Nächstes Ukraine-Geschenk von Trump an Putin? Wirbel um Nato-Stützpunkt

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Russland berichtet, die Amerikaner wollten einen US-Stützpunkt schließen, über den auch die Ukraine versorgt wird. Donald Trump weiß offenbar von nichts.

Alexandroupoli – Der Präsident der USA übernehme die Narrative aus Russland zum Ukraine-Krieg: Das ist in diesen Tagen immer wieder zu hören. Und auch, dass Washington unter Donald Trump (Republikaner) die Täter-Opfer-Umkehr des Moskau-Regimes dulde.

Russland und die USA: Nato-Militär-Basis in Griechenland rückt in den Fokus

Die USA haben in der UN-Generalversammlung nun sogar gemeinsam mit Israel, Ungarn, Nordkorea und Russland gegen eine Resolution zum Ukraine-Krieg gestimmt. Anders formuliert: Trump holt den brutalen Autokraten Wladimir Putin wohl gerade wieder in die Weltgemeinschaft zurück. Und das, obwohl Putin Hunderte Städte und Dörfer in der Ukraine in Schutt und Asche bombardieren ließ.

Ein weiterer Schritt hin zu einer Normalisierung der Beziehungen trägt sich in diesen Tagen angeblich in Griechenland an der Mittelmeerküste zu. Dabei geht es um eine Schlüssel-Basis der Verteidigungsallianz Nato.

Verhandeln über die Ukraine: US-Präsident Donald Trump (Republikaner, re.) und der russische Autokrat Wladimir Putin (li.). © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / ABACAPRESS / Russian Look

Donald Trump und Wladimir Putin: Geben die USA Militär-Basis in Griechenland auf?

Konkret ist die Rede vom Hafen der griechischen Stadt Alexandroupoli. Diese liegt mit ihren rund 70.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Nordosten Griechenlands an der griechisch-türkischen Grenze unweit des Bosporus mit der Türkei-Metropole Istanbul. Einzig dieser Umstand macht sie wegen der regelmäßig aufkeimenden griechisch-türkischen Spannungen an der Ägäis strategisch bedeutend. Damit aber nicht genug.

Die USA, die im Mittelmeer generell eng mit den Griechen zusammenarbeiten, unterhalten im Hafen von Alexandroupoli einen Militär-Stützpunkt. Dieser gilt als Umschlagsplatz für Waffen-Lieferungen an die Nato-Mitgliedstaaten Griechenland, Bulgarien und Rumänien. Und seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine nicht zuletzt als Durchgangsstation von Militärhilfen für Kiew. Doch: Damit könnte unter Trump bald Schluss sein.

Alexandroupoli

Alexandroupoli ist eine Hafenstadt in der Region Ostmakedonien und Thrakien im äußersten Nordosten Griechenlands. Die Stadt liegt unweit der Mündung des Mariza-Flusses an der griechisch-türkischen Grenze und hat geschätzt 70.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Alexandroupoli liegt direkt am Thrakischen Meer, einem Nebenmeer der Ägäis.

USA geben Militärbasis in Griechenland auf? Donald Trump weiß offenbar nichts davon

Zumindest, wenn es nach einem Medienbericht aus Russland geht, der sich auf einen Medienbericht aus Griechenland beruft. Es herrscht Wirrwarr, das im Weißen Haus kurioserweise noch vergrößert wurde: Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtet, will Trump angeblich genau diesen Stützpunkt in Griechenland schließen, von dem aus Waffen an die ukrainischen Streitkräfte geliefert werden.

Die Tass verweist auf die Homepage der griechischen Zeitung Dimokratia, nicht aber explizit auf einen Artikel, der das angebliche Szenario beschreibt. Und: Trump selbst weiß offenbar nichts von den angeblichen Plänen zur Schließung des amerikanischen Stützpunktes in Alexandroupoli. Der 78-jährige Republikaner wurde am Montag (24. Februar) beim Staatsbesuch von Emmanuel Macron auf der gemeinsam Pressekonferenz mit dem französischen Staatspräsidenten in Washington auf die Meldung angesprochen (siehe X-Posting).

Ukraine-Krieg: Verhandlungen zwischen Trump und Putin laufen

Trump fragte auf die Frage eines Reporters im Weißen Haus offenbar jemanden aus seinem Stab, der mit im Raum saß, ob das stimme. „Ist das ein Nein?“, fragte der US-Präsident, als er die Antwort seiner Berater bekam und sagte dann: „Diese Meldung stimmt nicht.“ Ob der Umgang mit dem amerikanischen Militär-Stützpunkt an der Ägäis Teil der Verhandlungsmasse zwischen den USA und Russland ist, oder ob es sich um Fake-News aus Moskau handelt, bleibt damit vorerst unbeantwortet.

Macron, der bei seinem Treffen mit Trump die Positionen der Europäer vorbrachte, antwortete indes auf eine Frage nach einer möglichen Waffenruhe in der Ukraine. Er halte einen Waffenstillstand in den kommenden Wochen für möglich, erklärte der Franzose, der mit Trump bei seinem Besuch in Washington für eine kuriose Szene sorgte.

Ob Kiew da mitzieht, während der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Bedingungen für einen möglichen Rücktritt formuliert hatte? Die Verhandlungen zum Ukraine-Krieg zwischen Washington und Moskau laufen zumindest offenbar auf Hochtouren – aber weiterhin ohne Europa. (pm)

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