„Ich wurde belästigt“ - Junge Frau (19) muss auf überbuchtem Flug fremdes Kind auf dem Schoß tragen

Eine australische Jugendliche schildert ihre traumatische Erfahrung auf einem überbuchten Etihad-Flug von Abu Dhabi nach Sydney. Lily Winward, 19, erklärte, dass sie belästigt wurde, eine Panikattacke erlitt und gezwungen war, ein fremdes Kind auf ihrem Schoß zu halten, berichtet „The Sidney Morning Herald“.

Airline-Mitarbeiter ignorierten die Notlage der 19-Jährigen

Die 19-Jährige war auf dem Rückweg von einem Sportwettkampf in Europa, als Etihad-Mitarbeiter sie während eines Zwischenstopps in Abu Dhabi von ihrem Flug nach Sydney entfernten. Winward gab an, dass sie ohne Wechselkleidung war und wegen der Überbuchung in einem Hotel untergebracht werden sollte.

„Ich wollte nur nach Hause, ich fühlte mich unsicher“, sagte Winward laut „The Sidney Morning Herald“. Ein anderer Passagier belästigte sie und versuchte, sie in ein Taxi zu zwingen. Die Airline-Mitarbeiter ignorierten ihre Notlage zunächst.

Letztlich konnte sie doch noch auf den ursprünglichen Flug gebracht werden, musste jedoch den Sitzplatz für ein Kleinkind einnehmen und das Kind auf ihrem Schoß halten. „Für 3000 Dollar sollte so etwas nicht passieren“, so Winward.

„The Sidney Morning Herald“ berichtet weiter, dass Winward bis heute keine Entschuldigung oder Erklärung von Etihad erhalten hat.

Etihad reagiert bisher nicht auf Beschwerden oder Anfragen

Die Praxis des Überbuchens ist bei internationalen Fluggesellschaften üblich, um nicht erschienene Passagiere zu kompensieren. Das australische Verkehrsrecht erlaubt dies, doch die Kundenrechte könnten bald gestärkt werden, so „The Sidney Morning Herald“.

Winward und ihre Reiseagentur haben sich wiederholt bei Etihad beschwert, aber bislang keine Antwort erhalten. Etihad hat auf Anfrage von „The Sidney Morning Herald“ keine Stellungnahme abgegeben.

Trend des "Seat-Squatting" breitet sich aus

Doch nicht nur ein überbuchter Flug kann zu Stress während einer Reise führen. Immer mehr Flugreisende beklagen sich über das sogenannte „Seat-Squatting“. Dabei stehlen andere Passagiere die reservierten Sitzplätze der Betroffenen.

So erzählte Shannon Ella, dass ein Mann ihren Platz eingenommen hat und erst nach Einschreiten einer Flugbegleiterin zurückwich. „Ich sagte ihm, dass das mein Platz ist und er antwortete einfach: 'Ich glaube nicht.'“

Auch andere Reisende schildern ähnliche Vorfälle. Auf Reddit berichtete eine Frau, dass sich eine andere Passagierin einfach in ihren Sitz in der ersten Klasse gesetzt hatte, nur um später zuzugeben: "Ja, das ist gar nicht mein Sitz, ich sitze eigentlich in 33C." Ein weiterer Passagier berichtete verärgert, dass er seinen First-Class-Sitz einem Hund überlassen musste, nachdem er kurz zuvor ein Upgrade erhalten hatte.