„Vor der Nase weg evakuiert“: Spezialeinheit Ukraine-Angels befreien Offiziersfamilie aus FSB-Klauen
„Vor der Nase weg evakuiert“: Spezialeinheit Ukraine-Angels befreit Offiziersfamilie aus FSB-Klauen
Eine ukrainische Spezialeinheit holt die Familie eines Marine-Offiziers aus russischer Gefangenschaft. Die Evakuierung von der Krim mutet filmreif an.
Sewastopol - Die durch das Moskau-Regime aus Russland völkerrechtswidrig besetzte Krim steht im Ukraine-Krieg immer wieder im Fokus. So nun auch wieder bei einer filmreifen Rettungsaktion.
Ukraine-Krieg: Filmreife Rettungsaktion von der Schwarzmeer-Halbinsel Krim
Wie die ukrainische Marine unter anderem bei Facebook (siehe Video unten) vermeldete, hat eine Spezialeinheit namens „Angels“ (Deutsch: Engel) die Familie eines Offiziers aus russischer Gefangenschaft von der Schwarzmeer-Halbinsel befreit. Die Mission soll demnach vom russische Auslandsgeheimdienst FSB angeblich nicht bemerkt worden sein.
„Die Angels Special Intelligence Squad unter der Aufgabe des Kommandeurs der Marinewehrkräfte der Ukraine, Alexei Neischpapa, führte eine komplexe Operation durch und evakuierte die Familie eines Offiziers der militärischen Marine von der vorübergehend besetzten Krim“, hieß es in einem Facebook-Posting. Mehr noch: Dies sei „vor der Nase des FSB“ gelungen.
Ukraine-News: Spezialeinheit befreit ukrainische Familie aus russischer Gefangenschaft
Die Familien habe die Krim wegen „Verfolgung durch den FSB verlassen“ müssen, erklärte ein Sprecher der ukrainischen Marine in einem Video-Beitrag. „Am 18. September wurde die gesamte vierköpfige Familie – die Eltern des Beamten, eine Schwester und eine minderjährige Nichte – von den Besatzern illegal festgehalten. Drei Tage lang wurden sie psychisch unter Druck gesetzt und ihnen wurde mit Folter gedroht. Damit planten die Besatzer, sie zur Mitarbeit des ukrainischen Offiziers zu bewegen“, schilderte der Sprecher weiter.
Am 20. September sei die Familie vorübergehend und nur unter der Bedingung freigelassen worden, dass sich der Offizier – der demnach für die Seestreitkräfte der Ukrainer arbeitet – innerhalb der nächsten fünf Tage für eine Kollaboration bei FSB-Beamten melden würde, hieß es in dem Social-Media-Posting. Ansonsten drohe der Familie durch die russischen Behörden auf der Krim viele Jahre Haft.
Meine news
Schwarzmeer-Halbinsel Krim: Erfolgreiche Rettungsaktion der ukrainischen Marine
Das Oberkommando der Marine habe schließlich entschieden, die als „Marine-Engel“ bezeichnete Spezialeinheit mit der Befreiung von der Krim zu beauftragen. „Die Operation wurde innerhalb eines engen Zeitrahmens vollständiger Vertraulichkeit geplant und erfolgreich durchgeführt. Die Familie wurde praktisch vor der Nase der Besatzer evakuiert“, erklärte die ukrainische Marine auf ihrer Facebook-Seite und verwies darauf, dass die „Engel“ bereits 73 Menschen ukrainischer Herkunft aus russischer Gefangenschaft oder Hausarrest gerettet haben. Die vom FSB angeblich anvisierte Kollaboration des Offiziers kam somit nicht zustande.
Die Familien-Zusammenführung ist im Video zwar zu sehen. Nicht überliefert ist allerdings, wie die ukrainischen Elite-Soldaten die Verwandten des Offiziers von der Krim brachten – etwa mittels Schlauchbooten oder sogar über den Landweg. Im Video sind Kämpfer zu sehen, die für ihren Einsatz Waffen einpacken und Geländewagen fahren. Mehr aber nicht.
Schwarzmeer-Halbinsel Krim | |
---|---|
Städte: | Sewastopol, Jewpatorija, Simferopol, Jalta, Feodossija, Kertsch |
geographische Lage: | südliche Ukraine, zwischen Schwarzem Meer und Asowschem Meer |
Länge: | 200 Kilometer |
Breite: | 325 Kilometer |
Fläche: | 26.844 km² |
Ukraine-Krieg: Krim und Brücke von Kertsch bleiben im Fokus
Während im Osten des geschundenen Landes die Donbass-Bastion Wuhledar an die Russen gefallen ist, bleibt die Situation auf der Krim ein viel beachtetes Thema. So ließ das Moskau-Regime in diesen Tagen laut des Online-Portals Defence Express (DE) gleich mehrere schwere S-300-Luftabwehrsysteme zur Krimbrücke bringen. Demnach wird ein erneuter ukrainischer Angriff auf die strategisch bedeutsame Brücke von Kertsch befürchtet. Am Montag (7. Oktober) brannte auf der Krim nach einem ukrainischen Luftangriff bereits ein großes Treibstoff-Lager in Feodossija. (pm)