Gaza-Deal: Hamas meldet Einigung mit Israel – Opposition präsentiert Trump neuen Plan

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Der Streit zwischen Israel und der Hamas ist offenbar beendet. Derweil legt ein israelischer Oppositionspolitiker einen Gaza-Plan in den USA vor.

Tel Aviv – Laut eigenen Angaben hat die Hamas ihren Streit über die Fortsetzung des verhandelten Gaza-Abkommens mit Israel gelöst. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Die zwischenzeitlich gestoppte Entlassung palästinischer Häftlinge aus israelischen Gefängnisse werde zeitgleich mit der Übergabe weiterer Leichen israelischer Geiseln erfolgen, teilte die islamistische Terrororganisation mit.

Die israelische Regierung von Premier Benjamin Netanjahu bestätigte diese Angaben nicht offiziell. Allerdings berichteten Medien über das Ende des Streits und bezogen sich dabei auf die Angaben israelischer Beamter. Der nächste Austausch erfolge am heutigen Mittwoch (26. Februar) über das Nachbarland Ägypten. Israel hatte die gestoppte Entlassung palästinensischer Häftlinge mit den „demütigenden Zeremonie“ bei der Freilassung israelischer Geiseln begründet.

Waffenruhe zwischen Israel und Hamas: Oppositionsführer präsentiert den USA einen Gaza-Plan

Derweil hat der israelische Oppositionsführer Jair Lapid laut eigenen Angaben in den USA einen Plan für die Zukunft des Gazastreifens präsentiert. In den kommenden 15 Jahren solle Ägypten die Verwaltung des Gebiets übernehmen, schrieb Lapid auf X. In dieser Zeitspanne solle die gemäßigte Autonomie-Behörde von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas im Westjordanland bedeutende Reformen durchsetzen, um anschließend die Kontrolle des Gazastreifens wieder zu übernehmen. 2007 hatte die islamistische Hamas die Kontrolle im Küstengebiet an sich gerissen und die Autonomie-Behörde gewaltsam vertrieben.

Die israelische Regierung hat sich nicht zu Lapids Plänen geäußert und bisher kein eigenes Konzept vorgestellt. Netanjahus Kabinett hatte zuvor den vagen Plan des US-Präsidenten Donald Trump – alle Palästinenser aus dem Gazastreifen in benachbarte arabische Staaten „umzusiedeln“ – gelobt. Trump will den zerstörten Gazastreifen unter US-Kontrolle zu einer „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln. Auch Ägypten hat sich zu Lapids Ideen bislang nicht geäußert.

Israel meldet neue Angriffe im Libanon und Syrien

Derweil meldete Israels Armee am Dienstagabend (25. Februar) einen Angriff auf Mitglieder der Hisbollah-Miliz, welche ein enger Verbündeter der Hamas ist. Die islamistischen Kämpfer seien im Osten Libanons in einem Lager für strategische Waffen tätig gewesen, was einen „eklatanten Verstoß gegen die Waffenruhe-Absprache zwischen Israel und dem Libanon“ bedeute. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete, dass es bei einem Drohnenangriff zwei Todesopfer gegeben habe.

Hamas-Terroristen stehen bewaffnet nebeneinander.
Vermummte und bewaffnete Mitglieder der Terrororganisation Hamas stellen sich in Rafah im Gazastreifen vor der geplanten Freilassung von weiteren israelischen Geiseln auf. © Jehad Alshrafi/dpa

Auch aus Syrien wurden israelische Luftangriffe gemeldet. Laut Israels Armee wurden militärische Ziele getroffen. „Wir werden nicht zulassen, dass Südsyrien zum Südlibanon wird“, sagte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz.

Unterdessen wird der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, seine für Mittwoch geplante Reise in die Region verschieben, berichteten israelische Medien. Sein Besuch könne in der nächsten Woche erfolgen. Das Weiße Haus hat sich noch nicht zu den Berichten geäußert. (Jan-Frederik Wendt)

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