Kurz vor Eröffnungsfeier: Kopftuch-Wirbel um französischen Olympia-Star
Die französische Sprintern Sounkamba Sylla darf bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele kein Kopftuch tragen. Der Streit endet mit einem Kompromiss.
Paris – Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele stellt seit jeher den großen Auftakt für die Wettkämpfe dar – auch wenn einige Sportarten wie Fußball schon etwas früher ins Turnier starten. Bei der Zeremonie dürfen sich alle Athletinnen und Athleten aller teilnehmenden Nationen vor einem Weltpublikum präsentieren. Dieser große Traum für die Sportlerinnen und Sportler wurde der französische Sprinterin Sounkamba Sylla wegen ihres Kopftuchs fast genommen.
Sportministerin äußerst sich zum Kopftuch-Verbot für das französische Olympia-Team
Auf Instagram schrieb Sylla zuletzt: „Du bist für die Olympischen Spiele nominiert, die in deinem Land stattfinden, aber du kannst nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen, weil du ein Kopftuch trägst.“ Das löste große Diskussionen im Gastgeberland der Olympischen Spiele 2024 aus.
Die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra unterstrich die Haltung des französischen Olympischen Komitees CNOFS und sagte am Mittwoch (24. Juli): „Sie versteht unsere Prinzipien, unsere Regeln, und weiß sehr gut, dass nichts davon sich gegen sie richtet.“ Zuvor sagte die Politikerin, dass die Vertreter der französischen Delegationen und des französischen Teams „kein Kopftuch tragen“ werden. Diese Entscheidung fußt auf dem französischen Selbstverständnis als laizistisches Land, das Staat und Religion streng voneinander trennt.

Sylla einigt sich für Eröffnungsfeier auf Kompromiss
Nach Gesprächen zwischen dem CNOFS dem Leichtathletikverband MSJOP und Berlutti, dem Ausrüster der französischen Olympia-Delegation, wurde dann jedoch ein Kompromiss gefunden. So wird Sounkamba Sylla wie schon bei den Europameisterschaften in Rom eine Kappe anstelle ihres Kopftuches tragen.
Die 26-Jährige akzeptierte diesen Kompromiss und bedankte sich auf Instagram für den Support, den sie von verschiedenen Seiten erhalten hatte: „Ich danke Euch von tiefstem Herzen für die Mobilmachung und Unterstützung.“ Trotz einiger kleiner Skandale, wie der Drohnen-Spionage der kanadischen Fußballnationalmannschaft, steht der Eröffnungsfeier nun nichts mehr im Wege. (jsk)