Zu wenig Papier für Wahlzettel? Werkleiter widerspricht: „Dafür würden wir drei bis vier Tage brauchen“
Die Bundeswahlleiterin sorgt sich, dass bei vorzeitigen Bundestagswahlen nicht genug Papier für Wahlzettel vorhanden ist. Was sagt Schongaus UPM-Werkleiter Wolfgang Ohnesorg dazu?
Schongau – Die Sorgen der Bundeswahlleiterin, dass bei einem vorzeitigen Termin für die Bundestagswahl nicht schnell genug Papier für Wahlzettel zur Verfügung stehen könnte, hat für einige Aufregung gesorgt. Wir sprachen über das Thema mit Wolfgang Ohnesorg, Leiter der Schongauer UPM-Papierfabrik.
Herr Ohnesorg, was haben Sie gedacht, als Sie von den Befürchtungen der Bundeswahlleiterin gehört hatten?
(lacht): Dass da jemand ein Problem hat und versucht, es zum Problem von jemand anderem zu machen.

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Aber würden Sie die benötigten Wahlzettel wirklich so schnell herstellen können?
Nachdem mein Nachbar mich auch auf das Thema angesprochen hat, habe ich den Taschenrechner rausgeholt: Grob geschätzt brauchen Sie für 65 Millionen Wahlzettel, die je ein Quadratmeter groß sind, 5000 Tonnen Papier. Das produzieren wir bei uns im Schongauer Werk innerhalb von drei bis vier Tagen, es wäre also zeitlich kein Problem.
Wird für eine Wahl ein besonderes Papier gebraucht?
Nein, das wird ja nur schwarz-weiß bedruckt, damit man sein Kreuz machen kann. Es muss eventuell formattauglich sein und nach der Produktion in die entsprechende Größe geschnitten werden. Das könnten wir sogar bei uns im Schongauer Werk hinbekommen, wo wir normalerweise große Rollen hochwertigen Papiere für Zeitungen, Magazine, Kataloge und Werbebroschüren drucken.
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Auch die Kommunen würden bei vorzeitigen Bundestagswahlen, beispielsweise schon im Januar, vor Problemen stehen, warnte die Bundeswahlleiterin. Wie sieht man das im Landkreis Weilheim-Schongau? Die Heimatzeitung hat bei Städten und Gemeinden nachgefragt.