen Talkshows und Wahlsendungen. Wie aber passt das mit dem Bild der AfD zusammen? Das Wahlprogramm lässt da keine Zweifel zu: „Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, ist die Keimzelle der Gesellschaft“, heißt es dort. 

Einen Widerspruch kann Weidel nicht erkennen. In der ARD-Wahlarena sagte sie zuletzt, dies sei ein „Leitbild“, das auch sie vertrete. Eine andere Antwort hat Weidel schon vor sieben Jahren in einer Wahlkampfrede gegeben. Sie sei nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer Homosexualität in der AfD, sagte Weidel da und zog die Verbindung zur Sicherheits- und Migrationspolitik. Schwule und Lesben könnten sich kaum noch Arm in Arm auf die Straße trauen. Es gebe No-go-Areas für Homosexuelle und „muslimische Gangs“, die Jagd auf sie machten.

Alice Weidel, Bundes- und Fraktionsvorsitzende der AfD, kommt bei der Sendung ARD „Wahlarena“ an.
Alice Weidel führt die AfD als Kanzlerkandidatin in die Bundestagswahl. © Kay Nietfeld/dpa

Wo wohnt Alice Weidel, in Deutschland oder der Schweiz?

Und wo ist der Lebensmittelpunkt der AfD-Chefin? Genannt werden immer wieder zwei Orte: Einsiedeln in der Schweiz (Kanton Schwyz) und Überlingen am deutschen Ufer des Bodensees. „Also ich lebe nicht in der Schweiz, ich habe dort einen Wohnsitz“, antwortete Weidel im Dezember bei einer Pressekonferenz auf die Frage, wie der AfD-Slogan „Zeit für Deutschland“ damit zusammengehe, dass Weidel mit ihrer Familie in der Schweiz lebe. Sie habe „zwei Wohnsitze, vielleicht habe ich auch mehrere, haben andere Politiker auch“, fügte sie leicht genervt hinzu.

Im sogenannten Quadrell bei RTL/ntv bohrte Moderator Günther Jauch bei der Wohnsitzfrage nach. Weidel erklärte: Ihre Frau habe ihren Wohnsitz in der Schweiz, sie selbst sei in Deutschland gemeldet und habe hier ihren Wohnsitz, „meine Frau im Übrigen auch, die Kinder auch“, fügte sie dann auch noch hinzu. Jauch wollte wissen, ob Weidel auf alle ihre Einkünfte die Steuern in Deutschland zahle. „Aber natürlich, weil ich das muss“, antwortete die AfD-Chefin.

Kleiner Steckbrief zu Alice Weidel

  • Geboren am 6. Februar 1979 in Gütersloh.
  • Zweiter Vorname: Elisabeth
  • Aufgewachsen mit zwei Geschwistern in Harsewinkel zwischen Münster und Bielefeld.
  • Vater Handelsvertreter für Büromöbel.
  • Spitzname „Lille“
  • Abitur, Wirtschaftsstudium mit Top-Abschluss.
  • Arbeit bei der Investmentbank Goldman Sachs.
  • Mehrjähriger Aufenthalt in China (Forschungsstipendium und Unternehmensberatung).
  • Doktorarbeit über das chinesische Rentensystem.
  • Eintritt in die AfD im Gründungsjahr 2013 aus Frust über die sogenannte Euro-Rettungspolitik von Angela Merkel (CDU).
  • Wandert gern, fährt gern Rad, hört am liebsten Drum ‚n‘ Bass und Elektro laut im Auto, kocht gern indisch und thailändisch.

Alice Weidel trägt den Spitznamen „Eisprinzessin“

Leute, die in der AfD viel mit ihr zu tun haben und hatten, aber lieber anonym bleiben wollen, lassen kein gutes Haar an Weidel und beschreiben sie als „egozentrisch“ und „arrogant“. Sie habe nicht umsonst den Spitznamen „Eisprinzessin“. Vorgeworfen wird der AfD-Chefin auch Inkompetenz, und dass sie vor allem nach innerparteilicher Macht strebe. „Der geht’s nur darum, vorne zu sein.“

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In den Umfragen zur Bundestagswahl ist die AfD aktuell die zweitstärkste Partei. Zwar ist weit entfernt von der angestrebten Regierungsbeteiligung, doch das ficht Weidel derzeit noch nicht an. Sie ist ja mittendrin: Weidel debattierte diesmal im Fernsehen schon mit Olaf Scholz, Friedrich Merz und Robert Habeck, Tech-Milliardär Elon Musk lud sie zu einem Interview auf X ein, und US-Vizepräsident J.D. Vance empfing sie in München. Weidel positioniert sich schon für das Jahr 2029. Dann steht die nächste Bundestagswahl an – und da will sie auch ein Stück von der Macht. (cs/dpa/AFP)

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