Aktuelle Umfrage: Schlechtes Zeugnis für Kanzler Merz zum Ferien-Start

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Umfrage-Knall für Merz: Unzufriedenheit erreicht Rekord-Niveau

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Die jüngsten Streitigkeiten bei Schwarz-Rot scheinen sich auch in Umfragen niederzuschlagen. Die Zufriedenheitswerte für Kanzler und Regierung rutschen ab.

Berlin – In der Hauptstadt ist Sommerpause – der Start in die Ferien war für die schwarz-rote Regierung allerdings holprig: Die jüngsten Unstimmigkeiten innerhalb der Koalition scheinen auch an der Stimmung im Land nicht spurlos vorübergegangen zu sein. In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die Bild-Zeitung gaben 56 Prozent der Befragten an, mit Friedrich Merz‘ Arbeit als Bundeskanzler nicht zufrieden zu sein: Ein neuer Negativ-Rekord, wie die Zeitung mit Blick auf vorherige Insa-Umfragen festhält. Nur 31 Prozent gaben an, mit Merz‘ Arbeit zufrieden zu sein.

Aktuelle Umfrage: 58 Prozent unzufrieden mit Merz-Regierung

Nicht nur der Kanzler bekommt damit zum Ferienbeginn ein schlechtes Zeugnis ausgestellt, auch die Zufriedenheitswerte der schwarz-roten Regierung rutschen ab: 58 Prozent der Befragten sind nicht zufrieden mit der Arbeit der Regierung – ebenfalls ein Rekord. Anfang Juni gaben in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts noch 44 Prozent an, mit der Arbeit der Koalition aus Union und SPD nicht zufrieden zu sein.

In der Sonntagsfrage bleiben die Werte für Union und SPD verglichen mit der letzten Umfrage unverändert: CDU/CSU liegt bei 27 Prozent, die Sozialdemokraten bei 15. Auf Platz zwei landet nach wie vor die AfD mit 24 Prozent. Grüne und Linke folgen mit 11 und 10 Prozent auf die SPD. BSW und FDP liegen unterhalb der fünf-Prozent-Hürde und würden laut Umfrage den Einzug in den Bundestag verpassen.

Partei Umfrageergebnis in Prozent
Union 27
AfD 24
SPD 15
Die Grünen 11
Die Linke 10
BSW 4
FDP 3
Sonstige 6

Schlechte Umfrageergebnisse für Union und SPD nach Strompreis-Streit und Richterwahl-Eklat

Dass das Vertrauen in die noch junge Regierung und damit auch die Zustimmung für Union und SPD in den vergangenen Wochen gelitten haben, stellte auch Kanzleramtschef Thorsten Frei vor wenigen Tagen in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ fest. Frei bezog sich ebenfalls auf aktuelle Umfrageergebnisse und begründete das Abrutschen mit der öffentlichen Debatte, in der der Fokus vor allem auf dem liege, was schlecht laufe. Daran ist jedoch auf die Koalition selbst schuld, gesteht auch Frei ein: „Ich kann das auch selbstkritisch formulieren. Wir haben selbst dazu beigetragen.“

Umfrage-Dämpfer für den Kanzler: Mehr als 50 Prozent sind nicht zufrieden mit Friedrich Merz‘ Arbeit.
Umfrage-Dämpfer für den Kanzler: Mehr als 50 Prozent sind nicht zufrieden mit Friedrich Merz‘ Arbeit. (Symbolbild) © IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Kurz vor der Sommerpause sorgte die Koalition vor allem mit Unstimmigkeiten für Aufmerksamkeit. Vom Zerren um die Strompreisbremse schlitterte Schwarz-Rot in das Debakel und die anschließende und anhaltende Debatte um die Richterwahl. Nur wenige Monate nach Amtsantritt sprachen einige Beobachterinnen und Beobachter bereits von einer Koalitionskrise. Eine Lösung in diesem Streit steht noch aus. (pav)

Institut: INSA. Erhebungszeitraum: 21. bis 25. Juli. Fallzahl: 1203 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: etwa +/-2,9 Prozentpunkte.

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