Arzt befruchtet Frau mit Fremdsamen - Tochter entdeckt Wahrheit durch DNA-Test

Ein Reproduktionsmediziner aus der Steiermark wird von einer Familie aus Vorarlberg verklagt. Der Arzt soll die Mutter ohne ihr Wissen und Einverständnis mit Fremdsamen befruchtet haben. „Heute“ berichtet über den Fall. Demnach suchte das Ehepaar bereits 1992 den Arzt wegen seines Kinderwunsches auf. 

Die Frau war damals der Meinung, dass sie lediglich Fertilitätsmittel erhalten habe, tatsächlich sei jedoch eine Fremdinsemination durchgeführt worden.

Wissenschaftler mit einem DNA-Gel, das die genetische Zusammensetzung der Probe offenbart -
Wissenschaftler mit einem DNA-Gel, das die genetische Zusammensetzung einer Probe zeigt (Symbolbild) Getty

Arzt befruchtet Frau mit Fremdsamen: Familie zahlte 6100 Euro für 14 Behandlungen

Als eine der drei Töchter nun einen DNA-Test machte, kam die Wahrheit ans Licht: Ihr Vater ist nicht ihr biologischer Vater. Laut „5 min" hatte die Frau, eine Ärztin, das Gefühl „nicht ganz in die Familie hineinzupassen“. Der leibliche Vater sei in den 1990er-Jahren ebenfalls Patient bei dem Mediziner gewesen, allerdings nur, um seinen Hormonstatus abklären zu lassen. Dass die Spermienprobe des Salzburgers mutmaßlich verwendet wurde, um sie einer fremden Frau zu injizieren, habe dieser nicht gewusst.

Auch ihre Schwestern sind betroffen, wie „Heute“ berichtet. Insgesamt etwa 6100 Euro für 14 Behandlungen seien bezahlt worden. Die Familie wende sich nun an die Öffentlichkeit, um mögliche weitere Geschädigte ausfindig zu machen. „Es ist davon auszugehen, dass der Arzt auch andere Patientinnen einer Kinderwunschbehandlung Fremdsamen ohne ihr Wissen injizierte“, so die Anwälte. 

Bei einer DNA-Analyse, auch Genanalyse genannt, wird die Erbsubstanz eines Organismus untersucht, um Informationen über seine Gene und deren Funktion zu erhalten. 

Mögliche Zwecke der Analyse sind die Bestimmung der Abstammung, die Identifizierung von Krankheitsrisiken oder die Erforschung der genetischen Grundlagen von Eigenschaften. Gerade erst konnte mithilfe einer DNA-Analyse ein acht Jahre zurückliegender Kriminalfall aufgeklärt werden.

4 Fakten über DNA-Tests

  • Identitäts- und Verwandtschaftsanalyse: DNA-Tests werden häufig zur Bestimmung der biologischen Verwandtschaft zwischen Individuen eingesetzt. Sie sind ein zuverlässiges Mittel, um beispielsweise Vaterschaft oder Geschwisterschaft zu bestätigen oder auszuschließen. Dies geschieht durch den Vergleich spezifischer DNA-Marker oder -Sequenzen, die von Eltern an Kinder weitergegeben werden.
  • Genetische Gesundheitsinformationen: DNA-Tests können Informationen über genetische Veranlagungen für bestimmte Krankheiten und Gesundheitszustände liefern. Anbieter wie 23andMe oder AncestryDNA bieten genetische Gesundheitsberichte, die das Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Brustkrebs oder Alzheimer analysieren. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Tests Risiken aufzeigen können, aber keine definitive Diagnose stellen.
  • Ahnen- und Herkunftsanalyse: DNA-Tests sind auch populär geworden, um die ethnische Herkunft und genetische Abstammung zu bestimmen. Diese Tests analysieren spezifische genetische Marker, die mit bestimmten geographischen Regionen oder ethnischen Gruppen in Verbindung gebracht werden. Sie können Einblicke in die Geschichte und Migration deiner Vorfahren bieten.
  • Datenschutz und ethische Überlegungen: DNA-Tests werfen bedeutende Fragen im Hinblick auf Datenschutz und Ethik auf. Die gesammelten genetischen Informationen sind äußerst sensibel, und es gibt Bedenken, wie Unternehmen diese Daten speichern, verwenden und mit Dritten teilen. Es ist wichtig, sich über die Datenschutzrichtlinien und die Nutzung der eigenen Daten durch den Testanbieter zu informieren, bevor man einen DNA-Test durchführt.