„Your body, my choice“: Hass-Slogan gegen Frauen verbreitet sich nach Trumps Sieg in den USA

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Nach Trumps Wahlsieg breitet sich frauenfeindliche Rhetorik pandemisch aus. Initiiert wurde diese vom rechtsextremen Influencer Nick Fuentes.

Washington, D.C. – In der politischen Landschaft der USA bahnt sich nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Wahl am 5. November 2024 ein gefährlicher Trend an. Der Slogan „Your body, my choice“ („Dein Körper, meine Entscheidung“), eingeführt von dem rechtsextremen Influencer Nick Fuentes (26), hat nicht nur Empörung ausgelöst, sondern auch eine Welle frauenfeindlicher Äußerungen und Gewaltandrohungen im Internet entfacht.

„Your body, my choice“: Trump-Fans fallen mit wirren Postings auf

Dieser provokante Spruch stellt eine groteske Umkehrung des feministischen Mantra „Mein Körper, meine Entscheidung“ dar und wird von vielen Trump-Fans als Kampfansage gegen die Selbstbestimmung von Frauen interpretiert.

Die Reaktionen auf Fuentes‘ Posts zeugen von einer gestiegenen Bereitschaft, frauenfeindliches Gedankengut offen auszusprechen. Jiore Craig vom Institute for Strategic Dialogue (ISD) berichtet laut n-tv.de, dass die Verwendung des Slogans innerhalb von 24 Stunden nach Fuentes‘ Veröffentlichung um mehr als 4000 Prozent gestiegen sei. Unterdessen sprach Fuentes weitere bedrohliche Botschaften aus, die Frauen in ihrer Selbstbestimmung angreifen und gewaltsame Untertöne tragen.

Der Mann mit dem Pfefferspray und einem misogynen Weltbild: Nick Fuentes. © X (Screenshots)/@MarioNawfal

Gewalt gegen Frauen: der Fall Marla Rose

Ein besonders eindringliches Beispiel für die gefährliche Rhetorik ist ein vom Magazin Vice geschilderter Vorfall, bei dem die 57-jährige Feministin Marla Rose vor Fuentes‘ Haustür mit Pfefferspray angegriffen wurde, nachdem sie versucht hatte, ihn auf seine frauenfeindlichen Ansichten anzusprechen.

„Es ist vermutlich nicht das Klügste, was ich je getan habe“, kommentierte sie nach der Attacke, doch betonte sie auch den Antrieb, der sie dazu bewegte, Fuentes zur Rede zu stellen: „Ich kann einer Herausforderung nicht aus dem Weg gehen“

Frauenverachtender Slogan breitet sich an US-Schulen aus

Die Rhetorik von Fuentes und seinen Anhängern hat nicht nur die Online-Welt erfasst, sondern manifestiert sich auch in der realen Welt. Berichte aus Schulen etwa zeigen, dass der Slogan „Your body, my choice“ als Mittel zur Verbreitung misogynen Gedankenguts verwendet wird.

In vielen amerikanischen Schulen haben Schüler den Slogan benutzt, um Mädchen zu belästigen, berichtet cnn.com. Cory Hirsbrunner, Leiterin eines Schulbezirks in Wisconsin, bestätigte, dass solche Äußerungen bei Schülern für Besorgnis sorgen und bereits zu Beschwerden geführt haben. „Es ist einfach nicht hinnehmbar, dass Schüler eine Sprache verwenden, die bedrohend ist“, sagte sie.

„Your body, my choice“: Es gibt auch Widerstand

Die reaktionären und aggressiven Äußerungen, die zusammen mit Trumps Wiederwahl zugenommen haben, zeigen, wie tiefgreifend die gesellschaftlichen Spannungen sind. Viele Trump-Anhänger sehen sich selbst als Verteidiger „wahres Männlichkeit“ und propagieren eine Rückkehr zu traditionellen Rollenbildern, in denen Frauen sich ihren männlichen Gegenübern unterordnen sollen.

Gleichzeitig hat die gefährliche Haltung gegenüber Frauen einiger Trump-Anhänger eine bemerkenswerte Reaktion hervorgerufen. Eine neue Welle feministischer Bewegungen, wie die sogenannten „4B-Bewegung“, die ihren Ursprung in Südkorea hat, hat in den USA an Bedeutung gewonnen.

Diese Bewegung, die Frauen dazu auffordert, auf romantische Beziehungen mit Männern zu verzichten, solange diese gegen ihre Rechte vorgehen, beobachtet die österreichische Die Presse, ist ein direktes Zeichen des Protests gegen die aktuelle Entwicklung. (chmnnn)

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