Aktive Sprayer-Szene in Geretsried: Polizei ergreift Maßnahmen – „Geht um Territorien“

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Keine Kunst, sondern Sachbeschädigung: Dieses Foto hat uns eine Leserin geschickt, die anonym bleiben möchte. Sie schreibt dazu: „Anbei das neueste Werk vom Schmierfink am Karl-Lederer-Platz.“ © Foto: Privat

In jüngster Zeit häufen sich Graffiti-Schmierereien in Geretsried. Die Polizei bestätigt die Beobachtung und will die Schmierereien eindämmen.

Geretsried – Mehrere Schmierereien befanden sich an einem Müllhäuschen eines Mehrparteienhauses an der Richard-Wagner-Straße. Die Plane eines Anhängers am Breslauer Weg: bekritzelt mit Graffiti-Schriftzügen zweier rivalisierender, süddeutscher Fußballvereine. Eine Garage, die an den Radweg auf Höhe des Kirchplatzes grenzt: ebenfalls bemalt mit einem großflächigen Graffiti.

Diese Taten ereigneten sich in den vergangenen Wochen in Geretsried. Unsere Zeitung hat darüber berichtet. Auch eine Leserin aus Geretsried, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, erzählte uns von Schmierereien, die ihr am Karl-Lederer-Platz aufgefallen sind. „Bei der Tiefgarage, beim Eiscafé, an der Holzverkleidung der Wasserträgerinnen vor dem Rathaus“, zählt die Frau die Orte auf, an denen sie die „Werke“ entdeckt hat. Häufen sich diese Taten in jüngster Zeit? Wir haben bei der Polizei nachgefragt, ob dieser Eindruck täuscht.

„Ja, das ist absolut richtig“, bestätigt Polizeihauptkommissar Christopher Seebauer die Beobachtung. „Offensichtlich gibt es wieder eine Szene, die mehr und mehr unterwegs ist.“ Bei den meisten Graffitis, die in den vergangenen Wochen in der Stadt aufgetaucht sind, handelt es sich Seebauer zufolge aber nicht um kunstvolle, schön anzusehende Werke, sondern eher um „kurzentschlossene Schmierereien“ wie zum Beispiel „TSV 1860“ oder – teilweise strafrechtlich relevante – Beleidigungen wie „Fuck Police“ oder „ACAB“ („All Cops Are Bastards“). „Das sind reine Schmierereien, bei denen es um Territorien geht“, erklärt Seebauer. „Da will sich jemand einen Namen schaffen.“

Bushäuschen und Verkehrszeichen besonders häufig betroffen – Polizei wertet Texte aus

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Besonders häufig, so Seebauer, würden Einrichtungen des Öffentlichen Nahverkehrs, wie zum Beispiel Bushäuschen, Verkehrszeichen aber auch Stromverteiler von den Tätern beschmiert. „Wir wirken ein, indem wir den Text auswerten und dem oder den Tätern mit zivilen Kräften habhaft werden“, erklärt Seebauer das Vorgehen. Auch die Sicherheitswacht werde mit eingebunden. Zusätzlich soll sich ein eigener Sachbearbeiter bei der Polizei nur mit den Graffitis befassen, „um gezielt gegen die Täter vorgehen zu können“, so der Hauptkommissar.

Ob die Polizei schon jemanden in Verdacht hat, auf dessen Kappe die Graffitis gehen, verrät er nicht. Ein Streich ist das Anbringen solcher Schmierereien jedenfalls allemal nicht, sondern fällt, wie Seebauer erklärt, unter Sachbeschädigung.

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